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cw: ¬Die Google-Falle (2008)
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- Abstract
- Kaum ein Internetnutzer kommt heutzutage ohne Google aus. Ob als Startseite eingerichtet, als Suchinstrument frequentiert, als Webmail-Account geführt, als Kalender genutzt oder zur Routenplanung verwendet. Kaum eine Online-Funktion wird vom Internetriesen nicht angeboten. Und während andere Monopolisten und Großfirmen oft nicht den besten Ruf in der Bevölkerung innehaben, ist es bei Google beinahe umgekehrt. Jeder scheint Google zu schätzen und findet das Unternehmen attraktiv, modern und transparent. Doch ist das alles nur Fassade?
- Content
- "Einer der ersten Journalisten, der sich kritisch mit Google auseinander gesetzt hat, ist Gerald Reischl. Er hinterfragte gängige Praktiken Googles, analysierte Fakten und wertete Stellungsnahmen aus, so dass er zum Schluss kam, dass Google "die unkontrollierte Weltmacht im Internet ist". Zu seinem Buch, "Die Google Falle", meint Reischl, "Das Buch soll zur Bewusstseinsbildung beitragen und aufzeigen, in welchem Zwiespalt Internet-Nutzer leben, welche Versäumnisse Europa gemacht hat und worauf wir achten sollten, wenn wir das Internet für unsere Zwecke nutzen." Datensammlung Worin liegt aber die Gefahr von Google? Alleine die Fakten, dass Google der eifrigste Datensammler der Welt ist und rund 2.000 Patente, unter anderem auf Methoden, wie User verfolgt, analysiert und kategorisiert werden können, besitzt, lassen schon Gefahrenherde erahnen. Das Einsammeln von Daten wird Google dabei leicht gemacht, wendet das Unternehmen doch den "Gratis Trick" an. Denn fast alle Google-Dienste sind kostenlos zu nutzen. Als Gegenzug beschafft sich Google Informationen. Schließlich gibt der Internetuser mit jeder Suchanfrage, jedem Mail oder jeder Routenplanung Informationen von sich preis, die Google helfen, den User zu analysieren und so die Werbeeinnahmen und Profite zu erhöhen. Auf der anderen Seite versteht Google dieses Sammeln von Informationen aber auch als Dienst an dem User. Insbesondere für den Suchalgorithmus kann es von Bedeutung sein, mehr über den Nutzer zu wissen, um ihn mit den besten Suchtreffern zu "entschädigen". Vor allem in Zeiten des semantischen Webs sollen auch die Suchergebnisse in Zukunft personalisiert werden. Ein diesbezügliches Patent ("Programmable Search Engine", kurz PSE) wurde bereits eingereicht.
Aber auch die anderen Dienste sind fleißig am Analysieren. Zum Beispiel scannt Google Mail gesendete und empfangene Nachrichten, um anhand des Inhalts zielgerichtete Werbung zu schalten. Und mit iGoogle, der personalisierten Startseite, Google Calendar und Google Talk wird Pinselstrich für Pinselstrich ein aussagekräftigeres Bild vom User gemalt. Werbemogul Vor allem in den USA ist Google aber auch schon außerhalb des Internets sehr aktiv. Zum Beispiel stieg Google dort bereits in den Werbemarkt für Zeitungen, Radio und Fernsehen ein. Als Steigbügelhalter fungierte ein Patent, das unabhängig vom Medium zielgerichtete Werbung auf Basis von Inhalten serviert. Dabei tritt Google als Berater auf und empfiehlt Unternehmen, wie sie ihren Werbeetat auf die verschiedenen Medien aufteilen sollen. Zudem hat Google mit Google Print Ads schon namhafte Medien-Partner (unter anderem "The New York Times") gewonnen. Der Service bietet dem Kunden die Möglichkeit, online in einer Liste auszuwählen, in welcher Zeitung und in welcher Region er werben will und wie viel Geld er dafür bezahlen möchte. Als Komplettanbieter sorgt Google bei Bedarf sogar für die Gestaltung der Anzeige. Auch der Werbemarkt für Radio und TV - begünstigt durch neue IPTV-Technologien - wird für Google zunehmend interessanter. Ja, und nicht einmal vor Plakatwänden macht Google halt, denn auch diesbezüglich existiert eine Patentlösung."
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Schröter, H.G.: Wie Google mit der Suche Milliarden findet : Das Internet-Unternehmen verdient viel Geld mit Werbung im Web, hat aber weit mehr zu bieten (2006)
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- Content
- "Google, so betont die größte Internet-Suchmaschine immer wieder, möchte die Informationen der Welt möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Um das zu erreichen, entwickelten Larry Page und Sergey Brin, die die Firma im September 1998 gründeten, in einem Studentenwohnheim einen neuen Algorithmus für die Online-Suche. Das Unternehmen aus dem kalifornischen Mountain View ist aber auch eine Geldmaschine. Im zweiten Quartal dieses Jahres erhöhte Google den Umsatz im Jahresvergleich um 77 Prozent und den Nettoprofit noch stärker um 110 Prozent. Ende Juni zählten die Kalifornier rund um den Globus fast 8000 Beschäftigte und verfügten über flüssige Mittel von reichlich 9,8 Milliarden Dollar. Aktienkurs verfünffacht Der Geldsegen verdankt sich der OnlineWerbung. So können Firmen bei Google Anzeigen schalten, die zum Suchbegriff des Nutzers passen. Beispiel: Wer Mallorca in die Google-Maske tippt, sieht neben der Trefferliste auf der Google-Website Annoncen über Mallorca-Reisen oder Fincas auf der Insel. Darüberhinaus versorgt Google auch Betreiber anderer Web-Sites mit Werbeanzeigen. Damit nicht genug. Google plant, Werbung auch auf Handys zu senden. Reklame im Radio und Anzeigenverkauf in Printmedien stehen ebenfalls auf dem Programm. Als Google im August 2004 an die Börse ging, machten Experten den Erfolg der Aktie vor allem von der Entwicklung der Online-Werbung generell und der Fähigkeit von Google abhängig, möglichst viele Anzeigen an Werbetreibende zu verkaufen. Der Ausgabekurs betrug damals 85 Dollar. Am Tag nach Bekanntgabe der You Tube-Übernahme, die in Aktien bezahlt wird, startete das Google-Papier mit rund 432 Dollar. Doch es ging an der Börse nicht immer nur bergauf. So brach der Kurs im Februar massiv ein, weil Google die Gewinnschätzung von Analysten verfehlte. Und immer wieder bemängeln Börsianer, dass das Unternehmen fast, nur mit Werbung sein Geld verdient. Dabei hat Gaogle längst eine Menge mehr zu bieten, als Internet-Suche und -Reklame, auch wenn sich dies nicht sofort und direkt in Dollar und Cent auszahlt. Die Kalifornier brachten den E-MailDienst Gmail heraus, das soziale Netzwerk Orkut, die Geo-Software Google Earth, das Chatprogramm Talk, den FestplattenDurchsucher Desktop, die Surf-Ergänzung Toolbar, das Fotoarchiv Picasa und und und. All dies verschenkt das Unternehmen an die Nutzer - und hofft auf mehr Besucher auf seinen Webseiten und mehr Gelegenheiten für Werbung. In jüngerer Zeit folgten unter anderem Google-Video, ein Kalender im Internet und ein Online-Büroprogramm. Nutzer können mit Google nicht nur suchen, sondern auch Texte schreiben, Fotos tauschen oder Dateienspeichern. Erfolg und Expansion von Google wecken aber auch Sorgen. So warnen Datenschützer, dass Google Nutzerprofile erstellen und verkaufen könnte. Die Grünen bewerten die Dominanz einzelner Suchmaschinen - Google hat in Deutschland einen Marktanteil von 85 Prozent - kritisch. Sie befürchten, dass viele Informationen verborgen bleiben und und eine einheitliche "Such"-Meinung entsteht. Kritik hagelte es auch, als Google (Firmenmotto: "Tu nichts Böses") eine chinesische Web-Site startete und sich den Zensurbestimmungen Pekings unterwarf."
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Handreck, F.; Mönnich, M.W.: Google Scholar als Alternative zu wissenschaftlichen Fachdatenbanken (2008)
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- Abstract
- Seit dem Start von Google Scholar als einem neuartigen Suchdienst für wissenschaftliche Literatur (in der englischen Version im November 2004 und in der deutschen Version im April 2006), sorgt dieser Dienst für Gesprächsstoff unter Fachleuten. In diesem Beitrag wird nicht untersucht, wie vollständig Zeitschriftenlisten von Fachdatenbanken oder Verlagen und die Indexierung von Open Access Hochschulschriftenservern durch Google Scholar abgedeckt werden und auch das Pageranking und die Indexierungshäufigkeit von Google Scholar stehen nicht im Fokus, sondern es geht um die praktische Anwendung dieses Suchdienstes bei wissenschaftlichen Literaturrecherchen. Wie müssen Suchanfragen formuliert werden, um thematisch passende Ergebnisse zu bekommen und wie viele relevante Ergebnisse gibt es innerhalb dieser Treffermengen.
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Siebenlist, T.: MEMOSE. Spezialsuchmaschine für emotional geladene Dokumente (2012)
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- Abstract
- Einige Inhalte von Multimedia-Dokumenten (Bilder, Musikstücke, Videos) stellen Emotionen dar oder können Emotionen beim Benutzer auslösen. Das Ziel des emotionalen Information Retrieval (EmIR) und insbesondere unserer Forschung ist es, dieses emotionale Wissen in den Dokumenten zu identifizieren und es in einer neuen Art von webbasiertem Informationsdienst nutzbar zu machen. In diesem Artikel wird eine Spezialsuchmaschine namens MEMOSE (Media Emotion Search) vorgestellt, deren Aufgabe die emotionale Indexierung sowie das emotionale Retrieval von Multimedia-Dokumenten ist. Neben einer Beschreibung der Komponenten und deren Funktionsweise werden Ergebnisse der Evaluation eines ersten Prototypen kurz vorgestellt und ein Ausblick auf die weitere Entwicklung gegeben.
- Source
- Information - Wissenschaft und Praxis. 63(2012) H.4, S.252-260
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Battelle, J.: ¬Die Suche : Geschäftsleben und Kultur im Banne von Google & Co. (2006)
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- Abstract
- Die Internet-Suchmaschinen von Google, Yahoo, Lycos & Co. liefern längst mehr als nur eine inhaltliche Orientierung im unübersichtlichen Webseiten-Dschungel. Mit ihrem Geschäftsmodell, die gesammelten Kundendaten für Anzeigenkunden zu erschließen, haben die Suchmaschinenbetreiber der Internetwirtschaft kommerzielles Leben eingehaucht. Dass sich vor allem die Google-Gründer Brin und Page damit nicht nur Freunde geschaffen haben, beschreibt Autor John Battelle ebenso, wie er die Notwendigkeit darlegt, dem Internet geschäftlich tragfähige Strukturen zu geben. Seine Erfahrung als Insider der Internetwirtschaft - er ist Mitgründer des Magazins "Wired" - kommt der faktenreichen Analyse zugute. Wir empfehlen dieses Buch allen Internetnutzern, die wissen wollen, was hinter Google & Co. steckt und wie die Suchmaschinen unser Leben beeinflussen. --- Eine ebenso profunde wie lesbare Geschichte der Online-Suche und ihrer Erlösmodelle erzählt der Suchmaschinenexperte John Battelle. Faszinierend ist, sich wieder einmal vor Augen zu führen, * dass von den Altavistas und Excites der frühen Internettage quasi nur Yahoo überlebt hat. * dass Google, 1998 gegründet, erst seit gut 5 Jahren die Internetsuche bestimmt * dass die Google Adwords als Einnahmequelle auf der Google-Seite erst seit etwa 4 Jahren existieren * dass das Google Adsense Konzept (Google-Kleinanzeigen auf beliebigen Homepages) erst vor drei Jahren eingeführt wurde. John Battelle geht davon aus, dass sich bei der Internetsuche noch so viel tun wird, dass er sich nicht auf die Google-Geschichte beschränken wollte. So macht er aus der Not eine Tugend und beschreibt die Wellen der Internetsuche. Er macht deutlich, warum sich bestimmte Konzepte und Ideen durchgesetzt haben und kehrt immer wieder zur Kernidee zurück: Die perfekte Suche erkennt die Absicht des Suchenden. Die Relevanz der Ergebnisse ist das A und O. Sie zu erhöhen, daran arbeiten sämtliche bekannten und noch unbekannten Anbieter. Fazit: Ein Buch, das für Google-Fans genauso interessant ist wie für die, die sich über die Bedeutung und den Einfluss der Suche auf unser Leben klar werden wollen. Suchalgorithmen sind ein hochtechnisches Gebiet. Battelle gelingt es jedoch, auch die technischen Ansätze allgemein verständlich zu beschreiben.
- Footnote
- Rez. in: Mitt. VÖB 59(2006) H.2 (M. Buzinkay): "Zum Autor: John Battelle ist freischaffender Journalist, Mitbegründer und Redakteur bei Wired sowie in weiteren Medienunternehmen der USA tätig. John Battelle betreibt seinen eigenen Fachblog, es ist unter http://battellemedia.com/ zu erreichen. Zum Inhalt: Die Geschichte der Suche ist so alt wie die der Menschheit - oder so ähnlich. Information und Wissen verschafften uns seit je her den Vorsprung, den wir zum Überleben brauchten, aber diese Ressourcen waren bis zuletzt nur begrenzt verfügbar. Im Zeitalter des Web scheint diese Grenze nicht mehr zu gelten, das Web offeriert 'alles'. John Battelle geht in seinem Buch diesem Mythos der Suche im Web-Zeitalter nach und zeichnet in einer anschaulichen und spannenden Art und Weise eine Geschichte von den Ursprüngen des Internets bis hin zu modernen Suchmaschinen. Er sieht in der Suche ein kulturelles Artefakt, und eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine. Die Faszination, die Suchmaschinen auf den Autor ausüben, sind augenscheinlich: er bezeichnet ihren Index als Datenbank der Absichten, als die weltgrößte Sammlung an Ideen, Gedanken, Motiven, die die Menschheit je hervorgebracht hat. Durch die Suchbegriffe und die Handlungen, die im Web gesetzt werden, werden Interessen und Bedürfnisse offenbar und gleichzeitig dokumentiert und miteinander verbunden. Googles Zeitgeist ist nur die Spitze des Eisbergs - die Suchmaschinen haben ihre Fühler über uns ausgestreckt. Nach einer ausführlichen Einführung zum Thema Wie funktioniert eine Suchmaschine überhaupt?' erzählt uns Battelle die Geschichten von AltaVista, Yahoo, Google und vielen anderen Web-Pionieren, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, das Wissen und die Informationen der Welt zu ordnen und damit auch ihr Geschäft zu machen. In den sehr authentischen Schilderungen gelingt es Battelle zu vermitteln, dass die Geschichte von Google & Co ganz anders hätte verlaufen können. Für europäische Leser sind das die faszinierendsten Seiten des Buches - wie können es zwei Studenten aus ihrem Studentenzimmer schaffen, das halbe Web zu durchleuchten, dann eine Firma zu gründen und innerhalb von fünf Jahren zu einem der mächtigsten Unternehmen der Welt aufzusteigen? Die unglaubliche Geschichte von Google wird an den beiden Gründern Page und Brin aufgehängt. Somit gelingt es Battelle, das einzelne Detail der Google-Story lebendig und nah darzustellen, aber auch viele Einsichten in die Psyche von Google zu präsentieren.
So gehen die Autoren dem Motto von Google, "don't be evil", nach und beschreiben die vielen Reibungspunkte, die Google als börsenorientiertes Unternehmen zum einen, und ihre Ideale der perfekten Suche zum anderen, verursachen. Ein besonderes Augenmerk widmet Battelle dem Geschäftsmodell von Google und anderer Suchdienste - der Werbung. Mit dem unaufhaltsamen Aufstieg des e-Commerce ist auch die Such-Wirtschaft zig Milliarden Dollar schwer geworden - die Symbiose ist nahezu perfekt. Viele (kleine) Unternehmen hängen direkt oder indirekt von Suchmaschinen ab, beziehen zu einem Großteil ihre Kunden direkt über deren Trefferlisten. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Spam und Anti-Spam-Maßnahmen der Suchmaschinen ein Wettrennen ist, welches weite Kreise zieht. Im letzten Drittel des Buches verlässt Battelle die Vergangenheit und wendet sich den Trends und den künftigen Absichten der Such-Industrie zu. Hier bleibt alles spekulativ; Trends werden vorsichtig angerissen. Die Branche ist zu dynamisch, um hier eine klarere Vision zu entwickeln, doch der Autor nennt zahlreiche Möglichkeiten, Gefahren und Grenzen, die in Zukunft Google & Co begegnen werden. Empfehlung: Das Buch, welches auch ohne technischen Hintergrund sehr gut verständlich bleibt, ist sehr locker geschrieben. Es ist eine gute, sehr persönliche Einführung in die Geschichte der Suchmaschinen und der Suche allgemein, der Focus auf Google ist jedoch bestimmend. Das Interesse des Autors für geschäftliche Vorgänge, Strategien und Geschäftsentscheidungen ist für die Börsen-interessierten Leserinnen besonders spannend. Themen wie Informationsethik kommen am Rande vor, sind aber meist im Zusammenhang mit Googles Unternehmensphilosophie beschrieben und werden nicht in der Tiefe diskutiert. Ohne Zweifel, das Buch lebt am Puls der Zeit."
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Baker, N.: Seelenverkäufer oder Helden? : Ken Aulettas Buch über die weltbeherrschende Suchmaschine Google (2009)
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- Content
- "Ich gebe zu, ich mag Google. Ich mag Larry Page, der zumindest auf den Youtube-Videos, die ich gesehen habe, mit seiner graumelierten Ponyfrisur zwar schüchtern, aber sehr intelligent wirkt. Sergey Brin mag ich auch, der nicht so schüchtern zu sein scheint, aber genauso intelligent und auch witzig ist. Ken Auletta, der Autor dieses fesselnden, etwas wirren Buches, in dem jede Menge berühmte Personen vorkommen, scheint beide nicht leiden zu können. Von Page sagt er, er habe "eine Stimme wie Kermit der Frosch", was nicht besonders nett ist, und Brin wird als arroganter Streber und Prahlhans beschrieben, der auf der Uni nur die besten Noten hatte, Schlösser knackte, um sich Computer-Zubehör "auszuleihen" und einmal alle Türen im Informatik-Trakt neu nummerierte. "Die Chefs von Google sind keine kaltschnäuzigen Geschäftsleute; sie sind kaltschnäuzige Ingenieure", schreibt Auletta, wobei "kaltschnäuzig" aber nicht wirklich zuzutreffen scheint. Aulettas eigene Kaltschnäuzigkeit mag teilweise auf Brins und Pages Widerwillen zurückzuführen sein, sich für das Buch befragen zu lassen. "Es hat Monate gedauert, bis man mich endlich empfing", schreibt er in den Danksagungen. "Die Gründer und Manager von Google sind ganz wild darauf, Bücher zu digitalisieren, haben aber wenig Interesse daran, welche zu lesen." Aulettas Buch werden sie wohl schon etwas genauer ansehen. Ich las es in drei langen Sitzungen und habe viel gelernt - über Googles "Kalten Krieg" mit Facebook, über Googles Rangeleien mit Viacom, über Googles Rolle in den "Yahoo-Microsoft-Kämpfen" und über den langsamen Entfremdungsprozess zwischen Google und seinem ehemaligen Verbündeten Apple. Auletta bedient sich gerne militärischer Vergleiche und Metaphern und führt dabei genauso Fürst von Metternich ins Feld wie auch Beispiele moderner Kriegsführung: "Datenschutz-Probleme werden weiterhin wie bewaffnete Drohnen über uns fliegen", schreibt er, "bereit, das Vertrauen zu torpedieren, auf das die Unternehmen angewiesen sind, die mit persönlichen Daten betraut sind." Aber er lässt auch die menschlichen Züge nicht aus: An dem Tag des für Google so überaus erfolgreichen Aktienangebotes zückt Larry Page sein Handy und sagt: "Das muss ich gleich meiner Mutter erzählen!"
Der Autor unterhält sich allerdings hauptsächlich mit Managern vom Fach, und darin liegt die große Stärke des Buches. Auletta hat anscheinend jeden Geschäftsführer der Branche in Nordamerika interviewt, und die meisten haben an Google, so wie es heute ist, irgendetwas auszusetzen. Google sei unersättlich, sagen sie, es wolle zu hoch hinaus, es sei zu reich, zu selbstgefällig, es verdiene Geld mit den Inhalten anderer Leute. Ein ungenannter "prominenter Geschäftsführer" lehnte sich während der Google-Zeitgeist-Konferenz 2007 zu Auletta hinüber und flüsterte ihm eine rhetorische Frage ins Ohr: Welchen realen Wert, so wollte er wissen, produziert Google für die Gesellschaft? Moment mal. Welchen realen Wert? Mein lieber Herr prominenter Geschäftsführer - ist das Ihr Ernst? Haben Sie schon mal was von Street View und Google Maps gehört? Haben Sie schon mal Gebrauch gemacht von der kleinen, aber feinen Taschenrechner-Funktion im Google-Suchfeld? Oder sich von Google das lokale Kinoprogramm anzeigen lassen? Oder sich mal eben schnell etwas von Google übersetzen lassen? Sind Sie nicht auch schon in Google Books auf interessante Entdeckungsreisen durch die Literatur des 19. Jahrhunderts gegangen oder haben mit dem dynamischen Graphen von Google Finance gespielt? Und bestimmt haben Sie sich schon als Architekt versucht mit Google SketchUp. Und als Sie zum ersten Mal sahen, wie bei Google Earth die Erde sich dreht und näher rückt, da haben Sie bestimmt auch einen Aufschrei des Entzückens von sich gegeben. Und es würde mich sehr wundern, wenn Sie nicht für das ein oder andere Thema bei den automatischen Benachrichtigungen von Google News angemeldet wären. Es gibt sicher kein anderes Software-Unternehmen, das so viele Produkte entwickelt hat, die so intelligent gebaut sind, so schnell arbeiten, so viel Spaß machen und obendrein noch umsonst sind. Haben Sie denn noch nie im Internet etwas gesucht?
Denn das eine kann ich Ihnen sagen - ich erinnere mich noch, wie es früher war, vor Google. Nicht dass es ein dunkles Zeitalter gewesen wäre: Es gab schnurlose Telefone, und die Leute durften bequeme Pullis tragen. Es gab AltaVista und AskJeeves, HotBot und Excite, Infoseek und Northern Light - mit seinen tief verzweigten Ergebnislisten und dem eleganten Segelschiff im Logo. Und wenn man mal mehrere Gewässer gleichzeitig durchkämmen wollte, gab es MetaCrawler. Aber die Ausbeute war ziemlich wahllos und dauerte vor allem lange. Man saß da, mampfte seine Chips und wartete darauf, dass der Bildschirm sich füllte. 1998 kam dann Google, sauber und unglaublich schnell. Es war wie eine aufgeräumte weiße Schreibtischplatte mit einer einzelnen reifen Tomate darauf. Keine Werbung - Google war damals noch gegen Werbung eingestellt. Außerdem war es hochintelligent; man bekam fast nie einen falschen Treffer. Man musste die beiden unzertrennlichen Studenten Page und Brin, die ihre geheimen Suchalgorithmen zur Anwendung gebracht hatten, nicht kennen, um zu wissen, dass es sich um zwei geniale Computerfreaks in Turnschuhen, aber mit viel Selbstvertrauen handelte. Der weiße Bildschirm und der Button mit der Aufschrift "I´m Feeling Lucky" brachte das klar zum Ausdruck. Google würde uns allen Glück bringen; das war die Botschaft. Und so kam es dann auch.Warum sind die prominenten Geschäftsführer dann nicht zufrieden? Weil Google viel Geld mit Werbung verdient, und die Werbeetats sind begrenzt. Im letzten Jahr kam der Gewinn fast ausschließlich aus der einzig wirklich lästigen Sparte, die das Unternehmen betreibt - den kleinen, billigen Textanzeigen. Die so genannten AdWords- oder AdSense-Anzeigen sind schnell geladen und angeblich "höflich", in dem Sinne, dass sie nicht blinken und keine Popup-Fenster aufmachen, und man sieht sie jetzt überall - auf Seiten wie dem Portal der Washington Post, auf MySpace und Discovery.com und auch auf Hunderttausenden von kleinen Seiten und Blogs. "Das ist unsere eigentliche Einnahmequelle", sagte Larry Page in einer Sitzung, an der Auletta 2007 teilnahm. Geworben wird für "Laser-Haarentfernung", "Gläubige Singles", "Mit Verkehrsstaus Geld verdienen", "Haben Sie Anspruch auf Schmerzensgeld?", "Anti-Bauchfett-Rezepte", "Bloggen Sie sich reich", "Jeder kann ein Buch schreiben" und so weiter. Unzählige Internetseiten sind aufgetaucht, die nur dazu dienen, AdSense-Anzeigen zu schalten. Sie benutzen gestohlene Inhalte oder schmeißen Texte von Wikipedia und ähnlichen Seiten zusammen und säumen die Ränder mit Google-Anzeigen. Diese funktionieren pro Klick, das heißt, der Auftraggeber zahlt nur dann an Google, wenn auch tatsächlich jemand auf die Anzeige klickt. Pro Aufruf zahlt er dann 25 Cent oder einen Dollar oder (für ganz besonders beliebte Stichworte wie "Schmerzensgeldanspruch") auch zehn Dollar oder mehr.
Aber denken Sie mal nach - wann haben Sie das letzte Mal auf eine dieser Anzeigen geklickt? Eigentlich noch nie? Ich auch nicht. Und doch verdiente Google im letzten Jahr 21,8 Milliarden Dollar, wovon 95 Prozent aus den AdWords- und AdSense-Anzeigen kamen. (Der kleine Rest kam aus Banner- und Video-Anzeigen und einigen anderen Produkten.) Diese plumpen, ziemlich aufdringlichen kleinen Anzeigen (denen Schönheit oder Humor abgehen, die wir von der Werbung für Fernsehen, Zeitschriften oder Radio gewöhnt sind) sind die Grundlage von Googles Finanzimperium, auch wenn das schwer zu glauben ist - ein Imperium der kommerziellen Querverweise. Die Werbeeinnahmen sorgen bei Google für hohe Aktienpreise, und das gibt dem Unternehmen absolute Handlungsfreiheit. Als 2006 Googles Aktienwert bei 132 Milliarden Dollar lag, wurde You- Tube für 1,65 Milliarden eingekauft. "Die können alles kaufen, was sie wollen, und Geld für alles mögliche rauswerfen", zitiert Auletta Irwin Gottlieb, den Chef von GroupM, einem der größten Konkurrenten Googles. Wenn Microsoft sich um DoubleClick bemüht, kann Google mal eben 3,1 Milliarden auf den Tisch legen und DoubleClick kaufen. Wenn Cloud Computing eine lukrative Investition zu sein scheint, dann kann Google 20 oder 50 oder auch 70 riesige Rechenzentren an geheimen Orten auf der ganzen Welt bauen, von denen jedes einzelne so viel Strom verbraucht wie eine Kleinstadt. Anfang des Monats gab Google den Kauf eines Unternehmens namens AdMob für 750 Millionen in Aktien bekannt; AdMob ist spezialisiert auf Bannerwerbung für Handys. "Wenn man mal eine gewisse Größe erreicht hat, muss man sich nach neuen Wachstumsmöglichkeiten umsehen", ließ sich Auletta von Ivan Seidenberg erklären, dem Geschäftsführer von Verizon. "Und dann mischt man sich in die Geschäftsbereiche von allen anderen ein." Jetzt versteht man auch, warum die von Auletta befragten Topmanager nicht gut auf Google zu sprechen sind.
Google produziert weiterhin fleißig seine kleinen Perlen: Google Voice, das gesprochene Mailbox-Nachrichten in Emails umwandelt; Chrome, ein schneller und intelligenter Webbrowser und Android, das neue Handy-Betriebssystem. Eines der neuesten Projekte ist die Espresso Book Machine, die Bücher on Demand ausdruckt und bindet. Aber vielleicht wird hier zu viel auf einem Gelände produziert; vielleicht werden die Leute es bald leid, dass überall "Google" draufsteht. Googles berühmter Slogan "Don´t be evil" klingt mehr und mehr wie eine düstere Prophezeiung. Als sie noch an der Uni waren, wetterten Page und Brin gegen Suchmaschinen, die zu viel Werbung hatten. "Die waren strikt gegen Werbung", zitiert Auletta Ram Shriram, einer der ersten Google-Investoren, "das waren Puristen." Inzwischen sehen sie das nicht mehr so eng. Jetzt geht es darum, ständig neues Futter für ein hungriges, 180 Milliarden schweres Monstrum aufzutreiben. Auletta berichtet von einem ungewöhnlichen Einstellungstest, den Brin einmal mit einer Bewerberin für eine Anwaltsposition machte: "Setzen Sie mir einen Vertrag auf", sagte Brin zu der Anwältin, "und zwar für den Verkauf meiner Seele an den Teufel." Das war 2002, dem Jahr, als Google die interne Arbeit an einem Projekt aufgenommen hatte, das später mal AdSense werden sollte. Mittlerweile fliegen Page und Brin in ihrer privaten Boing 767 herum und sprechen ganz ernsthaft über Green IT, während der Strom für die Gratis-Videos auf YouTube Berge von Kohle verbraucht. Noch ist ihnen keine Idee gekommen, wie sie das Verlustgeschäft YouTube "monetisieren" - d.h. also Profit damit erwirtschaften - können. Allerdings ist mir schon aufgefallen, dass auf Philip DeFrancos beliebten YouTube-Videos inzwischen Werbebanner von Samsung laufen. "Der Vorteil, etwas gratis anzubieten, besteht darin, dass man 100 Prozent Marktanteile hat", erklärt Googles Geschäftsführer Eric Schmidt. "Gratis ist das richtige Konzept." Vielleicht eine Weile lang - aber die Frage ist, ob es auf Dauer funktioniert. "Für Zeitungen", schreibt Auletta, "bedeutet das Gratis-Konzept den Untergang." Vielleicht bekommt man am Ende - sogar im Internet - nur noch das, wofür man auch bezahlt hat."
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Beuth, P.: ¬Die Jagd nach Nutzer-Profilen (2009)
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- Abstract
- Microsoft und Yahoo greifen Googles Vorherrschaft in der Online-Werbung an. Wer auf ihre Angebote eingeht, gibt die Kontrolle über seine Daten auf - und damit ein Grundrecht.
- Content
- "Zehn Jahre sind eine Ewigkeit in einem Geschäft, das es erst seit neun Jahren gibt. Und doch haben Yahoo und Microsoft eine Kooperation für diese Ewigkeit verabredet. Der Deal ist ein Zuchtprogramm. Gezüchtet werden soll der Internetnutzer der Zukunft, und das braucht Zeit. Dieser künftige Internetnutzer soll vor allem eins: Geld bringen. Geld von anderen Firmen in die Taschen vom Yahoo und Microsoft. Wie das geht, wissen beide Unternehmen seit dem Jahr 2000, als Google die Vermarktung von Online-Anzeigen revolutionierte. Die Idee, dem Nutzer nur solche Werbung anzuzeigen, die zu seinen Suchbegriffen passt, ist bis heute der Ausgangspunkt von Googles astronomischen Gewinnen und gilt auch für die Zukunft als größte Geldquelle im Netz. Voraussetzung ist, dass die Werbung möglichst präzise an jedne einzelnen Benutzer angepasst wird, damit die Preise für Anzeigen nicht abstürzen. Google sammelt dafür auch Daten über seine populären Dienste Youtube oder Blogger.com. Yahoo tut das gleiche, etwa mit seiner Fotocommunity Flickr. In diesem Zusammenhang ergibt die langfristige Partnerschaft von Yahoo und Microsoft einen Sinn. Der Softwareriese hat viel Geld in die Entwicklung seiner neuen Suchmaschine Bing investiert und wird dies auch in Zukunft tun. Yahoo spart sich diese Ausgaben und konzentriert sich auf sein neues Profil als Anbieter von Online-Inhalten und -Diensten.
Zusammen soll das ein Konglomerat ergeben, dass es technisch und inhaltlich mit Google aufnehmen kann. Aufnehmen heißt erstens, die Allgegenwärtigkeit von Google-Diensten im Netz angreifen zu können und möglichst viele Internetnutzer an sich zu binden. Aufnehmen heißt zweitens, diese Nutzer eben so gut ausspionieren zu können wie Google das tut. Bausteine für die komplette Durchleuchtung ihrer Nutzer existieren schon bei allen drei Unternehmen. Es sind kleine, unauffällige Links auf ihren Startseiten. Die Bausteine heißen iGoogle, My MSN und MyYahoo. Sie sind die Zukunft der Internetnutzung, so wie sie sich Google, Yahoo und Microsoft vorstellen. Hinter allen drei Links stehen personalisierbare Startseiten, mit denen sich der Nutzer mehr oder weniger seine gesamte Online-Präsenz in ein einziges Browserfenster holt, das er für seine Standardaktivitäten dann kaum noch verlassen muss. Suchmaschine, aktuelle Nachrichten, E-Mails, Messenger oder virtuelle Notizzettel - alles individuell kombinierbar, und alles auf einen Blick. Bezahlen muss der Nutzer dafür nicht, Mitmachen kostet nur eine E-Mail-Adresse und ein Passwort. Nach dem Log-in beginnt das Profiling. Google arbeitet sogar schon am übernächsten Schritt. Der Konzern hat jüngst ein eigenes Betriebssystem angekündigt, das weitgehend netzbasiert arbeiten soll. Dann werden im Browserfenster zusätzlich noch Textverarbeitungsprogramme und Media-Player laufen. Briefe und Tabellen speichert der Nutzer dann nicht mehr auf der Festplatte ab, sondern auf Googles Servern.
So entstehen noch viel mehr Daten, die einem Nutzer zugeordnet werden können. Wie genau diese weiterverarbeitet und an dritte verkauft werden, kann niemand nachvollziehen. Wer sich darauf einlässt, gibt die Hoheit über seine persönlichen Daten ab und damit ein Grundrecht. Aus informationeller Selbstbestimmung wird informationelle Fremdbestimmung. Es ist natürlich das gute Recht eines jeden, dieses Grundrecht in den Wind zu schlagen. Für viele, nicht nur junge Menschen, ist der Austausch von Informationen aller Art selbstverständlich geworden, um Kontakte zu erhalten und soziale und geschäftliche Netze zu knüpfen. Diejenigen, die andere per Internet nicht nur jederzeit über ihren Gemütszustand, sondern sogar über ihren genauen Aufenthaltsort unterrichten, empfinden personalisierte Werbung möglicherweise sogar als angenehm. Wer aber den Gedanken unheimlich findet, dass jede Firma der Welt einen Datensatz erwerben kann, der Auskunft über seine Wünsche, Neigungen, Fantasien, Krankheiten und Beziehungen gibt, der muss den Log-in verweigern, auch wenn alle Welt freudig mitmacht. Der Preis für den Selbst(-Daten)schutz kann durchaus die soziale Ausgrenzung im Netz sein. Der Internetnutzer der Zukunft wird - so lautet der Plan von Google, Yahoo und Microsoft - einer großen Versuchung ausgesetzt sein: Alles aus einer Hand. Oder anders gesagt: Alles in eine Hand."
-
Stock, W.G.: Qualitätskriterien von Suchmaschinen : Checkliste für Retrievalsysteme (2000)
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- Abstract
- Suchmaschinen im World Wide Web wird nachgesagt, dass sie - insbesondere im Vergleich zur Retrievalsoftware kommerzieller Online-Archive suboptimale Methoden und Werkzeuge einsetzen. Elaborierte befehlsorientierte Retrievalsysteme sind vom Laien gar nicht und vom Professional nur dann zu bedienen, wenn man stets damit arbeitet. Die Suchsysteme einiger "independents", also isolierter Informationsproduzenten im Internet, zeichnen sich durch einen Minimalismus aus, der an den Befehlsumfang anfangs der 70er Jahre erinnert. Retrievalsoftware in Intranets, wenn sie denn überhaupt benutzt wird, setzt fast ausnahmslos auf automatische Methoden von Indexierung und Retrieval und ignoriert dabei nahezu vollständig dokumentarisches Know how. Suchmaschinen bzw. Retrievalsysteme - wir wollen beide Bezeichnungen synonym verwenden - bereiten demnach, egal wo sie vorkommen, Schwierigkeiten. An ihrer Qualität wird gezweifelt. Aber was heißt überhaupt: Qualität von Suchmaschinen? Was zeichnet ein gutes Retrievalsystem aus? Und was fehlt einem schlechten? Wir wollen eine Liste von Kriterien entwickeln, die für gutes Suchen (und Finden!) wesentlich sind. Es geht also ausschließlich um Quantität und Qualität der Suchoptionen, nicht um weitere Leistungsindikatoren wie Geschwindigkeit oder ergonomische Benutzerschnittstellen. Stillschweigend vorausgesetzt wirdjedoch der Abschied von ausschließlich befehlsorientierten Systemen, d.h. wir unterstellen Bildschirmgestaltungen, die die Befehle intuitiv einleuchtend darstellen. Unsere Checkliste enthält nur solche Optionen, die entweder (bei irgendwelchen Systemen) schon im Einsatz sind (und wiederholt damit zum Teil Altbekanntes) oder deren technische Realisierungsmöglichkeit bereits in experimentellen Umgebungen aufgezeigt worden ist. insofern ist die Liste eine Minimalforderung an Retrievalsysteme, die durchaus erweiterungsfähig ist. Gegliedert wird der Kriterienkatalog nach (1.) den Basisfunktionen zur Suche singulärer Datensätze, (2.) den informetrischen Funktionen zur Charakterisierunggewisser Nachweismengen sowie (3.) den Kriterien zur Mächtigkeit automatischer Indexierung und natürlichsprachiger Suche
-
Damaschke, G.: ¬Ein Toast auf den Google-Cache! (2003)
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- Abstract
- Bislang war es mir im Grunde egal, von wem und wo meine Webseiten gelistet werden. Doch seit dem 16. April sehe ich das anders. An diesem Tag - genauer: in der Nacht vom 15. auf den 16. April - ereignete sich ein Datenbank-GAU: Beim Massenhoster Strato rauchte der MySQLServer ab und riss ein paar Tausend Datenbanken ins digitale Nirwana. Zwar habe man die Lage unter Kontrolle und die Reparaturarbeiten seien abgeschlossen, doch »durch die Störung« sei es immerhin möglich, dass »ein sehr kleiner Teil der Datenbanken unvollständig wieder hergestellt worden oder nicht verfügbar« sei. Dummerweise gehörten meine Datenbanken dazu. Natürlich wollte ich immer mal ein Backup anlegen, natürlich kam ich nie so richtig dazu, natürlich waren alle Daten und damit die Sammel- und Tipparbeit etlicher Monate futsch. (Und bevor Sie jetzt ein »selber schuld« brummeln, mal so unter uns: Wie stünde es um Ihre Backup-Moral, wenn Sie dafür mit kruden Telnet-Kommandos hantieren müssen?) Nach dem ersten Ärger ergab ich mich seufzend in mein Schicksal und überlegte, wie ich die verlorenen Daten erneut zusammentragen könnte. Doch da nahte die Rettung: Ein Bekannter erinnerte mich an Google, die hätten doch einen Cache. Und siehe da: Dort fanden sich tatsächlich die verloren geglaubten Daten, hübsch beieinander, kaum eine Woche alt. Und die Moral von der Geschicht': Es lohnt sich, seine Webseiten Google-tauglich zu machen. Nicht wegen der Besucher. Sondern wegen der Backups.
-
Sander-Beuermann, W.: "Gemeinnütziger Verein zur Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissens-Zugangs" gegründet (2004)
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- Content
- "Am 5. Juli 2004 ist in Hannover der "Gemeinnützige Verein zur Förderung der Suchmaschinen-Technologie und des freien Wissenszugangs" gegründet worden. Auf der Website http://suma-ev.de sind die ersten Informationen zu finden. In der Presseerklärung heißt es: "Der "Verein zur Förderung der Suchmaschinentechnologie und des freien Wissenszugangs" sieht in der Machtposition einzelner weniger Unternehmen eine Gefährdung des freien Zugangs zum Wissen. Denn dieser Zugang erfolge heutzutage zu einem großen Teil über die Suchmaschinen des Internets, sagt Wolfgang Sander-Beuermann, Leiter des Suchmaschinenlabors am Regionalen Rechenzentrum, Uni-Hannover und ebenfalls Gründungsmitglied des Vereins. Diese Suchmaschinen hätten damit eine Schlüsselrolle in der Informationsgesellschaft übernommen. Suchmaschinen kontrollieren unter anderem: - welche Informationen verfügbar sind, - welche Informationen, wann und von welchem Rechner aus abgerufen wurden, - in welcher Reihenfolge und damit Bewertung die Ergebnisse einer Recherche beim Nutzer angezeigt werden (Ranking). Gerade die Reihenfolge der Ergebnisse ist von außerordentlich hohem kommerziellen Interesse. Diese Bewertung sollte jedoch an der Sache orientiert und dem gesellschaftlichem Interesse verpflichtet sein. Sie hätte vor allem unabhängig von Interessen einzelner Unternehmen und Parteien zu erfolgen, so die Idee des neuen Vereins. Wenn sich in einer solchen Machtposition ein Monopol bildet, könnte obendrein ein derzeit noch kostenlos verfügbarer Dienst kostenpflichtig gemacht werden. Wünschenswerte Weiterentwicklungen werden mangels Konkurrenz verhindert. Diese Situation ist gefährlich für die Informationsgesellschaft. Hier müssen Alternativen offen gehalten werden, die bereits allein durch ihre Struktur und Organisation Monopolbildung unmöglich machen."
-
feu: Wildes Browsen (2002)
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- Abstract
- Eine Enttäuschung mehr: Die Studierenden von heute unterscheiden sich nicht vom Durchschnittsbürger, wenn sie via Computer Wissenswertes aufspüren. Das belegt eine Studie des Landesinstituts Sozialforschungsstelle Dortmund, das im Auftrag des Bundesbildungsministeriums bei Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen vorfühlte. Demnach lässt die "Nutzung elektronischer wissenschaftlicher Information in der Hochschulausbildung" ziemlich viele Wünsche offen. Wer von rosigen Zeiten mit virtuellen Universitäten, vernetzten Rechnern und multimedialen Lehrbüchern schwärmt, hat sicher mehr erhofft als das wilde "Browsen" des akademischen Nachwuchses. Der Dortmunder Erhebung zufolge werden die versteckten Schätze in Online-Bibliothekskatalogen und elektronischen Fachzeitschriften, bei Volltexttrechercheund Bestelldiensten und in Fachdatenbanken nur unzureichend gehoben, weil es an Findigkeit und Kompetenz in Informationsbeschaffung mangelt. Systematische Suche ist eher die Ausnahme. Adressen wie der Karlsruher virtuelle Katalog und Online-Datenbanken von Fachinformationszentren? So gut wie noch nie gehört. Stattdessen verlassen sich die Studierenden hauptsächlich auf konventionelle, vertraute Pfade im Internet. Am häufigsten bedienen sie sich der üblichen Suchmaschinen. Die nächsten Ränge auf der Beliebtheitsskala: E-Mail-Austausch mit Kommilitonen, Recherche auf dem lokalen Server der Unibibliothek. Vom Ertrag des Stöberns sind die Studierenden nicht gerade begeistert: viel Durcheinander und nicht Verwertbares, reichlich Zufälliges, eine Menge Frust. Ehrlich bekennen 32 Prozent ihr "geringes" Wissen, um in elektronischen Quellen an Brauchbares heranzkommen. 44,4 Prozent schätzen ihren Fundus als "mittel" ein. Auch die Hochschullehrer mäkeln, die Qualität des elektronisch recherchierten Materials sei dürftig. Man merke das an schriftlichen Arbeiten. Die Lernenden könnten häufig nicht einschätzen, was bei der Suche herausspringe und ob das aus dem Netz Gefischte relevant sei. Der springende Punkt: Das Gros der Studierenden bringt sich rudimentäre "Informationskompetenz" selbst bei - durch Versuch und Irrtum. Wer nicht weiterkommt, sucht Rat bei Kommilitonen. Nur 15,7 Prozent der Befragten hat sich vom Bibliothekspersonal professionell helfen lassen. Was liegt also näher als der Ruf nach Aufnahme des Themas ins Grundlagen-Lehrprogramm?
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Gerick, T.: ¬Die intelligente Such- und Finde-Maschine : Wege aus dem Daten-Smog (2006)
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- Abstract
- Schon vor Jahren beschrieb Eugen Roth die Erfahrung, dass Fragen und Antworten nicht in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Früher war die Masse von Informationen für den Unternehmenserfolg entscheidend, heute ist es deren Klasse. Angesichts explosionsartig ansteigender Informationsmengen wird das rasche Filtern und kontextbezogene Zuliefern wirklich relevanter Informationen zum Schlüsselfaktor für effizientes Knowledge Management. Knowledge Retrieval (KR) befasst sich mit dem technisch gestützten Prozess dieses Wissenstransfers. Auf dem Markt gibt es inzwischen eine Reihe intelligenter Such- und Informationsbewertungs-Technologien. Im Folgenden werden die wichtigsten Anforderungen hierfür skizziert. 20 000 000 000 000 Bücher oder 20 Exabyte umfasst derzeit das geschätzte Gesamtvolumen gespeicherter Informationen weltweit im Internet, in den Unternehmen. Als "die nächste Stufe der Alphabetisierung" bezeichnet der Analyst Peter Lymann deshalb die Fähigkeit, relevante Informationen auszuwählen und zu bewerten. Lymann ist einer der beiden Autoren der zentralen Studie "How much Information?", welche 2000 von der University of California in Berkely erstellt und 2003 aktualisiert wurde. Beeindruckende Zahlen dokumentieren das rasche Anwachsen insbesondere von unstrukturierten Informationen (vgl. Lymann, P./ Varian, H. R.: How Much Information? 2003, 11.11.2005, http://www.sims. berkeley.edu/research/projects/how-much-info2003/printable_report.pdf.).
- Content
- Inhalt: Einleitung - Informationssuche zeit- und kostspielig - Internet als digitaler Heuhaufen - Anforderungen an eine "ideale" Finde-Maschine - Ausblick
- Source
- Spezialbibliotheken zwischen Auftrag und Ressourcen: 6.-9. September 2005 in München, 30. Arbeits- und Fortbildungstagung der ASpB e.V. / Sektion 5 im Deutschen Bibliotheksverband. Red.: M. Brauer
-
hbz: ¬Das Suchraum-Konzept (2007)
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- Content
- "Wer wissenschaftliche Informationen und Fachliteratur sucht, kommt mit einer herkömmlichen Internet-Suchmaschine nicht weit. Auch Bibliothekskataloge und Datenbanken helfen nur begrenzt weiter, da es zu viele Anlaufstellen im Web gibt. Das Hochschulbibliothekszentrum NRW (hbz) arbeitet deshalb an der technischen Infrastrukturlösung eines gemeinsamen Suchraums. Der Suchraum fasst mithilfe modernster Suchmaschinentechnologie viele unterschiedliche Datenquellen zu einem optimierten Index zusammen, der von verschiedenen Suchanwendungen in Sekundenschnelle abgefragt werden kann. Zu den Datenbeständen des Suchraums gehören die Kataloge der deutschsprachigen Bibliotheken sowie Artikel aus den Wissenschaftszeitschriften. Hinzu kommen Abstracts, Inhaltsverzeichnisse und andere Informationen. Ergänzt wird dieser Suchindex durch einen Zugriff auf Fachdatenbanken, die zum Beispiel das vascodaProjekt zusammenträgt. Die Suchanwendungen wie beispielsweise die Portal-Lösung »DigiBib - Die Digitale Bibliothek« müssen nur noch den einheitlich aufgebauten Index durchsuchen und erhalten die Ergebnisse nach wenigen Millisekunden. In der Realität existiert eine solche virtuelle Metabibliothek nur in den Anfängen. Der Dreiländerkatalog des hbz und das Wissenschaftsportal vascoda sind ein großer Schritt auf dem Weg zu diesem gemeinsamen Suchraum. Er kann nur durch eine - inhaltlich und geografisch-weiträumige Kooperation der Universitäten, Bibliotheken, Verlage und anderer Anbieter von Fachinformationen der deutschsprachigen Länder aufgebaut werden. Die Grundlagen für dieses Ziel wurden bereits vom hbz gelegt. Die Teilnahme am Suchraum ist eine lohnende Aufgabe für die Bibliotheken und Wissenschaftsorganisationen: Am Ende steht eine wissenschaftliche Suchmaschine, die alle wichtigen und nützlichen Datenquellen erfasst."
-
Röhle, T.: Machtkonzepte in der Suchmaschinenforschung (2007)
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- Abstract
- Suchmaschinen und Macht - nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in der Presse werden diese Begriffe immer häufiger in einem Atemzug genannt. Angesichts Googles Dominanz des Suchmaschinenmarkts mehren sich Bedenken über Monopolbildung, Datenschutz, Zensur und Manipulation, die sich in Artikeln mit so illustrativen Überschriften wie »Der Datenkrake«, »Das Imperium« oder »The Evil Thing« äußern. Die Verbindung zwischen Suchmaschinen und Macht erschließt sich intuitiv ohne Weiteres: »Sie lenken die Aufmerksamkeit der Nutzer und haben damit Macht«. Die Frage aber, wie sich diese Macht genauer konzeptualisieren und verorten lässt und inwiefern frühere Vorstellungen von Medienmacht und Medieneffekten in diesem neuen Feld relevant sind, ist in der Suchmaschinenforschung bisher nur sehr schematisch beantwortet worden. Ein grundlegendes Problem ist darin zu sehen, dass Suchmaschinen eine in vielen Aspekten neue und machttheoretisch ungeklärte Nutzungssituation schaffen. Technikhistorisch lassen sich Suchmaschinen zwar eindeutig als Nachfolger früherer Information-Retrieval-Systeme einordnen. Da diese jedoch hauptsächlich von kompetenten Nutzern für spezifische Recherchen in homogenen und vollständigen Datenbeständen eingesetzt wurden, kam der Frage der Macht hier keine größere Bedeutung zu. Völlig anders stellt sich die Situation bei den Suchmaschinen dar: Als integraler Bestandteil der Internetnutzung betreffen ihre Relevanzkriterien einen wesentlich größeren Kreis von Nutzern, die mit sehr unterschiedlichen Motivationen eine Auswahl des Datenbestands durchsuchen.
-
Hoboken, J. van: Suchmaschinen-Gesetzgebung und die Frage der Ausdrucksfreiheit : Eine europäische Perspektive (2009)
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- Abstract
- Eine typische Darstellung der Herausforderungen der Ausdrucksfreiheit im Zusammenhang mit Suchmaschinen beginnt mit einer Diskussion der Internet-Zensur in China und in anderen Ländern, die keine Tradition der Ausdrucksfreiheit und einer freien Presse haben. Daher ist die Unterdrückung von Suchergebnissen durch globale Suchmaschinenanbieter in China gut dokumentierte und Gegenstand breiter medialer Aufrnerksamkeit. Im europäischen Kontext ist die Debatte über die Implikationen der Ausdrucksfreiheit für gesetzliche Regelungen und Politiken im Zusammenhang mit Suchmaschinen dagegen weit weniger entwickelt. Dies ist bedauerlich, denn es gibt eine Reihe von Problemen, die eine solche Debatte rechtfertigen würden. Bevor ich diese Probleme im Einzelnen behandle, erscheint es nützlich, einige Beispiele voranzustellen. In den vergangenen zwei Jahren hat der argentinische Anwalt Martin Leguizamon Gerichtsbeschlüsse erwirkt, die es über hundert Menschen ermöglichten, Suchergebnisse von Google und Yahoo entfernen zu lassen Einige der Gerichtsbeschlüsse bezogen sich auf Suchergebnisse zu öffentlichen Funktionären. Doch wenn Demokratie und Ausdrucksfreiheit irgendetwas bedeuten sollen, dann ist wohl die Möglichkeit, sich über öffentliche Funktionäre zu informieren, eine Voraussetzung dafür. Google hat deshalb seine ablehnende Haltung gegenüber den argentinischen Gesetzen öffentlich kundgetan und gegen die Gerichtsbescheide Berufung eingelegt. Interessant ist in diesem Fall, dass Google dabei auf den Schutz Bezug nimmt, den es in Europa genießt. Doch leider ist diese Bezugnahme falsch. In den meisten europäischen Ländern erhalten Suchmaschinenanbieter keinen klaren gesetzlichen Schutz gegen Forderungen, aus den Suchergebnissen entfernt zu werden, und sie kämpfen mit ähnlichen Problemen wie in Argentinien.
-
Linten, M.: "Was ist eine Wanderdüne?" (2012)
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- Abstract
- Seit gefühlten Ewigkeiten stellen Kinder und Jugendliche - sei es aus Neugier oder zur Erledigung von Hausaufgaben - ihren Eltern konkrete Fragen und erwarten von diesen ad hoc verständliche und im besten Fall druckreife Antworten. Bei der Frage nach der Wanderdüne wurden erste kognitive Anstrengungen durch den Ratschlag des 10-jährigen Sohnes konterkariert: "Musst Du mal goggeln!". Um nicht als informations kompetenter Besserwisser geoutet zu werden, der vielleicht den Suchmaschinenprimus Google etymologisch und auch sonst ganz gut erklären könnte, stand recht unvermittelt die Frage im Raum, wo methodisch sinnvoll aufb ereitete Informationen für Schülerinnen und Schüler im Web zu fi nden sind bzw. welche Portale, Informationssysteme oder gar Suchmaschinen zur Annäherung an die "Wanderdüne" besonders geeignet wären. Ein schneller Klick bei Google hätte dann geschätzte bzw. zufällig generierte 434.000 Treff er (zehn Minuten später waren es schon 436.000) ergeben, wobei selbstredend zwei Wikipedia-Beiträge auf den ersten beiden Plätzen stünden. Allerdings widmet die Wikipedia der Wanderdüne keine eigene Abhandlung. Betrachtet man die weiteren fi rst page results, die ja bekanntlich von essentieller Bedeutung für unser Informationsverhalten im Web sind, so tauchen mit sylt-2000.de und reise-nach-ostpreussen. de zwei nicht-kommerzielle Sympathisanten der beiden Reiseziele auf, bevor der ein oder andere Kamelliebhaber auf Platz 5 mit dem Serendipity-Eff ekt belohnt wird: ein Exzerpt aus Kamelopedia, der freien Kamel-Enzyklopädie! Mit dem Beitrag "Wanderdünen singen, reisen und sterben" aus dem Wissensteil der überregionalen Tageszeitung "Die Welt" vom Juli 2009 fi ndet sich nach visuellen Eindrücken zum Suchwort immerhin eine Quelle, die im Hinblick auf Seriosität und inhaltlicher Qualität durchaus punkten kann - wenn auch eher für Fortgeschrittene bzw. Menschen im fortgeschrittenen Alter gedacht.
- Source
- Information - Wissenschaft und Praxis. 63(2012) H.2, S.95-98
-
Handbuch Internet-Suchmaschinen 2 : Neue Entwicklungen in der Web-Suche (2011)
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- Abstract
- Der zweite Band des bekannten Handbuchs widmet sich den aktuellen Entwicklungen in der Web-Suche. Neue Such-Ansätze wie die Soziale und die Semantische Suche werden ebenso behandelt wir Spezialsuchen, die Evaluierung und nutzergerechte Gestaltung von Suchdiensten sowie das Monitoring von Webquellen. In 12 Kapiteln geben namhafte Wissenschaftler und Praktiker aus dem deutschsprachigen Raum den Überblick über den State of the Art, zeigen Trends auf und geben Handlungsempfehlungen für alle, die sich als Forscher, Entwickler und Nutzer sich mit dem Thema Suche beschäftigen. Dieser zweite Band erweitert das Themenspektrum des Handbuchs Internet-Suchmaschinen wesentlich und stellt damit eine wertvolle Ergänzung dar.
- Content
- Titel der einzelnen Kapitel: Social Search Folksonomies und Kollaborative Informationsdienste: Eine Alternative zur Websuche? Query Understanding Semantic Search Suche in Multimediaarchiven und Kultureinrichtungen Wissenschaftliche Suchmaschinen Journalistische Recherche im Internet Evaluierung von Suchmaschinen Usability und User Experience in Suchmaschinen Search Engine Bias Web Monitoring Tools für das Monitoring
-
Horch, A.; Kett, H.; Weisbecker, A.: Semantische Suchsysteme für das Internet : Architekturen und Komponenten semantischer Suchmaschinen (2013)
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- Abstract
- In der heutigen Zeit nimmt die Flut an Informationen exponentiell zu. In dieser »Informationsexplosion« entsteht täglich eine unüberschaubare Menge an neuen Informationen im Web: Beispielsweise 430 deutschsprachige Artikel bei Wikipedia, 2,4 Mio. Tweets bei Twitter und 12,2 Mio. Kommentare bei Facebook. Während in Deutschland vor einigen Jahren noch Google als nahezu einzige Suchmaschine beim Zugriff auf Informationen im Web genutzt wurde, nehmen heute die u.a. in Social Media veröffentlichten Meinungen und damit die Vorauswahl sowie Bewertung von Informationen einzelner Experten und Meinungsführer an Bedeutung zu. Aber wie können themenspezifische Informationen nun effizient für konkrete Fragestellungen identifiziert und bedarfsgerecht aufbereitet und visualisiert werden? Diese Studie gibt einen Überblick über semantische Standards und Formate, die Prozesse der semantischen Suche, Methoden und Techniken semantischer Suchsysteme, Komponenten zur Entwicklung semantischer Suchmaschinen sowie den Aufbau bestehender Anwendungen. Die Studie erläutert den prinzipiellen Aufbau semantischer Suchsysteme und stellt Methoden der semantischen Suche vor. Zudem werden Softwarewerkzeuge vorgestellt, mithilfe derer einzelne Funktionalitäten von semantischen Suchmaschinen realisiert werden können. Abschließend erfolgt die Betrachtung bestehender semantischer Suchmaschinen zur Veranschaulichung der Unterschiede der Systeme im Aufbau sowie in der Funktionalität.
-
Bekavac, B.: Suchverfahren und Suchdienste des World Wide Web (1996)
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- Abstract
- Das WWW ermöglicht den einfachen Zugriff auf eine große und stark wachsende Menge an Informationen. Die gezielte Suche nach relevanten WWW-Dokumenten wird zunehmens zu einer zentralen Aufgabe innerhalb des WWW. Dieser Beitrag beschreibt verschiedene Verfahren, die zur lokalen und globalen Suche im WWW verwendet werden. Client-basierte Suchtools mit automatischer Navigation, die bei einigen wenigen WWW-Browsern fest implementiert sind, ermöglichen eine Suche ausgehend von einer Startseite. Weitaus breiter Anwendung finden aber Server-basierte Suchverfahren, die sowohl die lokale Suche innerhalb eines WWW-Servers als auch die weltweite Suche über WWW-Kataloge und roboterbasiertes Suchmaschinen ermöglichen. In diesem Beitrag werden gängige verzeichnis- und roboterbasierte Suchdienste des WWW von ihrer Funktionalität her untersucht und verglichen. Erwähnt werden aber auch Beispiele alternativer Suchmaschinen sowie erweiterter Suchdienste, die eine zusätzliche Suche auch außerhalb des Internet ermöglichen
-
Hülsmann, M.: Erfolgreich suchen im Internet : Suchmaschinen-Special (2001)
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- Abstract
- Es gibt inzwischen weit über 2.000 Suchmaschinen, Kataloge und Spezialverzeichnisse, und immer wieder kommen neue hinzu. Sie unterscheiden sich in Ausrichtung, Umfang der erfassten Seiten und Suchoptionen. Und je nachdem, was Sie finden möchten, ist mal die eine und mal die andere erfolgversprechend. Das Suchen im Internet scheint eine verzwickte Angelegenheit zu sein. Zahlreiche Bücher sind schon darüber geschrieben worden. Aber mit der richtigen Strategie ist es gar nicht so schwer, die sprichwörtliche Stecknadeln aus dem Heuhaufen herauszupicken. Außer den Suchmaschinen im Web gibt es auch solche, die als Programm auf dem PC installiert werden. Sie haben den Vorteil, dass die Suchergebnisse ständig verfügbar sind und auch offline ausgewertet werden können