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  1. Cramer, W.: Grundlegung einer Theorie des Geistes (1975) 0.01
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    Abstract
    Grundsätzliche Überlegungen zur Bestimmung von Denken und Wissen
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    "Denken ist Wissen. - Wissen ist Bestimmung des Gehabten durch allgemeine Bestimmung und dadurch Einbeziehung eines einzelnen in Schonbekanntes. Dieser Begriff von Wissen fundiert seinerseits wissenschaftliches Wissen. Die gemeine Erfahrung begnügt sich mit der Bekanntheit der Gegenstände. Wissenschaft fragt, was die Realität ist ohne Rücksicht auf Erleben, sie eliminiert methodisch das Erleben. Die Frage der Wissenschaft ist jedoch im Transzendenzbewußtsein fundiert." (Nr.74)
  2. Gombrich, E.H.; Müller, R.: "Ich glaube nicht an eine Trennung von Mitteln und Inhalt" : Ein Gespräch mit dem Kunsthistoriker Ernst H. Gombrich über Fortschritt in der Kunst, Kunstkritik und Psychologie (1994) 0.01
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  3. Mayer, M.: Über dem Abgrund schweben : Wie sich die Informationsgesellschaft selbst entmündigt (2000) 0.01
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    Content
    "Doch es ist nicht das schiere Quantum allein, die allzu oft schon beklagte 'Informationsflut', sondern die Qualität der Information an sich, die die sich abzeichnende Malaise der 'Wissensgesellschaft' in sich birgt. Denn zur Natur jedweder Information gehört die gänzliche Indifferenz und Anonymität hinsichtlich ihres Adressaten. Sie richtet sich an nichts und niemanden, schon gar nicht an ein 'Ich', das etwas zu wissen, zu erfahren, zu lernen begehrt. Information ist der Rohstoff einer Wissensform ohne Wissenden."
  4. Draeger, F.: Faszination Wissen (2000) 0.01
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    Abstract
    Niemand weiss, wie viel er weiss und doch möchte jeder mehr wissen - kein Problem, Wissen ist unendlich vermehrbar
    Content
    "Informationen, sagt der Medientheoretiker Florian Rötzer, sind noch lange kein Wissen, sondern in bestimmter Weise aufbereitete Daten, die uns über die Medien zur Verfügung gestellt werden. Wissen dagegen bedeutet, Informationen aufnehmen und verarbeiten zu können, um bestimmte Ergebnisse zu erzielen oder Kenntnisse über die Phänomene der Welt zu erlangen"
  5. Lehner, C.: Qualität und Quantität in den Neuen Medien (2001) 0.01
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    Abstract
    Mediale Kommunikation hat immer etwas mit einer technischen Verstärkung von Kommunikationsakten zu tun. Durch die moderne Informationstechnologie steigert sich die mediale Verstärkerwirkung in mehreren Dimensionen. Räumliche und zeitliche Beschränkungen hinsichtlich der Verbreitungsmöglichkeiten von Kommunikationsakten fallen kaum mehr ins Gewicht. Die potenzielle Informationsmenge explodiert. Die Informationen werden auf der Grundlage weltweiter, zeitlich fast trägheitsfreier und räumlich nahezu unbegrenzter elektronischer Datenübertragung ausgetauscht. Durch die an sich positiv zu bewertende 'offene Architektur' des Internet entsteht allerdings die Situation, dass alles, was überhaupt auf einem Computer erzeugt wird, auch prinzipiell veröffentlicht werden kann. Veröffentlichung bedarf immer eines Mediums der Übertragung. Manchmal ist die Rede vom Medium Sprache, womit ein Mittel der Verständigung gemeint ist. Dafür gibt es allerdings die weniger missverständliche Benennung "Zeichensystem", so dass man besser vom "Zeichensystem Sprache" spricht. Um Missverständnisse von Anfang an gering zu halten, soll der Begriff des Zeichensystems klar von dem engeren Medienbegriff unterschieden werden. Unter Medium wird in Anlehnung an Sottong/Müller (1999) grundsätzlich ein Mittel zur Übertragung von Kommunikaten (Äußerungen in schriftlicher, mündlicher, bildhafter oder sonstiger Form) verstanden.2 Kommunikate soll die Bezeichnung für Informationen sein, die auf bestimmten Daten basieren und die zum Zweck der Kommunikation übertragen werden. Übertragen werden Informationen auf der Grundlage von Daten. Auch wenn die Art der Übertragung die Rezeption sicherlich beeinflusst, macht es Sinn davon auszugehen, dass Kommunikate (z. B. die Mitteilung über einen Lottogewinn) unabhängig von ihrer konkreten Datenform existieren. Kommunikate sind äquivalent, wenn sie äquivalente Informationen übertragen. Äquivalente Kommunikate können beispielsweise per normaler Briefpost oder per E-Mail übertragen werden
    Series
    Tagungen der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis; 4
    Source
    Information Research & Content Management: Orientierung, Ordnung und Organisation im Wissensmarkt; 23. DGI-Online-Tagung der DGI und 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Informationswissenschaft und Informationspraxis e.V. DGI, Frankfurt am Main, 8.-10.5.2001. Proceedings. Hrsg.: R. Schmidt
  6. Ott, K.: Nachhaltigkeit des Wissens : was könnte das sein? (2002) 0.01
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    Abstract
    Hermann Daly, der maßgebliche Theoretiker der Konzeption "starker" Nachhaltigkeit (Daly 1999), hat unlängst vor den Ausweitungen des Nachhaltigkeitskonzeptes gewarnt: "Eine Strategie, jegliches Konzept zu verharmlosen, besteht darin, seine Bedeutung so zu erweitern, daß fast alles darin enthalten ist. 1991 hatte das Schlagwort (gemeint ist "Nachhaltigkeit" - K.O.) bereits solches Gewicht erhalten, daß alles nachhaltig sein sollte, und der verhältnismäßig klare Begriff von der ökologischen Nachhaltigkeit des wirtschaftlichen Systems wurde unter so "hilfreichen' Erweiterungen wie soziale Nachhaltigkeit, politische Nachhaltigkeit, finanzielle Nachhaltigkeit, kulturelle Nachhaltigkeit und so weiter begraben. Wir waren jeden Tag darauf gefaßt, von der 'nachhaltigen Nachhaltigkeit' zu hören. Jede Definition, die nichts ausschließt, ist wertlos" (Daly 1999, S. 27). Dalys Befürchtung bezieht sich auf eine mögliche Überlagerung der ökologischen Ausrichtung, die Daly zufolge im Kern dessen steht, was Nachhaltigkeit begrifflich bedeutet, durch Ausdehnungen ins Beliebige und Uferlose. Diese Befürchtung erscheint mehr als berechtigt; denn ähnlich wie ein "Diskurs" -Jargon macht sich gegenwärtig ein diffuser "Nachhaltigkeits"-Jargon breit. Es wird daher zu recht die Frage gestellt, ob Nachhaltigkeit mehr sein könne als eine Worthülse, deren Inhalte beliebig seien. In dieser Situation erscheint es riskant, Probleme, die unter dem anderen MegaSchlagwort "Wissensgesellschaft " verhandelt werden, in den Kontext der Nachhaltigkeitsdebatte zu rücken. Ich möchte angesichts dieser grob skizzierten Situation gleichwohl der Frage nachgehen, ob und inwieweit die Ausweitungen der Nachhaltigkeitsidee auf Fragen der Bewahrung, Erzeugung und Verwendung von Wissen sinnvoll ist. Meine diesbezüglichen Thesen lauten: 1. Die Thematisierungsstrategien in bezug auf eine hier als möglich unterstellte Wissensdimension nachhaltiger Entwicklung hängen entscheidend von der jeweils vertretenen Grundkonzeption von Nachhaltigkeit ab. 2. Aus den gegenwärtig vertretenen Konzeptionen läßt sich immanent die Notwendigkeit begründen, die Kontroverse zwischen "starker" und "schwacher" Nachhaltigkeit auszutragen. 3. Das Konzept starker Nachhaltigkeit ist insgesamt vorzugswürdig. 4. Dieses Konzept läßt sich programmatisch für die Frage fruchtbar machen, was Nachhaltigkeit des Wissens bedeuten könnte. 5. Es können Grundlinien und Themata eines ökologisch ausgerichteten Forschungsprogramms identifiziert werden, das den Begriff des Naturkapitals in den Mittelpunkt rückt, aber über ökologische Fragen im engeren Sinne hinaus weist.
    Source
    Gut zu Wissen: Links zur Wissensgesellschaft. Hrsg.: Heinrich-Böll-Stiftung, konzipiert und bearb. von Andreas Poltermann
  7. Wissenschaftler fordern 'Open Access' : Berliner Erklärung (2003) 0.01
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    Abstract
    Gemeinsam mit den Repräsentanten der großen deutschen und internationalen Wissenschaftsorganisationen hat Prof. Peter Gruss, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, am 22. Oktober die folgende »Berliner Erklärung über offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen« (Berlin Declaration an Open Access to Knowledge in the Sciences and Humanities) unterzeichnet. Vorausgegangen war eine dreitägige Konferenz in Berlin. Dabei diskutierten international führende Experten über neue Zugangsmöglichkeiten zu wissenschaftlichem Wissen und kulturellem Erbe durch das Internet.
  8. Klaus, G.; Liebscher, H.: Systeme - Informationen - Strategien : eine Einführung in die kybernetischen Grundgedanken der System- und Regelungstheorie, Informationstheorie und Spieltheorie (1974) 0.01
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  9. Holze, J.: Digitales Wissen : bildungsrelevante Relationen zwischen Strukturen digitaler Medien und Konzepten von Wissen (2017) 0.01
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    Abstract
    Wie verändern sich Begriffe von Wissen und Wissensgenerierung im Zeitalter digitaler Medien? Welche Implikationen können daraus für den Begriff der (Strukturalen Medien-)Bildung innerhalb einer Disziplin der Medienpädagogik abgeleitet werden? Inwieweit findet eine Transformation hin zu einem qualitativ anderen Wissen, gar einem digitalen Wissen statt?
  10. Steinbuch, K.: Maßlos informiert : die Enteignung des Denkens (1978) 0.01
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    Abstract
    Man hat sich darin gefallen, das Wort vom 'mündigen Bürger' zu prägen. Aber wie mündig ist dieser Bürger wirklich? Will man ihm gar nur suggerieren, er wäre es? Eines der Merkmale der Mündigkeit ist sicher die Fähigkeit der selbständigen Meinungsbildung, läßt sich doch nur aus ihr die geforderte Eigenverantwortlichkeit ableiten. Meinung - Bildung, ein Spannungsfeld von mehr als intellektuellem Reiz. Wie entsteht in der modernen Industriegesellschaft Meinung, wie kommt es zur Bildung - zur Meinungsbildung? Wohl zu keiner Zeit wurden die Menschen umfassender informiert als in unseren Tagen. Aber die Mehrinformation ist vorwiegend quantitativer Natur. Die Qualität hat sich der Informierte selbst zu bilden, eine Forderung, die nur schwer erfüllbar erscheint. Denn das Mehr an Information bringt kein besseres Verständnis der Wirklichkeit, keine vernünftigeren Urteile und besseres Handeln, sondern vor allem mehr Selbsttäuschung und Verrücktheit. Die Aufklärung forderte einst, man solle sich seines Verstandes ohne fremde Leitung bedienen. Aber in unserer Zeit wurden die Massenmedien zu Mitteln der Fernsteuerung des Verstandes und verhindern dessen selbständigen Gebrauch. Wir müssen endlich die Mauer des Schweigens durchbrechen und öffentlich darüber sprechen, wie die Bürger im Zustand der Unmündigkeit gehalten werden, wie eine Scheinrationalität erzeugt wird, welche die meist unverstandene komplexe Welt mit inquisitorischem Pathos anklagt. Es gilt, Wege zu finden, auf denen die Informationsquellen Orientierungshilfe bieten, statt semantischen Betrugs. Obwohl das Bewußtsein des menschen der Komplexität seiner Welt nicht gewachsen ist, muß er sich trotzdem ständig verhalten: Woher nimmt er die hierfür notwendigen Orientierungen? Hierauf gibt es nur eine einzige mögliche Antwort: Andere Menschen - teils früher lebende, teils gleichzeitig lebende - befanden sich schon in ähnlichen Situationen und waren hierbei ebenso gezwungen, sich irgendwir zu verhalten. So kann die informationelle Unzulänglichkeit des Menschen durch fremde Erfahrung überwunden oder gemildert werden
  11. Klauß, H.: ¬Die quantitative Grenze der Informationsflut (2000) 0.01
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    Abstract
    Seit etlichen Jahren geistert mit dem Begriff "lnformationsgesellschaft" zugleich der von der "lnformationsflut" durch die Medien. Lügger schreibt von der Befürchtung mancher Person, "dass er in der aufkommenden Informationsflut untergeht". Teilweise findet sich der Begriff / Sachverhalt auch implizit in den Medien, wenn z. B. Simon nicht im Sinne einer insofern ausgerichteten analytischen Bemühung, sondern mit einer scheinbaren Selbstverständlichkeit von der "unermesslichen Zunahme des Wissens" schreibt: Die "lnformationsflut" ist zum Bestandteil des derzeitigen allgemeinen Alltagsbewusstseins geworden. Die Debatten um die Informationsflut bemühen sich, abgesehen von der Erörterung der psychischen und sozialen Implikationen sowie der Benennung und Analyse der anstachelnden Momente im wesentlichen auf die Möglichkeiten, dieser Informationsflut durch geschicktes Indizieren, Navigieren und Selektieren Herr zu werden. Reflexionen bzgl. limitierender Bedingungen (insbes. Kosten) sind seiten und darüber hinaus auch notwendigerweise vage. Die Vagheit verdankt sich zum einen der Schwierigkeit, Prozesse des Politischen, Finanziellen etc. präzise zu prognostizieren, zum anderen aber auch dem Umstand, dass sich mit dem Begriff der "lnformationsflut" oftmals die Vorstellung der Grenzenlosigkeit, einer niemals endenden Explosion verbindet. So sprach bereits 1997 Stanislaw Lern von der "lnformationssintflut". Während die Vorstellung einer Flut von Wasser stets an das Korrektiv Ebbe und an die Gewissheit eines zyklischen Gesamtzusammenhanges gebunden ist - schlimmstenfalls wird die "Arche Noah" bemüht, wird die Vorstellung einer Flut von Information oftmals als per se grenzenlos dargestellt. Im Folgenden möchte ich anhand von zwei Ansätzen zeigen, dass die Informationsflut hinsichtlich der Schriftform nicht nur im Prinzip begrenzbar ist, sondern per se durch die Zahl der potentiell zu schreibenden Dokumente quantitativ limitiert ist
  12. Otto, P.; Sonntag, P.: Wege in die Informationsgesellschaft : Steuerungsprobleme in Wirtschaft und Politik (1985) 0.01
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    BK
    05.20 Kommunikation und Gesellschaft
    Classification
    MS 1280 Soziologie / Spezielle Soziologien / Theorien und Probleme der Massengesellschaft
    05.20 Kommunikation und Gesellschaft
    RVK
    MS 1280 Soziologie / Spezielle Soziologien / Theorien und Probleme der Massengesellschaft
  13. Nørretranders, T.: Spüre die Welt : die Wissenschaft des Bewußtseins (1994) 0.01
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    Abstract
    Das Phänomen des menschlichen Bewußtseins wird in ein übergreifendes Gefüge physikalischer wie informationstheoretischer Zusammenhänge eingeordnet. Der dänische Wissenschaftsjournalist Tor Noerretranders macht sich Gedanken über das Bewußtsein. Ich denke, also bin ich? "Nein", meint er, "nicht ich denke, sondern es denkt in mir, und dem, was wir 'ich' nennen, wird nur das Resultat bewußt, ein winziger Bruchteil dessen, was 'es' wahrgenommen und verarbeitet hat." Aber was ist dieses "es", das Selbst, wie es der Autor nennt? In seinem Buch beschreibt er eine Reihe naturwissenschaftlicher Erkenntnisse, die zeigen, daß das Bewußtsein nicht das Zentrum unserer Entscheidungen und Handlungen ist, und daß wir zum größten Teil "nichtbewußt" denken und agieren. "Wir haben", so sagt er, "die besten 'Auftritte', wenn wir unserem Selbst freien Lauf lassen, wenn wir gerade nicht versuchen, es durch das Ich zu kontrollieren."
  14. Manovich, L.: Auf den Spuren der globalen digitalen Kulturen : Kulturanalytik für Anfänger (2009) 0.01
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    Abstract
    Noch vor nur fünfzehn Jahren hatten Kulturwissenschaftler es meist mit relativ kleinen Informationsbeständen zu tun, die präzise in Verzeichnissen und Listen organisiert und von vornherein bestimmten Kategorien zugeordnet waren. Im Gegensatz dazu haben wir es heute mit einer riesigen, schlecht organisierten, ständig wachsenden und sich verändernden Informationswolke zu tun: wir "googeln". Der Aufstieg der Suche als vorherrschende Form des Auffindens von Information ist Ausdruck eines fundamentalen Wandels in unserer informationellen Umwelt. Wir sind Zeugen einer exponentiellen Explosion der Daten, die die Menschen generieren, erfassen, analysieren, visualisieren und speichern - einschließlich kultureller Inhalte. Am 25. August 2008 gaben die Softwaretechniker bei Google bekannt, dass der Index der Webseiten, den Google mehrmals täglich durchrechnet, eine Trillion URLs erreicht habe. Im selben Monat berichtete YouTube, dass seine Nutzer jede Minute 13 Stunden neues Videomaterial auf die Seite hochladen. Und im November 2008 erreichte die Zahl der Bilder auf Flickr drei Milliarden. Die Informationsbombe, die von Paul Virilio 1998 beschrieben wurde, ist nicht nur einmal explodiert. Sie hat eine Kette weiterer Explosionen ausgelöst, deren Gesamtwirkung heftiger ist, als irgendjemand vorhersehen hätte können. 2008 schätzte die International Data Corporation (IDC), dass das digitale Universum bis zum Jahr 2011 auf das zehnfache seiner Größe von 2006 anwachsen würde. Dies entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 60%.6 Natürlich ist es möglich, dass die globale Wirtschaftskrise, die 2008 einsetzte, dieses Wachstum verlangsamen wird, aber wahrscheinlich nicht um viel.
  15. Vertrauen in Medien (2018) 0.01
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    Abstract
    Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC "Vertrauen in Medien" unter 1.000 Bundesbürgern. Die Bundesbürger misstrauen den deutschen Medien zunehmend. Das gilt insbesondere für die sozialen Netzwerke. Jeder Vierte hegt generell Misstrauen gegenüber den Medien, in Ostdeutschland ist es sogar jeder Dritte. Der Glaube an den Wahrheitsgehalt in den Medien ist bei einem Drittel der Nutzer in den vergangenen zwei Jahren gesunken. Den größten Verlust verbuchen die sozialen Medien. Ein Grund für das mangelnde Vertrauen: Den Deutschen fehlt es an Kontrollmechanismen, die eine Verbreitung von Hass- und Falschmeldungen verhindern. Aber auch Datenmissbrauchsskandale wie der Cambridge-Analytica-Vorfall haben das Vertrauen der Deutschen in soziale Medien erschüttert. Bemerkenswert ist, dass die Mehrheit der Deutschen auch nach den Datenschutzskandalen nicht vorsichtiger geworden ist. Vier von zehn Bundesbürgern stört die Weitergabe ihrer Daten nicht, wenn dafür das Angebot kostenlos ist. Und nur jeder Zehnte möchte tatsächlich wissen, was mit den eigenen Daten passiert. Ganz wichtig ist für die meisten Nutzer, dass das Angebot gratis ist. Dafür nehmen sie Werbung in Kauf. Drei Viertel der Befragten bevorzugen ein soziales Netzwerk, das sich ausschließlich über nicht-personalisierte Werbung finanziert, keine Nutzerdaten verkauft und trotzdem kostenfrei für den Nutzer bleibt.
    Source
    https://www.pwc.de/de/technologie-medien-und-telekommunikation/studie-vertrauen-in-medien.html
  16. Postman, N.: Widersteht dem Info-Terror! : Prophezeihungen über die Zukunft des Lesens in einer Welt der Elektroniker und Gaffer (2000) 0.01
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    Abstract
    "Die vergangenen Jahre habe ich viel Zeit damit zugebracht, dem Fernsehen (und anderen vergleichsweise neuen Medien) die Schuld für eine ganze Reihe der offensichtlicheren Fehlfunktionen in die Schuhe zu schieben, an denen die westliche Kultur heute krankt - insbesondere in den USA. Das komme daher, so wurde mir gesagt, weil ich von Natur aus ein Schwarzseher sei, allzeit bereit, das Falsche zu verurteilen anstatt das Richtige zu loben. Einige meiner Studenten trieben diesen Vorwurf bis zu der Behauptung, ich wäre, sofern ich im Zeitalter der Inkunabeln (also während der ersten fünfzig Jahre nach der Erfindung der Druckerpresse) gelebt hätte, garantiert jedermann mit einer ellenlangen Litanei düsterer Prophezeiungen bezüglich der Gefahren maschinell verfertigter Bücher und der allgemeinen Verbreitung des Lesens und Schreibens auf die Nerven gefallen. Mit dieser Ansicht liegen die zitierten Studenten jedoch nur halb richtig. Einmal angenommen, ich hätte im Jahre 1450 genug Grips besessen, um mitzubekommen, was sich da gerade anbahnte, hätte ich den Heiligen Stuhl in der Tat eindringlich vor der Druckerpresse gewarnt - durch sie werde das Wort Gottes auf dem Küchentisch eines jeden Christenmenschen landen, die Autorität der Kirchenhierarchie somit ernstlich in Gefahr gebracht. Hätte der Papst mir gar eine Audienz gewährt, hätte ich folgende Warnung ausgesprochen: Mit der Druckerpresse bewaffnet war Martin Luther weit mehr als nur irgendein unzufriedener, an chronischer Verstopfung leidender Mönch - das gedruckte Wort machte ihn zu einem Umstürzler, den man ernst nehmen musste. Vermutlich hätte ich als Nächstes die ortsansässigen Fürsten gewarnt, dass ihre Tage gezählt seien - das Druckhandwerk werde den neuen Begriff der Nation ins Leben rufen, was sämtlichen lokalen Potentaten den Garaus machen musste. Und falls die Bruderschaft der Alchemisten mir erlaubt hätte, bei ihrer Jahresversammlung (wenn man sich ein solches Ereignis überhaupt vorstellen kann) die Eröffnungsansprache zu halten, hätte ich den Anwesenden sogleich nahe gelegt, einen neuen Beruf zu ergreifen; die Druckerkunst werde dem induktiv vorgehenden, wissenschaftlichen Denken massiven Auftrieb geben, die Alchemie wiederum den kritischen Blick eines zum Allgemeingut gewordenen Gelehrtenwissens nie und nimmer überleben. Auch jedem mir zufällig begegnenden fahrenden Sänger hätte ich auf der Stelle kundgetan, 'dass sein Gewerbe binnen hundert Jahren, vermutlich sogar noch schneller, am Ende sein werde und allen Liedern einzelner Stämme und allen epischen Heldengesängen das letzte Stündlein geschlagen habe; alle Barden seien demnach gut beraten, ihren Auszubildenden dringend ans Herz zu legen, sich ab sofort auf das Verfassen von Essays und Romanen zu verlegen. Solche Sprengkraft besaß der Buchdruck mit beweglichen Lettern. Es war beileibe nicht mmer Schlimmes, das in den genannten Prophezeiungen vorausgesagt wurde. Deshalb eingangs auch die Anmerkung, dass meine Studenten nur halb richtig lagen. Ob eine Prophezeiung negativ ist oder nicht, kommt ganz auf den jeweiligen Standpunkt an. So hätten zum Beispiel viele, die zu Luthers Zeiten in Nordeuropa lebten, den Niedergang des Heiligen Stuhls freudig begrüßt. Und natürlich wären die Katholiken dieser Zeit ob dieser Aussicht vor Zorn ganz außer sich gewesen.
    Content
    Als Jude hingegen wäre es einem wohl so oder so egal gewesen: Es macht keinen großen Unterschied, ob ein Pogrom im Namen eines Martin Luther oder eines Leo X. angezettelt wird. Worauf ich hinauswill, ist Folgendes: Die Umbrüche, die neue Medien bewirken, bringen manchen Menschen Nutzen, anderen dagegen Schaden, bei einigen wenigen wiederum fallen sie nicht weiter ins Gewicht. Dies bitte ich den Leser im Auge zu behalten, wenn ich im Folgenden einige Prophezeiungen über die Zukunft des Lesens in einer Welt der Elektronik wage. Obwohl das Gutenbergzeitalter im 15. Jahrhundert begann, erfolgte die tief greifende Umwälzung der Struktur des Lesens im 18. Jahrhundert. Kennzeichnend dafür waren eine weit verbreitete literarische Bildung, der Aufstieg des Buchs zum Massenmedium, dazu das Aufkommen öffentlicher Büchereien, die Herausbildung von Zeitschriften für ein allgemein interessiertes Publikum sowie die Entwicklung der Tageszeitung. Aus alledem erwuchs die glückliche Fügung, dass das Beste, das seinerzeit gedacht und geschrieben wurde, auf ein breites Publikum stieß, das nicht nur gewillt, sondern geradezu erpicht darauf war, es zu lesen. Der Kollaps dieser glücklichen Fügung begann im 20. Jahrhundert, und wie ich vermute, wird sich auch im 21. Jahrhundert dieser Prozess des Niedergangs fortsetzen. Insgesamt stimme ich George Steiner vollkommen zu, der überzeugt ist, dass sich zukünftig drei Arten des Lesens herauskristallisieren werden: Erstens die Entspannungslektüre, der das am Flughafen gekaufte Buch seine große Beliebtheit verdankt, und zweitens das Lesen zum Informationserwerb, das einem sogleich in den Sinn kommt, sobald man auf Begriffe wie "Computerausdruck", "Teletext" und "E-Mail" stößt. Als dritte Lektüresorte dann die Restbestände des großen Zeitalters literarischer Bildung, die derzeit rasch von den Zwängen des Informationszeitalters ausgedünnt werden. Solche Lektüre braucht Schweigen, Geduld, Bereitschaft zum Nachdenken und die Fertigkeit, komplexe Zusammenhänge als Herausforderung zu begreifen, vor allem aber die Bereitschaft zum zeitweiligen Ausblenden der Zerstreuungen der Welt, auf dass Leser und Text zu einer Einheit der Zeit, des Raumes und der Fantasie verschmelzen können. Letztgenanntes Lesen erfordert vermutlich spezialisierte Kenntnisse, weshalb auch nur wenige dazu im Stande sein werden. Natürlich ist durchaus denkbar, dass neue Wege des Transports von Schriftspra
    Footnote
    ehe - etwa E-Mail - so eingesetzt werden, dass sie nachdenkliche Lektüre fördern. 'Ich jedoch bezweifle das. Elektronische Kommunikation und hohe Wertschätzung von Geschwindigkeit gehen Hand in Hand, und jene Sorte von Reflexion und Sorgfalt, wie sie ein gedrucktes Buch verlangt, ist für E-Mails und sonstige Formen der Computertechnik nun einmal nicht vonnöten. Ich habe vorhin behauptet, dass sich diese drei Arten des Lesens zukünftig herauskristallisieren werden - tatsächlich sind sie bereits jetzt Wirklichkeit. Ich will diesen Punkt nicht weiter vertiefen; in den nächsten Jahren wird dies offensichtlich genug auf der Hand liegen. Und falls ich Recht habe: Welche Folgen wird das haben? Ganz offensichtlich wird sich das Wesen des politischen Diskurses ändern (dies ist bereits geschehen). Denn über weite Strecken des 18., 19. und sogar noch des 20. Jahrhunderts war Politik die Politik des geschriebenen Wortes. Doch je länger sich der Niedergang ernsthaften Lesens fortsetzt, desto mehr Aufmerksamkeit widmen die Bürger der Person der Politiker, statt sich deren Ideen und konkrete Politik anzusehen. Bereits heute ist dieser bedenkliche Prozess weit gediehen. Hat irgendwer jemals eine schriftliche Äußerung zu Gesicht bekommen, die Bill Clinton oder sonst ein führender Politiker des Westens zu Papier gebracht hat? Auch im Bereich der Religion wird es nicht viel anders aussehen. Ich vermute zwar, dass die Bibel auch weiterhin ihre Leser finden wird, doch es ist gut möglich, dass diese den Inhalt der Schrift eher über Filme und Zeichentrickfilme im Fernsehen kennen lernen werden als durch das Buch selbst. Dennoch werden die (visuellen) Auftritte charismatischer Prediger auf der Mattscheibe die Gläubigen nachhaltiger prägen als alles, das jemals über Religion geschrieben worden ist. Selbst in den aktuellen Nachrichten wird unser Bewusstsein primär durch das visuelle Stückwerk der Bilder von Personen und Orten geprägt werden, weit weniger dagegen durch rational nachvollziehbare, komplexe Ideen, die schriftlich ausformuliert wurden. hat all dies zu bedeuten, dass die Menschheit über weniger Informationen verfügen wird? Das glaube ich nicht. Im Gegenteil: Je deutlicher wir uns von einer Kultur der Bücherleser und Zeitungsleser zu einer Kultur der Gaffer und E-Mailer bewegen, desto mehr Informationen werden dem Individuum zur Verfügung stehen - mehr Informationen, als der Mensch jemals zuvor geboten bekam. Der Großteil davon wird einem in unterschiedlichster Gestalt aufgetischt werden, doch (genau wie jetzt) als immenser Wust, zudem weitgehend unangefordert. De facto wird Information zunehmend zu einer Art Müll werden, wird sich die Menschheit gegen bislang noch nicht erlebten Informationsterror wehren müssen. Bestätigen diese Vorhersagen meinen Ruf als Schwarzseher? Vielleicht. Immerhin unterstelle ich recht ungeschminkt, dass die Menschen ihre politischen Institutionen und auch ihre Befähigung zu wohl durchdachten Urteilen erodieren, je mehr sie sich von Lesern zu Elektronikern bewegen. Womöglich hat diese Verschiebung ihre Vorteile, so dass sich unterm Strich mehr Nutzen als Schaden ergeben mag. Mir ist sehr wohl bewusst, dass kein Geringerer als Sokrates die Ansicht vertrat, der Wechsel von der mündlichen Tradition zur Schrift werde sich als Katastrophe erweisen. In diesem Punkt irrte er, und es ist gut möglich, dass auch ich mich in meiner Einschätzung irren mag. Und dennoch: Ich bezweifle es."
  17. Albrecht, C.: ¬Die Entdeckung der Weitschweifigkeit : Über das Glück, mit Markow-Ketten zu rasseln: Die Schriften Claude E. Shannons (2001) 0.01
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    Abstract
    Der Mathematiker und Elektrotechniker Claude Elwood Shannon, der am 24. Februar dieses Jahres starb (F.A.Z. vom 2. März), prägte 1948 den nachrichtentechnischen Begriff der Information. Er vermaß damit das Wahrscheinlichkeitsfeld, auf dem sich unsere elektronische Kultur auf ihrer abstraktesten Ebene abspielt. Soeben erschien ein Band ausgewählter Schriften Shannons über zum Teil skurrile mathematische Gegenstände: Kommunikations- und Nachrichtentheorie, Kryptologie, Schaltkreise, eine Vorhersage in Feuerleitsystemen, eine Schrift über eine Maschine, die in der Lage ist, ein Labyrinth durch Versuch und Irrtum zu lösen, ein Aufsatz zu einem Spiegelsystem, das es amerikanischen Autofahrern erlaubt, sich im antinapoleonischen Linksverkehr Großbritanniens zurechtzufinden. Den Abschluß bildet ein spaßiges Lied über den, Rubik-Würfel, der in den frühen achtziger Jahren bei vielen Spielern die Volkskrankheit des "Würfeldaumens" verursacht hat. Die Auswahl der Texte verdeutlicht bereits eine Philosophie, die alle Äußerungen des Lebens und des Todes auf Gesetze der Wahrscheinlichkeit und Kombinatorik zurückführt: Unterhaltende Spiele oder eine mathematische Theorie der Vererbungsgesetze Mendels (davon handelt die in diesem Band nicht enthaltene Dissertation Shannons) lassen sich spiegelbildlich übersetzen in die Mathematik kriegsentscheidender und,gegebenenfalls todbringender Techniken wie Feuerleitsysteme und Kryptologie. Zu den fundamentalen Entdeckungen Shannons gehörte es etwa, daß sich Nachrichtentechnik und Kryptographie im Begriff der Redundanz aufeinander beziehen und ineinander überführen lassen. In der Nachrichtentechnik erhält man sichere Übertragungssysteme durch Vermehrung der Redundanz, also durch Weitschweifigkeit.
    Die Redundanz technischer Übertragungssysteme schützt Nachrichten vor Verstümmelung, ohne den Informationsgehalt der übertragenen Nachrichten zu erhöhen. Ein weitschweifiger Journalist erleichtert durch Vergleiche und Metaphern das Verständnis: "Anschaulichkeit' stellt sicher, daß eine Nachricht beim Leser "ankommt'; den Informationsgehalt erhöht sie damit nicht. Die Verminderung von Weitschweifigkeit führt dagegen zur Unverständlichkeit: Nachrichtendienste verschlüsseln Nachrichten durch Verminderung von Redundanz und sichern sich so, gegen das Abhören. Ähnlich vermindern Wissenschaftler die Redundanz ihrer Arbeiten, um nicht von Laien verstanden werden zu können. Für den Uneingeweihten klingen solche Kryptogramme wie Rauschen. Redundanz ist das Maß der inneren Regelmäßigkeit einer statistischen Struktur. Nachricht minus Redundanz ist Informationsgehalt. Für den Betrag der Information hat Shannon die Maßeinheit angegeben: das bit - die "basic indissoluble information unit" (nicht zu verwechseln mit der Einheit für die Darstellung von Daten mit Hilfe binärer Zeichen, dem großgeschriebenen "Bit" unserer Computer). Den Informationsgehalt einer Nachricht zu ermitteln ähnelt dem Frage-Antwort-Spiel beim "heiteren Beruferaten": Jede Ja/Nein-Antwort entspricht einem bit Information. Der "lnformationsgehalt' eines Berufs entspricht der Anzahl nötiger Fragen, ihn zu erraten - je exotischer, "interessanter" der Beruf, desto mehr bits oder Fünfmarkstücke.
    Der entscheidende Aspekt in Shannons mathematischer Theorie der Kommunikation ist, "daß die tatsächliche Nachricht aus einem Vorrat von möglichen Nachrichten ausgewählt wurde". Ahnlich in der binären Logik des Fernsehquiz': Hier wählen die Ratenden aus einer endlichen Zahl beruflicher Lebenswelten, die gleichsam durch sogenannte "typische Handbewegungen" in diskrete Einheiten zerhackt werden. Mathematik und Unterhaltung kommen dabei in einem überein: in der Bedeutungslosigkeit. Shannons Modell abstrahiert davon, ob Nachrichten "Bedeutung" haben, also sich "auf bestimmte physikalische oder begriffliche Größen" beziehen. Ihn interessiert nur, ob und wie die Informationen im gegebenen Kanal störungsfrei übertragen werden können. Die Unterhaltungsindustrie wiederum, deren binäre Logik auf der Unterscheidung zwischen dem Interessanten und dem Langweiligen beruht, kümmert sich nicht darum, ob sich die generierte Information auf wirtschaftliche oder politische Größen bezieht. Sie interessiert nur, ob der Fernseher eingeschaltet bleibt. Entscheidend ist für Shannon der Aspekt der Auswahl etwa aus Buchstaben eines Alphabets, weil damit die Statistik zum Zug kommen kann. Damit läßt sich beispielsweise der Informationsgehalt der deutschen Schriftsprache messen. Nimmt man an, daß alle 30 Zeichen (29 Buchstaben plus Leerzeichen) gleich verteilt sind, ergibt sich ein Informationsgehalt von 4,9 bit. In Wirklichkeit ist jedoch die Wahrscheinlichkeit für die Wahl der verschiedenen Buchstaben, Silben und Wörter in einer natürlichen Sprache in jedem Stadium des Prozesses von der vorhergegangenen Auswahl abhängig. Einen solchen Prozeß bezeichnet die Wahrscheinlichkeitstheorie als Markow-Prozeß oder Markow-Kette. Berücksichtigt man also die Wahrscheinlichkeitsverteilung von Buchstabenfolgen, so erhält man einen viel kleineren mittleren Informationsgehalt der deutschen Schriftsprache, nämlich 1,6 bit.
    Damit kann man ihre Redundanz errechnen: Sie ist 4,9 bit minus 1,6 bit gleich 3,3 bit. Das bedeutet, daß die Hälfte von dem, was wir schreiben, von vornherein weitschweifig ist; es wäre auch dann noch lesbar, wenn jedes zweite Zeichen fehlen würde. Fehlende Buchstaben von Wörtern zu ergänzen, ist deshalb seit dem "Großen Preis" eine beliebte Übung in QuizShows. Beim Raten der Buchstaben scheinen die Kandidaten mit ihren Markow-Ketten in den Köpfen zu rasseln, bis endlich das Wunder des Sinns aufscheint und dem Zufallsprozeß eine höhere Ordnung entsteigt. Die Kandidaten vermögen diese Glücksgefühle der Transsubstantiation von Unsinn in Sinn innerhalb eines Zeitraums hervorzurufen, der unter der durch-' schnittlichen Schwelle der Langeweile des Publikums liegt. Im Spektrum zwischen dem bedeutungsfreien Materialismus der Shannonschen Kommunikationstheorie, der Fernsehen oder automatische Waffensysteme ermöglicht, und der tatsächlich gesendeten menschenfreundlichen Idiotie liegt der Bereich der technischen und kulturellen Reproduktion der Gesellschaft. Dazwischen gibt es Effekte mehr oder weniger "bedeutsamer" Kommunikation, die mehr dem einen, dann mehr dem anderen Pol angenähert sind. Shannons Formeln nähern sich ihrem unanschaulichen Gegenstand, der Über-' tragung Von Information, den sie (abgesehen von den kurzen erläuternden Texten um die Formeln herum) redundanzfrei darstellen. Damit sind sie für normalgebildete Menschen schon unverständlich. Die Herausgeber seiner Schriften, ernste Archäologen eines digitalen Totenkults, stellen damit so etwas wie den Stein von Rosetta vor uns hin. Sie machen uns damit neugierig auf den Kommentarband, der Essays zu Leben, Werk und Bedeutung Shannons sowie andere Dokumente verspricht. Denn wir ahnen, daß die mathemat sc en Hieroglyphen der vorliegenden Textauswahl die Antwort auf die Preisfrage nach dem Wesen unserer technisch formierten Kultur enthalten. Aber erst eine mediengeschichtliche Kryptanalyse, die sie in kulturgeschichtlichen Sinn übersetzt, wird ihren Inhalt tauglich machen für "Wer wird Millionär?"
  18. ¬Die Zukunft des Wissens : Vorträge und Kolloquien: XVIII. Deutscher Kongress für Philosophie, Konstanz, 4. - 8. Oktober 1999 (2000) 0.01
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    Abstract
    Kaum ein Vorurteil über die Philosophie hält sich hartnäckiger als die Annahme, Philosophen säßen im Elfenbeinturm und spielten dort selbsterfundene Glasperlenspiele. Dabei ist es seit Hegel ein zentrales Anliegen der Philosophie, ihre jeweilige Gegenwart gedanklich zu durchdringen und begrifflich zu erfassen. Diese Hinwendung zu Gegenwartsfragen ist auch in einer Vielzahl von Vorträgen dieses Kongresses zu registrieren, der vom 4. bis 8. Oktober 1999 in Konstanz stattfand - um den Preis, dass Beiträge zur Philosophiegeschichte und zur Logik keine Aufnahme in diesen Tagungsband gefunden haben. Kaum einem Vortrag wird man vorwerfen können, er sei in einer unverständlichen Fachsprache abgefasst. Einige Vorträge verdienen besondere Erwähnung. Peter Janich (Marburg) zeigt, dass die gegenwärtig einflussreichen Theorien der Informationsübermittlung, die zumeist auf Sender-Empfänger-Modellen beruhen, das Wesen dialogischer Kommunikation verfehlen und, entgegen ihrem Anschein, kausalistisch und monologisch sind. Diese Einsicht bewahrt einen vor der verbreiteten Verwechslung von erfolgreicher Informationsübermittlung mit gelingender Kommunikation - angesichts der voranschreitenden Technisierung von Kommunikation eine Korrektur von lebenspraktischer Bedeutung.
    Bemerkenswert an den Beiträgen des Kolloquiums "Von der Arbeits- zur Wissensgesellschaft" ist, dass sowohl Klaus Komwachs (Cottbus) als auch Friedrich Kambartel (Frankfurt am Main) für eine Rückkehr in die von Karl Marx ausgehende Traditionslinie der politischen Ökonomie plädieren. Kambartel demonstriert exemplarisch das normativ-kritisehe Potenzial begrifflicher Analyse. Er wendet sich energisch gegen den Slogan, "der Gesellschaft gehe die Arbeit aus"; vielmehr entwickelt er einen Begriff der Arbeit, mit dem sich schließen lässt, dass eine Gesellschaft, in der es zugleich ein Heer von Arbeitslosen und einen latenten, arbeitswirksamen Bedarf gibt, "ökonomisch ... falsch eingestellt ist". Daraus ergibt sich ein konkreter, neokeynesianischer Handlungsvorschlag, der auf die Erzeugung eines jür öffentliche Institutionen verfügbaren arbeitswirksam einsetzbaren ... Geldvolumens" hinausläuft. Da ein solcher Vorschlag in klarem Widerspruch zur gegenwärtig dominanten neoklassischen Ökonomik steht, eröffnet Kambartel damit zugleich eine ernsthafte philosophische Debatte über die Grenzen dieser Theorie. Die Beiträge des Kolloquiums "Wirtschaftsethik" befassen sich mit ähnlich aktuellen Fragen. Peter Koslowski (Hannover) zeigt die Genese des Shareholder-Value-Prinzips auf: Von reinen Finanzunternehmen, in denen es seine Berechtigung habe, sei es auf Industrieunternehmen übertragen und ausgeweitet worden, gerate dort mit den übrigen Zielen solcher Unternehmen in Konflikt und lenke zudem die Interessen des Managements in falsche Richtungen, etwa auf spekulative Untemehmungen oder strategische Übernahmen. Dagegen setzt Koslowski eine aristotelische Auffassung vom Wesenszweck einer Firma, nämlich die "Produktion optimaler Güter". Nach der Auffassung von Lee Tavis vom Notre Dame College of Ohio dient ein vereinseitigtes Shareholder-Value-Prinzip Ökonomen, die in einfachen Mittel-Zweck-Beziehungen denken, als bequeme Handhabe, alle sonstigen Belange diesem Ziel unterzuordnen, und ist insofern eine moralisch fragwürdige Reduktion sozialer Komplexität.
    Es liegt kein Argument vor, mit dem man die faktische Affinität zwischen ökonomischer Globalisierung und Shareholder-Value-Prinzip normativ begründen könnte. Aus dem Bereich der anwendungsorientierten Ethik sind die Vorträge von Angelika Krebs (Frankfurt am Main) und Dieter Birnbacher (Düsseldorf) herauszuheben, da sie moralische Alltagsintuitionen auf eine harte Probe stellen. Krebs setzt gegen die allgemein vertretenen komparativen Standards ("Mitglieder zukünftiger Generationen sollen es durchschnittlich nicht schlechter haben als wir") absolute Standards, die von uns lediglich verlangen, zukünftigen Personen die materiellen Bedingungen eines guten Lebens zu hinterlassen. Diese Position setzt voraus, dass man einen moralischen Eigenwert von Gleichheit bestreitet. Eine derart anti-egalitaristische Zukunftsethik erlaubt es, "weniger [zu] hinterlassen, als wir selbst erhalten haben, und uns ein schönes Leben [zu] machen". Wer das nicht akzeptieren möchte, muss Argumente zu Gunsten des Egalitarismus verteidigen, die Krebs allesamt für wenig überzeugend hält. Durch ihren im besten Sinne provozierenden Vortrag hat sie eine Diskussion über die ethische Haltbarkeit egalitaristischer Intuitionen eröffnet, der man auch außerhalb des Problemkreises der Zukunftsverantwortung nicht wird ausweichen können. Birnbacher behandelt die brisante Frage nach der moralischen Zulässigkeit der pränatalen Selektion von N kommen auf Grund bestimmter (un)erwünschter Merkmale.
    Was Eltern zu einer derartigen Selektion motivieren könnte, muss für ihn nicht begründet werden. Präferenzen oder "Minderschätzungen" seien nicht schon deshalb moralisch unstatthaft, weil sie "konformistisch, unaufgeklärt oder illusionär" seien. Einwände der Art, nur weil ein Merkmal eines Embryos den EItern nicht gefalle, dürfe man ihn nicht töten, würde Birnbacher als Utilitarist zurückweisen, da er Menschen ein starkes Lebensrecht erst nach der Geburt zuerkennt. Die Erfüllung vorhandener Präferenzen ungeachtet ihrer moralischen Qualität sei wichtiger als der Respekt vor potenziellen Personen. Die Tötung von Nicht-Geborenen sei statthaft, da ein ungeborenes Kind noch "ohne Bewusstsein von Leben und Tod [ist] und deshalb den ihm im Zuge der Selektion auferlegten Tod nicht fürchten kann". Diese - von vielen für skandalös erachtete - Position gründet darin, dass der Utilitarismus nur indirekte Argumente gegen das Töten anerkennen kann. Gegen die technisch immer näher rückende Selektionspraxis lässt Birnbacher allein das Kränkungs-Argument gelten, das besagt, dass sich lebende Träger eines Merkmals, das selegiert wird, gekränkt fühlen könnten. Die utilitaristische Ethik erkennt eben keine absoluten normativen Grenzen an, wenn deren Verletzung einen Zugewinn an Präferenzerfüllung oder Interessenbefriedigung ("Glück") verspricht. Als philosophisch weiterführend könnte sich Wolfgang Spohns (Konstanz) beeindruckender Vorstoß ins "All der Gründe" erweisen. Spohns Ansatz scheint es zu erlauben, philosophische Grundprobleme (Schein und Sein, Apriorität, Kohärenz, Wahrheit, Essenzen) auf argumentationstheoretischer Basis zu reformulieren. Spohn weckt große Neugierde auf den von ihm angekündigten "bedächtigen und umsichtigen Nachvollzug" seiner "tour de force". Die Bedeutung des Argumentierens könnte ungeachtet aller Bekenntnisse zum "Diskurs" in Zukunft schwinden. Wolfram Hogrebe (Bonn) sieht gegenwärtig eine zunehmende Überlagerung von Sprache durch immer trivialere Bilderwelten. "Dieses Jahrhundert begann mit Bewusstsein, verausgabte sich an die Sprache und endet im Bild." Diese Visualisierungen seien Teil einer "kollektiven Infantilisierung", für die sich im Alltag und in den Medien reichlich Belege finden. Hogrebe setzt auf die Widerstandspotenziale autonomer Kunst. Auch der Philosophie kommt die Aufgabe zu, der Unterordnung diskursiver Rationalität unter beliebig herstellbare Bilderwelten zu widerstehen. Wie viele Verbündete sie hierbei noch findet, bleibt abzuwarten
  19. Schmidt, A.P.: ¬Der Wissensnavigator : Das Lexikon der Zukunft (1999) 0.01
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    Abstract
    Der Wissensnavigator ist ein Lexikon der Zukunft auf dem Weg zu einer interaktiven Enzyklopädie. Wenn Sie die elektronische Fassung online benutzen, können Sie von den einzelnen Artikeln über Hyperlinks zu Seiten im World Wide Web gelangen, die noch mehr Informationen zum jeweiligen Zukunftsbegriff enthalten. Bei der elektronischen Ausgabe des Wissensnavigators, die auch im Internet zugänglich ist handelt es sich um eine "lebende" Anwendung, die sich gerade auch durch die Mitwirkung der Nutzer weiterentwickelt. Sie sind herzlich eingeladen, zum Teilnehmer dieses Evolutionsprozesses zu werden - etwa, indem Sie neue Begriffe vorschlagen, die aufgenommen werden sollen, oder Experten benennen, die zur Bearbeitung neuer Begriffe in Frage kommen, oder auch sich selbst als Experte zu erkennen geben. Eine Redaktion, die aus dem Autor und einem Expertenteam im Verlag besteht, wird über die Aufnahme neuer Begriffe entscheiden
    BK
    81.68 / Computereinsatz in Unterricht und Ausbildung
    Classification
    81.68 / Computereinsatz in Unterricht und Ausbildung
    Content
    Immer öfter verlieren wir die Orientierung im Meer des Wißbaren. Die 256 Begriffe, in denen Artur Schmidts Wissensnavigator die wesentlichen Technologien, Managementgrundlagen, Lebensperspektiven und Werterhaltungen unserer Zeit zusammenfaßt, haben zum Ziel, uns auf Kurs in Richtung Zukunft zu bringen. Artikel zu den wichtigsten neuen Wissensgebieten und Technologien beiten dem Leser einen 'Leitfaden', der durch die Einzeldisziplinen hindurchführt und sie zusammenführt, um daraus eine Perspektive für die Welt von morgen zu entwickeln. Mit Hilfe der beigefügten CD kann das Lexikon der Zukunft auf dem Internet frei schwimmen, ohne dabei seine eigentliche Funktion zu verlieren - eine geistige Landkarte zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe such zielführend und erfolgreich in Wissensnetzen navigieren läßt
  20. Knapp, U.: An Promi-Fotos darf nicht manipuliert werden (2005) 0.01
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    Abstract
    Manipulierte Bilder verletzen das Persönlichkeitsrecht der Abgebildeten und dürfen nicht veröffentlicht werden. Das entschied das Bundesverfassungsgericht.
    Content
    Prominente können unterschwellige Manipulationen ihrer Fotos verbieten lassen. Das gilt dann, wenn das Bild den Anschein der Realitätstreue erweckt, aber technisch manipuliert wurde. Mit dem am Dienstag veröffentlichten Beschluss gab das Bundesverfassungsgericht Ex-Telekom-Vorstandschefs Ron Sommer recht. In einer satirischen Abbildung war sein Kopf um fünf Prozent vergrößert worden. Das Gericht sah darin eine Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Der Streit begann, als die Zeitschrift Wirtschaftswoche (Verlagsgruppe Handelsblatt) im Jahr 2000 eine Fotomontage mit dem damaligen Vorstandsvorsitzenden Sommer veröffentlichte. Auf dem Bild sitzt er auf einem bröckelnden magentafarbenen T und schaut unbeschwert drein. Bei der Montage wurde Sommers Kopfvergrößert. In dieser Veränderung sah der Ex-Manager eine "unterschwellige und negative Manipulation seiner Gesichtszüge". Durch den technischen Eingriff wirke sein Gesicht "länger, Wangen und Kinn seien fleischiger und breiter, der Kinnbereich fülliger und die Hautfarbe blasser als auf dem Originalfoto", bemängelte Sommer. Der Bundesgerichtshof (BGH) wies die Unterlassungsklage ab. Die Bundesrichter meinten, es sei auf die Gesamtkarikatur abzustellen. Mit der satirischen Abbildung solle zum Ausdruck gebracht werden, dass Sommer unbeschwert auf der Telekom throne, während die Firma Probleme habe. Eine gesonderte Betrachtung der Manipulationen lehnte der BGH damals ab, weil Teile einer Satire insgesamt zu bewerten seien. Die Meinungsfreiheit überwiege gegenüber dem Persönlichkeitsrecht des früheren Telekom-Chefs. Sommer ließ den Hamburger Medienanwalt Matthias Prinz Verfassungsbeschwerde einlegen. Sie war vor allem deshalb erfolgreich, weil die Manipulation des Fotos nicht offensichtlich war, sondern der Betrachter gerade "keinen Anhaltspunkt" für die technische Veränderung hatte. "Fotos suggerieren Authentizität und der Betrachter geht davon aus, dass die abgebildete Person in Wirklichkeit so aussieht", heißt es in der Entscheidung. Diese Annahme treffe bei einer unterschwelligen Bildmanipulation aber nicht zu. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schütze vor der Verbreitung eines technisch manipulierten Bildes, das den Anschein erwecke, ein authentisches Bild zu sein. Da das Abbild dadurch eine unrichtige Information erhalte, sei es nicht vom Recht auf Meinungsfreiheit gedeckt. Falsche Informationen seien kein schützenswertes Gut. Der Fall wurde an den Bundesgerichtshof zurückverwiesen. Der muss nun prüfen, ob die Veränderungen geringfügig sind. In diesem Fall würde keine Verletzung des Persönlichkeitsrechts vorliegen. Bei einer Manipulation der Gesichtszüge des Prominenten wäre dies jedoch der Fall. (Az.: 1 BvR 240/04)

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