-
Bredekamp, H.: Theorie des Bildakts : über das Lebensrecht des Bildes (2005)
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- Abstract
- Seit dem byzantinischen Bilderstreit und dem Bildersturm der Reformation ist nicht mehr in solcher Intensität über Bilder nachgedacht worden wie in den letzten Jahrzehnten. Neben der Archäologie und der Kunstgeschichte haben sich zahlreiche weitere Fächer an Fragestellungen rund um das Bild geradezu festgebissen. Angesichts dessen geht einer der bedeutendsten Kunsthistoriker der Gegenwart der Frage nach, warum Begriff und Geltung sowie Macht und Ohnmacht von Bildern so hartnäckig verfolgte Themen unserer Tage geworden sind. Vordergründig geht dieser Boom auf die nie zuvor dagewesene Dominanz des Visuellen in fast allen Lebensbereichen zurück. Dahinter verbirgt sich jedoch ein tieferliegendes Problem als Paradoxon: Bilder besitzen zwar als von Menschen geschaffene Artefakte kein autonomes Leben, entwickeln aber immer wieder eine Präsenz, die sie mehr sein läßt als nur toter Stoff. Darauf gründet die Erwartung, daß das Nachdenken über sie mehr hervorzubringen vermag als der bloße Blick auf sie. Im Doppelspiel von lebloser Starre und Lebendigkeit liegt die handlungsstiftende Kraft von Bildern. Mit Blick darauf entwirft Bredekamp eine Theorie des Bildakts als Gegenstück zur Lehre vom Sprechakt und verfolgt das Phänomen wirkkräftiger Bilder in drei Bereichen: der künstlichen Lebendigkeit, des Austausches von Bild und Körper und der Eigentätigkeit der Form. Das Buch ist die stark erweiterte Fassung seiner im Jahr 2007 gehaltenen und vielbeachteten Frankfurter Adorno-Vorlesungen - und die Summe jahrzehntelanger Forschungen zur bildaktiven Phänomenologie.
-
Ott, S.: Information: Zur Genese und Anwendung eines Begriffs (2004)
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- Abstract
- Obwohl der Informationsbegriff in den vergangenen Jahrzehnten zunehmend als Schl?sselbegriff zur Erklärung gesellschaftlicher Entwicklungen herangezogen wird, ist das breite Spektrum wissenschaftlicher Informationsbegriffe bisher kaum fachübergreifend analysiert worden. In der vorliegenden Arbeit wird daher der Wandel des Informationsbegriffs in den acht Disziplinen Physik, Biologie, Kybernetik, Informatik, Ökonomie, Soziologie, Psychologie und Philosophie nachvollzogen und auf verallgemeinerbare Tendenzen hin untersucht. Ausgelöst durch die mathematische Informationstheorie von Claude Shannon erhält der Informationsbegriff in den Natur- und Geisteswissenschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine zentrale Bedeutung. Dabei entwickeln sich in den einzelnen Wissenschaften verschiedene, zum Teil unvereinbare Vorstellungen von Information. Neben dem kulturalistischen, am menschlichen Handlungsbezug orientierten Informationsbegriff und dem naturalistischen Verständnis, das Information als in der Natur gegebenes Phänomen betrachtet, gewinnt dabei das maschinengeprägte Informationsverständnis der Kybernetik und Informatik an Bedeutung. Mit Hilfe der hermeneutischen Textbetrachtung arbeitet der Autor die Entwicklung der unterschiedlichen Informationsverständnisse heraus und bezieht sie auf den gegenwärtigen Informationsbegriff der Gesellschaft. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, dass das technisch-statistische Verständnis von Information (nach Shannon) zwar in den meisten Disziplinen weitgehend abgelehnt wurde, aber über die Informatik und die Molekularbiologie eine dominierende Stellung in der Informationsgesellschaft der Gegenwart eingenommen hat.
- Classification
- AN 92550 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Informationswissenschaft / Nachschlagewerke, Allgemeine Darstellungen / Einführungen, Abrisse
- RVK
- AN 92550 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Informationswissenschaft / Nachschlagewerke, Allgemeine Darstellungen / Einführungen, Abrisse
-
Elbe, M.: Wissen und Methode : Grundlagen der verstehenden Organisationswissenschaft (2002)
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- Abstract
- In dieser Arbeit geht es um Wissen und um die Methoden der Erkenntnis in Bezug auf Organisationen - dabei insbesondere um Sprache und Sprachspiele als Grundlage des Verstehens. Als geschriebenes Werk ist die Abhandlung aber auch selbst auf sprachliche Konventionen und deren kulturelle Gebundenheit angewiesen. Dieser kulturellen Gebundenheit ist ein Stück weit die Intensität der Auseinandersetzung mit deutschsprachigen Autoren geschuldet, doch gibt es dafür auch inhaltliche Gründe: Die Tradition verstehender Erkenntnistheorie durchzieht zwar die Geschichte okzidentalen Denkens, doch gelangte sie insbesondere in Deutschland im späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts zur Blüte. In diese Zeit fällt auch die Entdeckung der Organisation als eigenständiges und sogar gesellschaftsprägendes Phänomen, was zur Begründung einer verstehenden Organisationswissenschaft führt. Diese Tradition wurde zwar Mitte des 20. Jahrhunderts unterbrochen, doch können die Erkenntnisse verstehender Epistemologie und früher Ansätze der Organisationswissenschaft heute im Zuge der Entdeckung von Wissen als ökonomischer Ressource wichtige Einsichten zum einen für die Theorie der Organisation liefern, zum anderen aber die voreilige Übernahme kurzlebiger Managementkonzepte für die Führung von Organisationen in Frage stellen helfen. Das Verstehen der Sprachgewohnheiten, des kommunikativen HandeIns in und von Organisationen, ist hierfür Grundlage und dies zu untersuchen ist Gegenstand dieser Arbeit. Um die Sprache, wie auch um inhaltliche Anmerkungen waren im Laufe des Entstehens dieser Arbeit eine Vielzahl von vertrauten Menschen bemüht.
- Series
- Schriftenreihe Interdisziplinäre Organisations- und Verwaltungsforschung ; 10
-
Kleinsteuber, H.J.: ¬Die Verheißung der Kabeldemokratie : von der amerikanischen Datenautobahn und dem deutschen digitalen Fernsehen (1994)
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- Abstract
- Die Einbahnstraßen-Kommunikation der Medien durch technologische Entwicklungen aufzuheben - das ist ein Traum, der schon in den 70er Jahren gesponnen wurde. Damals sollte mit Hilfe der Verkabelung das analoge Fernsehen mit einem Rückkanal zum Sender ausgestattet und somit eine Zweiwege-Kommunikation etabliert werden. Der Rückkanal erwies sich ebenso als Flop, wie das ihm angedichtet demokratische Potential. Heute hat mit dem Einzug der digitalen Techniken auch der Mythos von interaktiven und somit demokratischen Medien ein Comeback. Ein Vergleich zwischen den USA und Deutschland zeigt, wie unterschiedlich die technologischen Pfade, ökonomische Hintergründe und ihre 'demokratisierenden' Folgen sein können
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Pribbenow, S.: Räumliches Wissen : zur Interaktion von Logik und Bildern (1996)
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- Abstract
- Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Repräsentation räumlichen wissens. Räumliche Information kann sowohl propositional, z.B. in Form von logikbasierten Repräsentationen, als auch bildhaft, z.B. in Form von Skizzen oder Karten dargestellt werden. An einem Beispiel, der Verarbeitung von Entfernungswissen, werden diese beiden Repräsentationsalternativen vorgestellt und die Besonderheiten intrinsischer oder analoger Formalismen, von denen bildhafte Repräsentationen einen Spezialfall darstellen, herausgearbeitet. Die Vor- und Nachteile von logischen versus bildhaften Repräsentationen werden untersucht im Hinblick darauf, wie die beiden Formalismen Informationen verarbeiten und welche Eigenschaften die Formalismen selbst haben. Abschließend werden hybride, d.h. kombinierte, Repräsentationen vorgestellt, welche die Vorteile beider Formalismen verbinden können
- Source
- Analogie in der Wissensrepräsentation: Case-Based Reasoning und räumliche Modelle. 4. Tagung der deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation, Trier, 17.-20. Oktober 1995. Hrsg.: H. Czap u.a
-
Chou, L.: Informativ, interaktiv, kollaborativ und selbstbestimmt : Mit digitalen Lernumgebungen verändern sich die Lernprozesse (2000)
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- Abstract
- Die politischen Parteien der USA überbieten sich seit Jahren gegenseitig in Beteuerungen, für wie bedeutsam sie die Möglichkeit des allgemeinen Zugangs zu den neuen Technologien in der Bildung halten. Wenn man jedoch genauer hinsieht, erkennt man, dass sich das, was unter neuer Technologie verstanden wird, bisher in der Hauptsache auf die Bereitstellung von Hardware und die Internet-Verkabelung der Schulen beschränkt und die Veränderungen, die die neuen Technologien für die Institutionen und Menschen mit sich bringen, in der öffentlichen Diskussion weitgehend ausgeklammert sind
- Source
- Weltwissen - Wissenswelt: Das globale Netz von Text und Bild. Hrsg.: Christa Maar, u.a
-
Gut zu Wissen : Links zur Wissensgesellschaft. Konzipiert und bearb. von Andreas Poltermann (2002)
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- Abstract
- Wissensproduktion und die Anwendung von Wissen werden immer mehr zum Motor gesellschaftlicher Entwicklung. Damit geraten Bildung, Wissenschaft und Forschung ins Zentrum einer Politik der Zukunft. Doch noch mangelt es an Perspektiven und Konzeptionen für eine »Wissensgesellschaft«, die umfassende Partizipation, soziale Gerechtigkeit, Modernisierung, Kreativität und Verantwortlichkeit verbindet. Am Anfang könnte die Formulierung eines Wertekanons stehen, der sich von den bloßen Flexibilisierungs- und Vermarktungsforderungen des Neoliberalismus ebenso deutlich unterscheidet wie von den Formierungsversuchen des Konservatismus.
- Content
- Enthält u.a. die Beiträge: GORZ, A.: Welches Wissen? Welche Gesellschaft? PSYCHOPEDIS, K.: Antinomien der Wissensgesellschaft; FRASER, N.: Soziale Gerechtigkeit in der Wissensgesellschaft: Umverteilung, Anerkennung und Teilhabe.; PRIDDAT, B.P.: Zivilisierungsfortschritte: Demokratisierung der Wissensgesellschaft und professioneller Staat. Erste Skizzen zur Konzeption eines "virtuellen Staates"; BARBER, B.R.: Die ambivalenten Auswirkungen digitaler Technologie auf die Demokratie in einer sich globalisierenden Welt; NULLMEIER, F.: Demokratischer Wohlfahrtsstaat und das neue Marktwissen; BONß, W.: Riskantes Wissen?: Zur Rolle der Wissenschaft in der Risikogesellschaft; EBERLEIN, U. Neue Individualitätskonzepte zwischen Integration und Eigensinn - sozialwissenschaftliche und sozialphilosophische Überlegungen; OPIELKA, M.: Sozialpolitik für eine Wissensgesellschaft: Weitere Begründungen für soziale Bürgerrechte; KUHLEN, R.: Universal Access - Wem gehört Wissen?; BEGER, G.: Wissen als Ware oder öffentliches Gut: Balance der Interessen; OTT, K.: Nachhaltigkeit des Wissens: was könnte das sein?; WEILER, H.N.: Wissen und Macht in einer Welt der Konflikte: Zur Politik der Wissensproduktion; GOHLKE, G.: "Fortschritt ist Ansichtssache": Über die Wiederannäherung von Kunst und Wissenschaft; SCHULZ, J.: Das offene Labor - Künstlerische Forschung: Anfänge, Projekte, Kreisschlüsse; HAAN, G.de, A. POLTERMANN: Bildung in der Wissensgesellschaft
- Footnote
- Rez. in: Frankfurter Rundschau. Nr.100 vom 30.4./1.5.2003, S.WB5 (ruf):"'Wissensgesellschaft'" - ein Gegenbegriff zum technizistischen Begriff der Informationsgesellschaft? Die Heinrich-Böll-Stiftung jedenfalls macht sich im Vorfeld des UN-Gipfels zur Informationsgesellschaft im Dezember für das Konzept einer Wissensgesellschaft stark. Erste Umrisse einer solchen Gesellschaft sind skizziert in einem von der Stiftung herausgegebenen Buch. Interessanterweise schreiben in dem Band nicht nur Wissenschaftler, sondern auch ein Kunstkritiker und eine freischaffende Künstlerin. Eine gemeinsame Begriffsdefinition existiert jedoch nicht. "Was meinen wir eigentlich, wenn wir vom "Wissen" in der "Wissensgesellschaft" sprechen?" fragt sich auch Autor Andre Gorz. "Schon bei Marx herrschte große Unklarheit. Er verwendet beliebig Ausdrücke wie Wissen", Intellekt", "Knowledge", die allgemeinen Mächte des menschlichen Kopfes", der allgemeine Stand der Wissenschaft". "Wissen" bezeichnet bei ihm oft die menschliche Fähigkeit, die Natur zu beherrschen und als Produktivkraft einzuspannen. Das allerdings verbinden die Herausgeber und Autoren des Bandes mit dem Begriff gewisslich nicht. Der Erziehungswissenschaftler Gerhard de Haan und Andreas Poltermann von der Heinrich-Böll-Stiftung beispielsweise kritisieren die Ökonomisierung und damit einhergehende Monopolisierung von Wissen. Sie drängen darauf, Wissen als kulturelles Kapital allgemein zugänglich zu machen. Dies setze die "ökonomische, mentale und von den Zeitbudgets abgesicherte Fähigkeit des Individuums voraus, einen Zugang zu Wissen zu finden". Wissensgesellschaft als Utopie also? Wer über das Zeitbudget und die Ausbildung verfügt, 349 Seiten mit komplexen theoretischen Texten zu lesen, wird in dem Buch lohnenswerte Denkanstöße finden. Alle anderen müssen vielleicht noch ein wenig warten - bis entweder der allgemeine Zugang zu Wissen gesellschaftlich realisiert ist oder aber die Heinrich-Böll-Stiftung ihr Konzept der Wissensgesellschaft in allgemein zugänglicher Form präsentiert."
-
Roth, G.; Eurich, C.: ¬Der Begriff der Information in der Neurobiologie (2004)
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- Abstract
- Der Begriff der Information dient in den Neurowissenschaften zum einen zur Charakterisierung der Bedeutung von Reizen, die von Menschen oder Tieren mit Hilfe ihres Gehirns verarbeitet, in ihrer Verhaltensrelevanz eingestuft und in sinnvolles Verhalten umgesetzt werden. Zum anderen werden formale, mathematische Methoden der Informationstheorie und der statistischen Schätztheorie eingesetzt, um quantitative Aussagen über die Signalverarbeitung im Nervensystem zu treffen. Insbesondere wird die Frage untersucht, ob und mittels welcher neurobiologischer - insbesondere elektrophysiologischer-Größen Nervenzellen sensorische Reize oder motorische Handlungen codieren.
- Source
- Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. 5., völlig neu gefaßte Ausgabe. 2 Bde. Hrsg. von R. Kuhlen, Th. Seeger u. D. Strauch. Begründet von Klaus Laisiepen, Ernst Lutterbeck, Karl-Heinrich Meyer-Uhlenried. Bd.1: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis
-
Stock, W.G.: Wissenschaftliche Informationen - metawissenschaftlich betrachtet : eine Theorie der wissenschaftlichen Information (1980)
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- Abstract
- Thema der Untersuchung ist die meta-wissenschaftliche Betrachtung von Informationen in den Wissenschaften. ... Der grundlegende Term "Information" wird so allgemein definiert, daß alle bis heute bekannten Definitionsvarianten (die oftmasl disziplinspezifisch ausgerichtet sind) aus diesem Term ableitbar sind. "Information" wird dabei als das Gesamt von "Signal" (materieller Aspekt) und "Informen" (ideeller Aspekt) betrachtet.
- RSWK
- Information und Dokumentation (GBV)
Information und Dokumentation / Theorie (BVB)
- Subject
- Information und Dokumentation (GBV)
Information und Dokumentation / Theorie (BVB)
-
Völz, H.: Grundlagen der Information (1991)
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- Classification
- SK 880 Mathematik / Monographien / Lineare und Nichtlineare Optimierung / Steuerungstheorie und (stochastische) Kontrolltheorie
- Editor
- Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse
- RVK
- SK 880 Mathematik / Monographien / Lineare und Nichtlineare Optimierung / Steuerungstheorie und (stochastische) Kontrolltheorie
-
Yetim, F.: Interkulturalität und informatische Gestaltung : Eine interdisziplinäre Annäherung (1998)
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- Abstract
- Dieser Beitrag behandelt - aus einer interdisziplinären Perspektive - die Bedeutung der Interkulturalität für die Gestaltung in und mit der Informatik im Zeitalter zunehmender Globalisierung. In diesem Zusammenhang wird, um die Rolle der Kultur in der Kommunikation zu verstehen, auf linguistisch-empirische Untersuchungen zur schriftlichen Kommunikation eingegangen und ihre Brauchbarkeit für die Gestaltung hinterfragt. Anschließend wird der Frage nach Möglichkeiten und Grenzen des interkulturellen Verstehens und Dialoges in der Philosophie nachgegangen, um daraus Rechtfertigungen für die interkulturelle Orientierung in der Informatik zu erarbeiten. Schließlich werden aktuelle informatische Entwicklungen in interkulturellen Kontexten diskutiert.
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Feustel, R: "Am Anfang war die Information" : Digitalisierung als Religion (2018)
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- Abstract
- Alternative Fakten? Wie konnte es passieren, dass Gerücht, Lüge, Fakt und Wahrheit ununterscheidbar wurden? Robert Feustel untersucht die Wissensgeschichte von der Industrialisierung bis zur Digitalisierung und zeigt, wie im sogenannten Informationszeitalter ebenjene "Information" zum Heiligen Geist mutierte und den Unterschied zwischen Wahrheit und Lüge einebnet: Hauptsache sie zirkulieren möglichst reibungslos und in Echtzeit. Schließlich gerät auch das Bild des Menschen in den Sog der Digitalisierung. Was unterscheidet das menschliche Denken vom prozessierenden Computer?
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Reischer, J.: Zeichen - Information - Kommunikation : Analyse und Synthese des Zeichen- und Informationsbegriffs
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- Abstract
- Wer über Information redet oder schreibt, sticht in ein Hornissennest und setzt sich anschließend darauf. Die Konfrontation mit dem heiligen Gral der Wissenschaften beschwört nicht selten ein vielfaches Echo herauf, dessen Resonanz ein dickes Trommelfell erfordert. Das allpräsente Informationskonzept tönt aus fast allen wissenschaftlichen Disziplinen wie ein Reviergesang, mit dem die alleinige Dominanz über die Domäne der Information beansprucht wird. Der Reiz des Themas pervertiert dabei zum Reizthema, in dessen Gefilde die Wissenschaftler verschiedenster Fachrichtungen dem Reizklima interdisziplinäre Verspannungen und Missverständnisse ausgesetzt sind. Das Zauber- und Modewort des alten wie neuen Jahrtausends war nach und nach in nahezu alle Kultur- und Naturwissenschaften vorgedrungen und hatte dort begonnen, auf dem jeweiligen Nährboden ein Eigenleben zu entfalten. So erstaunt es nicht, wenn der Informationsbegriff heute ein Konglomerat unterschiedlicher Verständnisse aus einzelnen Disziplinen und Fachsprachen darstellt, gepaart mit den Verwendungsweisen der Alltagssprache. Der Informationsbegriff ist dadurch zu einem babylonischen Konzept geworden, das nurmehr Sprachverwirrung stiftet. Es scheint die Sisyphosaufgabe unserer Zeit, das Knäuel zu durchschlagen.
Es ist schon eine merkwürdige Ironie, dass wir (angeblich) im Informationszeitalter leben, das uns die Informationsgesellschaft gebracht hat, in der wir die Informationstechnik verwenden, nur um in der Informationsflut zu versinken - und ohne genau bestimmen zu können, was für eine Art Treibstoff Information tatsächlich ist, mit dem wir unsere Informationsmaschine Gehirn betreiben. Dabei scheitern wir nicht nur an der Frage, wo Information herkommt, was sie ist und wie sie wirkt; unser mentaler Motor gerät auch dann ins Stocken, wenn wir uns mit zu wenig oder zu viel Information abplagen müssen. Die Fluten des Internets mit seinem schwer konsumier- und verdaubaren Treibgut an World Wide Waste lassen uns auf einer Datenmüllhalde surfen, anstatt die Informationsnuggets zu schürfen. Der Unbedarfte wird diesen Unterschied freilich kaum bemerken, zumal die fast vollständige Durchdringung des alltäglichen Lebens mit Information und seinen nächsten Verwandten einen differenzierten und distanzierten Blick verstellt. Wenn wir von Information reden, konzentrieren wir hierin nichts weniger als das gesamte Spektrum menschlichen Selbstverständnisses: Zeichen, Sprache, Kommunikation, Handlung, Lektion, Kognition, Repräsentation, Erkenntnis. Information bestimmt (über) den Menschen wie kein anderes Element, sie ist Grundstoff und treibende Kraft unseres informationellen Metabolismus, der uns am (Er-)Leben hält.
Die Begründung einer Zeichentypologie durch die beiden entscheidenden semiotischen Merkmale der Arbitrarität vs. Natürlichkeit und Konstanz vs. Varianz im Verhältnis von Notation und Denotation ermöglicht es uns, Zeichen nach ihrem Informationsgehalt in der Sprache auch außerhalb einer Sprechsituation zu hinterfragen und die allgemein durch ein Zeichen vermittelbare semantisch-begriffliche Information unter Absehung von einem bestimmten Sprecher und seinen Intentionen zu betrachten [vgl. hierzu auch Reischer 2006]. Konstant-arbiträre Zeichen wie sprachliche Symbole besitzen Denotation aufgrund ihrer konventionalen Bindung eines Inhalts bzw. einer Funktion an eine Notation, die von allen Sprechern einer Sprache geteilt wird. Dieses geteilte Sprach- und Bedeutungswissen erst ermöglicht überhaupt geregelte Kommunikation und die gezielte Vermittlung von Information dergestalt, dass ein sprachlicher Ausdruck - vom einzelnen Wort bis zum ganzen Text - eine oder mehrere festgelegte Bedeutungen hat, die durch Kontext und Sprecher nurmehr variiert werden (durch Selektion oder Spezifikation seiner Bedeutung); d.h. es besteht in der Sprechergemeinschaft unausgesprochene Einigkeit darüber, welche Inhalte im Normalfall und allgemein mit einem Ausdruck vermittelt werden können. Jeder extern realisierte, medial(isiert)e Text ist als Manifestation eines lexikalischen und grammatikalischen Ausschnitts einer Sprache zu betrachten; als solcher stellt er mediale Information dar, der potenziell semantischen Informationsgehalt im Sinne der im Hörer erzielbaren Kenntnis und Erkenntnis aufweist. Die Stellung eines lexikalischen Ausdrucks innerhalb eines Sprach- bzw. Begriffssystems bestimmt mit, welche und wie viel semantische Information durch ihn vermittelt werden kann.
- Content
- Inhalt: 1 Einleitung 2 Drei Zeichentheorien 2.1 Saussures Zeichenkonzeption 2.2 Morris' Zeichenkonzeption 2.3 Kellers Zeichenkonzeption 3 Vier Informationstheorien 3.1 Nauta 3.2 Fox 3.3 Janich 3.4 Kuhlen 4 Informationsbegriffe in den Sprachen 5 Informationsverständnisse im Detail 5.1 Vermeintlich einheitliche Informationsbegriffe 5.2 Eine semiotische Informationskonzeption 5.3 Semiotische Konzeptionen und Terminologien 5.4 Eine einheitliche Informationsterminologie 6 Das Informationspotenzial von Zeichen
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Medien und Kommunikation : Konstruktionen von Wirklichkeit (1990-91)
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- Content
- Enthält u.a. die Beiträge: (0): SCHMIDT, S.J.: Medien, Kommunikation und das 18. Kamel; WEISCHENBERG, S.: Die Realität des John F. Kennedy; MERTEN, K.: Wirken sie wirklich, die Wirkungen der Massenkommunikation?; (1): WEISCHENBERG, S.: Der Kampf um die Köpfe: Affären und die Spielregeln der 'Mediengesellschaft'; SCHMIDT, S.J.: Wir verstehen uns doch? Von der Unwahrscheinlicjkeit gelingender Kommunikation; MERTEN, K.: Inszenierung von Alltag: Kommunikation, Massenkommunikation, Medien; (2): KRUSE, P. u. M. STADLER: Wahrnehmen, Verstehen, Erinnern: der Aufbau des psychischen Apparates; SCHEFFER, B.: Wie wir erkennen: die soziale Konstruktion von Wirklichkeit im Individuum; (3): KRIPPENDORFF, K.: Der verschwundene Bote: Metaphern und Modelle der Kommunikation; GRABOWSKI, J., T. HERRMANN u. R. POBEL: Sprechen, Handeln, Regulieren: vom Zeichentausch zum zielgerichteten Sprechen; (4): RUSCH, G.: Verstehen verstehen: kognitive Autonomie und soziale Regulation; MEUTSCH, D.: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte? Befunde zum Bildverstehen; (5): MERTEN, K.: Unsere tägliche Wirklichkeit heute: wie Medien die Kommunikation entfalten; ASSMANN, A. u, J. ASSMANN: Das Gestern im Heute: Medien und soziales Gedächtnis; ELSNER, M., H.U. GUMBRECHT, T. MÜLLER u. P.M. SPANGENBERG: Von Revolution zu Revolution: zur Kulturgeschichte der Medien; (6) SCHMIDT, S.J.: Die Münzen der Kommunikation: Gattungen, Berichterstattungsmuster, Darstellungsformen; RUHRMANN, G.: Zeitgeschichte à la carte: Ereignis, Nachricht und Rezipient; (7) NEVERLA, I.: Männerwelten - Frauenwelten: Wirklichkeitsmodelle, Geschlechterrollen, Chancenverteilung; FAULSTICH, W.: Stars: Idole, Werbeträger, Helden: sozialer Wandel durch Medien; (8): SCHMIDT, S.J.: Das 'Wahre, Schöne, Gute'? Literatur als soziales System; WEISCHENBERG, S. u. U. HIENZSCH: Neuigkeiten vom Fließband: Journalismus als soziales System; WEISCHENBERG, S, u. U. HIENZSCH: Von der Tontafel zum Chip: technische Grundlagen der Medienkommunikation; PROTT, J.: Kommunikation als Dienst und Handel: Organisation und Ökonomie der Medien; (9): RÜHL, M.: Zwischen Information und Unterhaltung: Funktionen der Medienkommunikation; MERTEN, K.: Allmacht oder Ohnmacht der Medien? Erklärungsmuster der Medienwirkungsforschung; PETERS, H.P.: Warner oder Angstmacher? Thema Risikokommunikation; (10): KREBS, D.: Verführung oder Therapie? Pornographie und Gewalt in den Medien; HURRELMANN, B.: Sozialisation vor dem Bildschirm: Kinder und Medien; LANG; K. u. G.E. Lang: Spiegel der Gesellschaft: Medien und öffentliche Meinung; (11): RÖPER, H.: Märkte, Mächte, Monopole: das Mediensystem der Bundesrepublik Deutschland; KLEINSTEUBER, H.J.: Das globale Netz: nationale und internationale Mediensysteme; (12): BAACKE, D. u. H.-D. Kübler: Lernen und Erziehen in der Medienumwelt: Konzepte der Medienpädagogik; LÖFFELHOLZ, M. u. K.-D. ALTMEPPEN: Kommunikation morgen: Perspektiven der 'Informationsgesellschaft'
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Stoyan, H.: Information in der Informatik (2004)
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- Abstract
- 1957 hat Karl Steinbuch mit seinem Mitarbeiter Helmut Gröttrup den Begriff "Informatik" erfunden. Er gebrauchte diesen Begriff nicht zur Bezeichnung eines wissenschaftlichen Fachgebiets, sondern eher für seine Abteilung bei der Firma SEL in Stuttgart. Zu dieser Zeit standen sich in diesem Feld drei Parteien gegenüber: Die Mathematiker, die mit Rechenanlagen elektronisch rechneten, die Elektrotechniker, die Nachrichtenverarbeitung trieben und die Wirtschaftler und Lochkartenleute, die mit mechanisch-elektronischen Geräten zählten, buchten und aufsummierten. Während sich in den USA und England die Mathematiker mit dem Namen für das Gerät "Computer" durchsetzten und die Wissenschaft pragmatisch "Computer Science" genannt wurde, war in Deutschland die Diskussion bis in die 60er Jahre unentschieden: Die Abkürzung EDV hält sich noch immer gegenüber "Rechner" und "Computer"; Steinbuch selbst nannte 1962 sein Taschenbuch nicht "Taschenbuch der Informatik" sondern "Taschenbuch der Nachrichtenverarbeitung". 1955 wurde eine Informatik-Tagung in Darmstadt noch "Elektronische Rechenanlagen und Informationsverarbeitung" genannt. Die Internationale Gesellschaft hieß "International Federation for Information Processing". 1957 aber definierte Steinbuch "Informatik" als "Automatische Informationsverarbeitung" und war auf diese Art den Mathematikern entgegengegangen. Als Firmenbezeichnung schien der Begriff geschützt zu sein. Noch 1967 wurde der Fachbeirat der Bundesregierung "für Datenverarbeitung" genannt. Erst als die Franzosen die Bezeichnung "Informatique" verwendeten, war der Weg frei für die Übernahme. So wurde der Ausschuss des Fachbeirats zur Etablierung des Hochschulstudiums bereits der "Einführung von Informatik-Studiengängen" gewidmet. Man überzeugte den damaligen Forschungsminister Stoltenberg und dieser machte in einer Rede den Begriff "Informatik" publik. Ende der 60er Jahre übernahmen F. L. Bauer und andere den Begriff, nannten 1969 die Berufsgenossenschaft "Gesellschaft für Informatik" und sorgten für die entsprechende Benennung des wissenschaftlichen Fachgebiets. Die strittigen Grundbegriffe dieses Prozesses: Information/Informationen, Nachrichten und Daten scheinen heute nur Nuancen zu trennen. Damals ging es natürlich auch um Politik, um Forschungsrichtungen, um den Geist der Wissenschaft, um die Ausrichtung. Mehr Mathematik, mehr Ingenieurwissenschaft oder mehr Betriebswirtschaft, so könnte man die Grundströmungen vereinfachen. Mit der Ausrichtung der Informatik nicht versöhnte Elektrotechniker nannten sich Informationstechniker, die Datenverarbeiter sammelten sich im Lager der Wirtschaftsinformatiker. Mit den Grundbegriffen der Informatik, Nachricht, Information, Datum, hat es seitdem umfangreiche Auseinandersetzungen gegeben. Lehrbücher mussten geschrieben werden, Lexika und Nachschlagewerke wurden verfasst, Arbeitsgruppen tagten. Die Arbeiten C. Shannons zur Kommunikation, mit denen eine statistische Informationstheorie eingeführt worden war, spielten dabei nur eine geringe Rolle.
- Source
- Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. 5., völlig neu gefaßte Ausgabe. 2 Bde. Hrsg. von R. Kuhlen, Th. Seeger u. D. Strauch. Begründet von Klaus Laisiepen, Ernst Lutterbeck, Karl-Heinrich Meyer-Uhlenried. Bd.1: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis
-
Michel, S.: ¬Der Erfolg der Entfesselungskünstler : Gelungene Kooperation: "Vom Boten zum Bit" im Museum für Kommunikation (2003)
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- Abstract
- Nichts ist wichtiger für die Informationsgesellschaft als das Tempo der Informationsvermittlung. Was zählt, sind die neuesten Neuigkeiten, am besten in "Echtzeit" übertragen: Diesseits aller kulturkritischen Vorbehalte profitiert man mit jeder E-Mail und jedem live gesendeten Fußballspiel von dieser medialen Dynamik. Auch die immer wieder neu ausgerufenen Entdeckungen der Langsamkeit können nichts daran ändern, dass die Informationsgesellschalt nun einmal dem "Gesetz der Beschleunigung" (Paul Virilio) folgt. In der Ausstellung "Vom Boten zum Bit" im Museum für Kommunikation (in Frankfurt am Main) wird vor Augen geführt, welche vor allem nachrichtentechnischen Innovationen sich hinter dieser Beschleunigungstendenz verbergen. Auf kompakte Weise rekonstruiert die Ausstellung in mehreren Stationen die räumliche und zeitliche "Entfesselung der Kommunikation": Am Anfang steht nicht der Bote, der etwa auf dem römischen "Cursus publicus" Nachrichten überbringt, sondern die Trommel einer äthiopischen Dorfgemeinschaft. Über die optischen und elektrischen Telegrafen und Beispielen der frühen Rundfunk- und Telefontechnik gelangt die zunächst arg geraffte Zeitreise rasch zur Gegenwart, die im Zentrum der Ausstellung steht. Hier wird das Ausmaß der medialen Entfesselung von Raum und Zeit zuallererst sichtbar: Fotos zeigen, wie CNN überall in den Wohnzimmern flimmert; drei Papierstapel von dpa veranschaulichen eindrucksvoll die Verzehnfachung der täglichen Informationsmenge seit 1949; und angesichts der Entwicklung vom so genannten Intelligenzblatt bis, zur Echtzeit-Börse wird erkennbar, dass Zeit im wahrsten Sinn des Wortes Geld geworden ist. Was die Ausstellung leider etwas vermissen lässt, sind originelle und provokative Thesen. Zwar wird am Ende noch auf Virilios Beschleunigungsgesetz und Joshua Meyrowitz' These von der durch die elektronischen Medien erzeugten Ortlosigkeit hingewiesen. Auch das Problem der Uber- schreitung moralischer' Grenzen,; etwa bei der Berichterstattung zum "Geiseldrama" von Gladbeck, wird benannt. insgesamt aber kommt die Ausstellung nicht über McLuhans berühmte These vom globalen Dorf hinaus und erzählt relativ distanzlos eine eindeutige Fortschrittsgeschichte. Da dieser Fortschritt aber zugleich faszinierend ist, ist die Ausstellung alles andere als langweilig. Und auch wenn Provokationen fehlen mögen, überzeugt doch die professionelle und informative Präsentation der Materialfülle. Das ist deshalb bemerkenswert, weil die Schau im Rahmen einer neuen Kooperation zwischen der Uni, versität Mainz und dem Museum für Kommunikation von' Mainzer Publizistik-Stu-denten konzipiert und organisiert worden. ist. Wenn das Ziel der Studenten nicht zuletzt auch die Sammlung von Berufspraxis war, ist diese Ausstellung mehr als gelungen, und man wünscht sich weitere Kooperationen dieser Art.
-
Gleick, J.: ¬Die Information : Geschichte, Theorie, Flut (2011)
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- Abstract
- Die Geschichte der Information beginnt in einer Zeit, die unserer nicht unähnlicher sein könnte. Von der Entwicklung der sprechenden Trommeln zu den ersten Alphabeten und natürlich der Schrift, ist die Information einen weiten Weg gegangen. Eine höchst interessante und informative Geschichte. Blut, Treibstoff, Lebensprinzip - in seinem furiosen Buch erzählt Bestsellerautor James Gleick, wie die Information zum Kernstück unserer heutigen Zivilisation wurde. Beginnend bei den Wörtern, den "sprechenden" Trommeln in Afrika, über das Morsealphabet und bis hin zur Internetrevolution beleuchtet er, wie die Übermittlung von Informationen die Gesellschaften prägten und veränderten. Gleick erläutert die Theorien, die sich mit dem Codieren und Decodieren, der Übermittlung von Inhalten und dem Verbreiten der Myriaden von Botschaften beschäftigen. Er stellt die bekannten und unbekannten Pioniere der Informationsgesellschaft vor: Claude Shannon, Norbert Wiener, Ada Byron, Alan Turing und andere. Er bietet dem Leser neue Einblicke in die Mechanismen des Informationsaustausches. So lernt dieser etwa die sich selbst replizierende Meme kennen, die "DNA" der Informationen. Sein Buch ermöglicht ein neues Verständnis von Musik, Quantenmechanik - und eine gänzlich neue Sicht auf die faszinierende Welt der Informationen.
- BK
- 05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Classification
- 05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Footnote
- Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2012, H.6, S.94-96 (R. Pilous): " ... Bei aller Materialfülle nimmt Gleick einen technokratischen Standpunkt ein - so konsequent, dass er Gedanken zum Verstehen von Information durch den Menschen oder zur Philosophie selbst dort weglässt, wo sie sich aufdrängen. Seiner leidenschaftlich vorgebrachten Vision, die moderne Physik auf eine Art Quanteninformationstheorie zu reduzieren, fehlt eine gründliche Reflexion ebenso wie seiner Darstellung der Theorie der Meme. Und dennoch: Gleicks Projekt einer Gesamtdarstellung des Informationsbegriffs ist mutig, bisher einmalig und im Wesentlichen gelungen."
- RSWK
- Informations- und Dokumentationswissenschaft / Geschichte (BVB)
- Subject
- Informations- und Dokumentationswissenschaft / Geschichte (BVB)
-
Kuhlen, R.: Wissensökologie : Wissen und Information als Commons (Gemeingüter) (2013)
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- Abstract
- Wissensökologie (knowledge ecology) ist ein noch ungewöhnlicher Begriff bzw. eine in der Kombination von Wissen und Ökologie für problematisch gehaltene Benennung Der dem Begriff zu Grunde liegende Anspruch dürfte unumstritten sein. Es geht um eine vernünftige, individuelle, soziale und kulturelle Entwicklung sowie politische Mitbestimmung und ökonomisches Wohlergehen sichernden und nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen Wissen und Information. Umstritten allerdings sind die Wege, wie dieses Entwicklungsziel erreicht werden kann, und, weniger wichtig, umstritten, wie die Hinweisschilder auf diese Wege bezeichnet werden sollen, z. B. mit Wissensökologie oder Informationsökologie; auch Wissensallmende ist dafür ins Spiel gebracht worden. Es gibt keinen Konsens über eine Definition von Wissensökologie. Einige in die Nähe des Wissensmanagements gerückte Beispiele werden in den Beiträgen zu dem Band Knowledge Ecology Studies gegeben: "Knowledge ecology is an interdisciplinary field of management theory and practice .". Malhotra stellt Information ecology ebenfalls in den Zusammenhang von Knowledge management, andere zum Begriff der Innovation. Auf diesen Strang der Wissensökologie gehen wir im Weiteren nicht ein. Knowledge ecology wird auch im Zusammenhang mit Open Source-Software verwendet.
Die breiteste Definition stammt von Knowledge Ecology International: Dazu gehören "the social aspects of the creation, management and control of and access to knowledge resources", auch im Zusammenhang von intellectual "property rules" und "mechanisms to enhance access to knowledge, incentives and systems for the transfer of technology to developed countries", "efforts to protect privacy" und sogar "discourage nuclear proliferation", vor allem aber "issues as diverse as freedom of speech, authors' rights, access to public sector information, new models for publishing, organizing and sharing information", etc. etc. So breit angelegt, verschwimmt ein Begriff leicht ins Unverbindliche. Wissensökologie ist verwandt mit dem Begriff der Kommunikationsökologie, der schon Ende der 80er Jahre im Zusammenhang der Technikfolgenabschätzung entstanden ist. Angesichts weitgehender Eingriffe technisierter Kommunikation in alle individuellen und gesellschaftlichen Lebensbereiche/Umwelten sollen deren Auswirkungen auf Mensch, Natur und Gesellschaft untersucht und Vorschläge zur Entwicklung eines nachhaltigen und humanen Austauschs von technologieabhängiger Information entwickelt werden. Eine kommunikationsökologische Übertragung von Umweltverschmutzung in natürlichen Umgebungen auf solche in elektronischen Räumen (Spam, Datenmissbrauch, Orientierungslosigkeit, Verletzung von Privatheit) liegt nahe.
- Source
- Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis. 6., völlig neu gefaßte Ausgabe. Hrsg. von R. Kuhlen, W. Semar u. D. Strauch
-
Kuhlen, R.: Informationsethik : Umgang mit Wissen und Information in elektronischen Räumen (2004)
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- BK
- 05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Classification
- 05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Footnote
- Rez. in: Information - Wissenschaft und Praxis 56(2005) H.2, S.121 (K. Weber): "Rainer Kuhlen ist Professor für Informationswissenschaft an der Universität Konstanz und Lehrbeauftragter am Institut für Bibliothekswissenschaft der HumboldtUniversität zu Berlin. Seine "Informationsethik" ist als Lehrbuch konzipiert; dies ist schon allein daran ersichtlich, dass jedes Kapitel mit "Kontrollfragen" schließt, die Studierenden ermöglichen sollen, zu prüfen, ob der bisher thematisierte Stoff erfasst wurde. Der Text selbst ist in verschiedenen Schriftgrößen gesetzt. Es finden sich kleiner gesetzte Passagen, die der Autor als besonders wichtig und als Kondensat der bis dahin gebotenen Ausführungen anzusehen scheint. Dies mag für ein Selbststudium hilfreich sein, sofern man beim Autor studiert. Ob dies aber für alle Studierenden der Informationswissenschaft oder angrenzender Fächer gilt, kann man bezweifeln. Das Feld der Informationsethik ist stark in Bewegung, das Feld ist recht heterogen. Es ist zwar legitim und wünschenswert, den Versuch der Kanonisierung in der Lehre zu unternehmen, doch scheint dies noch verfrüht. Kuhlen selbst verweist mehrfach darauf, dass die Debatte der Informationsethik im Fluss ist; daher kann der Ausweis vermeintlich wichtiger und weniger wichtiger Aussagen gerade dann fehlleiten, wenn gleichzeitig der Anspruch der Allgemeingültigkeit und Vollständigkeit erhoben wird - und dieser Anspruch steckt überall in Kuhlens Buch. Die Stärke des Buchs liegt darin, dass es eine Fülle von Informationen zur Informationsethik und der darin behandelten Fragen bietet - es werden die großen Probleme angesprochen. Hier an Details zu mäkeln würde dem Anspruch des Buchs nicht gerecht werden; nimmt man die Konzeption als Lehrbuch ernst, so muss das Hauptziel sein, den Studierenden einen breiten Einblick in die jeweiligen Problemlagen zu verschaffen. Dies leistet das Buch ohne Zweifel.
Jedoch zeigt es gleichzeitig eine erhebliche Schwäche, die auch für die Konzeption als Lehrbuch sehr problematisch ist. In den ersten beiden Kapiteln versucht der Autor, sehr gerafft existierende ethische Ansätze aufzuzeigen und ihren Zusammenhang zur Informationsethik zu skizzieren bzw. Menschenrechtskonzeptionen für die Ziele der Informationsethik nutzbar zu machen. Liest man jedoch weiter, so tauchen die angeführten ethischen Positionen nur noch vereinzelt, unsystematisch und kaum reflektiert auf. Im Wesentlichen erschöpfen sich die Kapitel 3 bis 8 darin, Sachverhalte aufzuzeigen, Konfliktlinien nachzuzeichnen und Argumentationen verschiedenster Interessengruppierungen darzustellen - reine Deskription also. Gleichzeitig werden in den hervorgehobenen Passagen gleichsam apodiktisch und ohne Begründung ethische Postulate formuliert: So und so ist es eben, so und so soll es sein. Dies fällt weit hinter den aktuellen Stand der Diskussion allein im deutschsprachigen Bereich zurück, wie sich an vielen Beispielen deutlich machen lässt: 1) Zwar geht Kuhlen in Kap. 5 auf Beate Rösslers Texte zur Privatheit ein, aber deutet nicht einmal an, wie umfassend sie und viele andere Autoren mit Rückgriff auf Argumente der politischen Philosophie den Anspruch auf Privatheit normativ begründet. z) Obwohl Helmut Spinner mit"Die Wissensordnung" 1994 und "Die Architektur der Informationsgesellschaft" 1998 ausführlich eine (normative) Antwort gegeben hat, wie mit Informationen in einer rechtsstaatlichen Demokratie umgegangen werden sollte, um Rechte und Freiheiten der Bürger zu erhalten und Konflikte zu lösen, geht Kuhlen darauf nicht ein. Dabei ist das Zonen-Konzept Spinners zumindest ein Ausgangspunkt für normative Überlegungen. 3) Auch wenn es problematisch ist, in einer Rezension für sich selbst Partei zu ergreifen, sei der Hinweis erlaubt, dass der Rezensent seit geraumer Zeit versucht, die Konzepte der verschiedenen liberalen Strömungen der politischen Philosophie für die Grundlegung einer Informationsethik - bspw. in Bezug auf die Wahrung von Bürgerrechten und den Digital Divide -fruchtbar zu machen. 4) Allenfalls kursorisch werden die mehr als wichtigen Beiträge von Rafael Capurro, Thomas Hausmanninger und vielen weiteren Autoren in den ICIE-Bänden und anderen Publikationen genannt. Zuletzt: Im internationalen Kontext ist die Forschung viel weiter, als dies Kuhlen darlegt. So ist die Debatte um den Digital Divide weit über das Problem der mangelnden technischen Infrastruktur hinausgegangen - ein Blick bspw. in Mark Warschauers Texte wäre sehr erhellend. Weiterhin, die Liste ist beileibe unvollständig, fehlt die gesamte Auseinandersetzung um die Postmoderne, die wichtigen Beiträge aus den USA werden nur angeschnitten, Luciano Floridi oder Manuel Castells werden bloß kurz zitiert - als Laie könnte man den (mehr als falschen) Eindruck gewinnen, dass Rainer Kuhlen die Informationsethik erfunden hätte. Problematisch ist dabei nicht die gekränkte Eitelkeit der übergangenen Autoren (obwohl intellektuelle Redlichkeit sowie informationswissenschaftliche Ansprüche fordern, auf andere Ansätze hinzuweisen); vielmehr erweckt Kuhlen den Eindruck, dass es gar nicht notwendig sei, normative Aussagen zu begründen oder deutlich zu machen, dass elaborierte Begründungen existieren und bedeutsam für die Ausarbeitung einer Informationsethik sind. Studierende, die Kuhlens Buch nutzen, müssen fast zwangsläufig den Eindruck bekommen, dass es in ethischen Diskursen nur darauf ankommt, wer etwas behauptet, statt darauf, wie das Gesagte begründet wird. Fazit: Rainer Kuhlens "Informationsethik" liefert eine Fülle von Informationen. Aber weder als Lehrbuch noch als Beitrag zur systematischen Debatte der Informationsethik kann es wirklich überzeugen, dazu ist es zu sehr von Auslassungen geprägt."
- Series
- UTB ; 2454 : Medien- und Kommunikationswissenschaft
-
Henrichs, N.: Information in der Philosophie (2004)
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- Abstract
- In philosophischen Einführungswerken bzw. in Grundkursen der Philosophie sucht man in aller Regel vergebens nach einer Abhandlung zum Thema Information. Auch in der Mehrzahl der namhaften und im Studienbetrieb üblicherweise genutzten philosophischen Fachwörterbücher fehlt der Informationsbegriff als Terminus technicus: Nur in ganz wenigen Ausnahmen finden sich knappe Bezugnahmen auf seine ehedem - d.h. in Antike, Mittelalter und noch in der beginnenden Neuzeit- nachweisbare explizite Verwendung in ontologisch-erkenntnistheoretischem Kontext, die aber mit dem Abschied von den scholastischen Denksystemen und ihrer Fachterminologie ein Ende fand. Die in wenigen philosophischen Fachlexika nachzulesenden Hinweise auf die seit den späten 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts entwikkelte Informationstheorie referieren meist "unbeteiligt" und sehen kaum Anknüpfungspunkte an die philosophische Tradition. Der heutige umgangssprachliche Gebrauch von Information im Sinne von Auskunft, Botschaft, Mitteilung, Nachricht ist Ergebnis einer Bedeutungsentwicklung, die sich eher aus den früh nachweisbaren juristischen und pädagogischen Verwendungszusammenhängen als aus dem klassischen philosophischen Sprachgebrauch ergeben hat. Gleichwohl dürfte für den informationswissenschaftlichen Klärungsprozess des Informationsbegriffs eine vorsichtige Wiederaufnahme des ursprünglichen ontologisch-erkenntnistheoretischen Verständnisses - nicht in traditionalistischer, sondern in pragmatischer Absicht - zur Festigung eines semantischen und zugleich anthropologisch begründeten Informationsbegriffs hilfreich sein. Dringlich erscheint sodann ein Hinweis auf die im allgemeinen Umgang mit Information zu meist vernachlässigte hermeneutische Dimension und nützlich dürften schließlich noch Anmerkungen sein zum begriffslogisch vertretbaren Umgang mit den im gegenwärtigen wissenschaftlichen wie alltäglichen Sprachgebrauch anzutreffenden verschiedenen Informationsbegriffen.
- Source
- Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. 5., völlig neu gefaßte Ausgabe. 2 Bde. Hrsg. von R. Kuhlen, Th. Seeger u. D. Strauch. Begründet von Klaus Laisiepen, Ernst Lutterbeck, Karl-Heinrich Meyer-Uhlenried. Bd.1: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis