-
Ratzek, W.: Schwarze Löcher : Im Sog der Informations- und Wissensindustrie (2005)
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- Abstract
- Ebenso wie Astronomen das Phänomen der Schwarzen Löcher zu erklären versuchen, setzen sich Philosophen, Soziologen, Informationswissenschaftler und Informatiker mit der Informations- und Wissensgesellschaft auseinander. Ebenso wie niemand so richtig weiß, was in den Schwarzen Löchern tatsächlich passiert, weiß auch niemand so richtig, was die Essentials einer Informations- und Wissensgesellschaft sind. Wir können noch nicht einmal sagen, ob wir bereits in einer Informationsgesellschaft leben oder ob wir noch auf dem Weg dahin sind. Welchen Sinn macht dann eine Wissensgesellschaft? Bei näherer Betrachtung gibt es eine Parallele zu den Schwarzen Löchern und einer irgendwie gestalteten Informations- und Wissensgesellschaft: Beide Phänomene "verschlingen" Ressourcen, sind unersättlich und niemand weiß, so richtig wohin alles "verschwindet". Wolfgang Ratzek wählt diese Metapher, um zu zeigen, dass wir von einer Informations- und Wissensgesellschaft noch sehr weit entfernt sind; stattdessen hat sich eine IT-gestützte Informationsund Wissensindustrie etabliert. Mit immer neuen Entwicklungen werden wir in das feinmaschige Netz eingebunden. Auf äußerst geschickte Art und Weise bringen wir uns - unter Anleitung der Informations- und Wissensindustrie - in eine gewisse Abhängigkeit. Wir vergessen dabei unser eigentliches Ziel: den sinnvollen Umgang mit Information und Wissen. Am Ende müssen wir dann zweierlei feststellen: Wir erkennen, dass wir der Entwicklung - trotz hoher Investitionen an Geld und Teampower - hinterherhinken und, das ist wohl die bitterste Erkenntnis, dass die Versprechen, mit denen wir in die IT-Welt gelockt worden sind, nicht eingelöst wurden: Statt der versprochenen Eindämmung der Datenflut leiden wir unter dieser-statt eines Wissensvorsprungs leiden wir an einer Wissensarmut. Es wird höchste Zeit, so die Kernthese des Autors, der Informationswelt ein Gesicht zu geben, weil immer noch Menschen und nicht Computer verantwortlich für den Zustand unserer Welt tragen. Es ist höchste Zeit, dass die Information Professionals in der Informationsvermittlung erkennen, dass Dienst am Kunden auch Nähe zum Kunden bedeutet.
- BK
- 05.20 Kommunikation und Gesellschaft
- Classification
- 05.20 Kommunikation und Gesellschaft
- Footnote
- Rez. in: Information - Wissenschaft & Praxis 56(2005) H.3, S.205 (E. Simon): "Wenn eine ältere Dame, so ab 50 aufwärts einen der großen Mediamärkte in Berlin wie z.B. Mediamarkt oder Saturn mit einem bestimmten Wunsch aufsucht, dessen Formulierung aber nicht auf profundem informationstechnologischem Wissen beruht, dann fällt sie entweder in ein schwarzes Loch oder sie hat den großen Wunsch, falls sie etwas furchtsam ist, dass sich ein großes schwarzes Loch auftut, in dem sie verschwinden kann. In den meisten Fällen wird sie ohne das gewünschte Produkt mit dem leichten Gefühl der Verzweiflung diese informationstechnologischen Kundentempel verlassen. Diese schwarzen Löcher hat der Autor mit seiner Titelwahl nicht gemeint, obwohl "im Sog der Informations- und Wissensindustrie" schon die Hilflosigkeit diese Gefühls trifft, sondern es geht ihm um die Kreation eines Schemas für die Verortung von Informationswissenschaft und Informationswirtschaft. Ratzek stellt fest, dass Informationsarbeit zu einem Ouasi-Monopol von Programmierern, Netzwerkingenieuren und - möchten wir hinzufügen - von unwissenden arroganten Verkäufern und Beratern mutiert, wobei die Leistungen der Informationsfachleute wie Bibliothekaren und der sogenannten Information Professionals zu einer Nebensächlichkeit verkommen. Die Arbeit der Informationsfachleute versteckt sich hinter dem, was der Verfasser "Informatikmimikry" nennt mit den Folgen Entmündigung - das können andere viel besser - und letztendlich Verlust des Image. Diesem können die BID-Professionen nur durch Kampagnen für die Public Awareness begegnen, wie sie in dem vom Autor herausgegebenen Buch Spielball Bibliotheken (Berlin 2004) dargestellt wurden. Außerordentlich erschwerend für die Entwicklung des Faches ist aber, dass alles, "Daten, Information und Wissen in einen Topf geworden wird" und dieser Eintopf dann als "Information" oder, weil es gerade angesagt ist, als "Wissen" serviert wird. Daher lässt Ratzek sich nicht darauf ein, den Gegensatz oder die Kongruenz zwischen Information und Wissen näher zu definieren, wie es z.B. in der angelsächsischen Literatur vorherrschend war und immer noch ist, wenn auch damit eine mehr auf case work oder Managementaufgaben im angelsächsischen Sinne gerichtete Blickrichtung gemeint ist, wie es z.B. in dem ausgezeichnet einsetzbaren Buch von Angela Abell und Nigel Oxbrow: Competing with Knowledge, The Information professional in the Knowledge Management Age. (tfpl/LA 1999) deutlich wird. Der Ansatz von Ratzek ist wissenschaftlich und dabei transdisziplinär. Er gibt nicht nur einen profunden Überblick über den Stand der Informationswissenschaft als Ausbildungsdisziplin, sondern er zieht auch die Entwicklungslinien z.B. zu den Grundlagen der Semiotik als Basis unserer durch das Icon beherrschten Informationsumwelt. Er setzt sich auch mit der Theorienbildung durch Gernot Wersig und Rainer Kuhlen auseinander und man würde sich diese knappen und präzisen Ausführungen in die Köpfe mancher Politiker wünschen, die heute noch einem diffusen Bildungsbegriff nachhängen, ohne die dafür notwendige Informationsinfrastruktur im Blick zu haben: So zitiert Ratzek nach Wersig:
1. in wörtlicher Bedeutung heißt Information also das Versehen von etwas in einer Form, Gestaltgebung 2. in übertragenem Sinne heißt Information genau das gleiche wie unser Wort Bildung welches gleichfalls übertragen gebraucht wird... informatio als Bildung differenziert sich nun wieder in zwei Unterbedeutungen: a) Bildung durch Unterrichtung aa) informatio als Vorgang und ab) informatio als Ergebnis Zur Problematik zwischen Information und Wissen führt er auch die US-Zukunftsforscher Matthias Horx und den alten weisen Josef Weizenbaum an. Dessen scharfe und pointierte Kritik an der Internet-Euphorie liest man heute noch mit Vergnügen. Damit wird einer allzu simplen nationalen Zuweisungen von Vorlieben für Informationswirtschaft als "typisch amerikanisch" und allen kritiklosen Adepten einer Computergläubigkeit eine Absage erteilt. (S.41/42). Es ist erstaunlich, dass es Ratzek gelingt, den thematischen Umfang des Buches in nur drei großen Abschnitten unterzubringen, die er Teil A: Grundlagen, Teil B: Techniksynopse und Teil C: Visionen nennt. Die unter diesen Teilen aufgeführten Kapitel folgen ohne Abweichungen den vorgegebenen Themen. Die knapp gehaltenen Zusammenfassungen werden von sehr klaren und anschaulichen Grafiken unterstrichen. Um diese sehr stringente Einteilung nicht zu unterbrechen, gibt es bisweilen Exkurse, die kleine historische oder auch philosophische Ausflüge erlauben. Dies ist notwendig, denn Ratzek versucht nicht nur die von ihm vorgegebene Problematik immer wieder aufzunehmen, sondern er will diese auch auf allen Feldern der Informationstechnologie exemplifizieren. Dazu gehören nicht nur die Informationstechnologie und ihre diversen Apparate sowie die Netzwerke wie Telefon und Fernsehen, die letztendlich zu dem immer wieder durchscheinenden Credo des Autors führen: "...weil es eine Pflicht für Informationswissenschaftler ist, zu denen der Autor gehört, diesen Unterschied zu erkennen und darauf hinzuweisen, dass nicht die Informatisierung der Gesellschaft und Wirtschaft das Ziel sein kann, sondern der sinnvolle Umgang mit Information und Wissen." (S.177)
Anzumerken ist noch, dass zwei immer wiederkehrende Probleme der Textgestaltung sehr kreativ gelöst wurden. Weibliche und männliche Form werden abwechselnd gebraucht und damit z.B. das schreckliche Wort BürgerInnen oder ähnliche Bezeichnungen vermieden. Ouellenangaben aus dem Internet und aus Zeitungen erscheinen nur als Fußnoten und werden nicht weiter aufgeführt. Das ist der Flüchtigkeit dieser Information geschuldet. Es kann nachahmenswert sein. Aber man hätte dem Text doch die spitze Feder eines Germanisten gegönnt. Jeder, der sich mit dem Gebiet und dem Thema beschäftigt, weiß, dass sich Anglizismen nicht vermeiden lassen. Wie soll man schon human factor oder information overload übersetzen? Aber ein "wahrnehmbares Feature" muss wirklich nicht sein, und warum lässt sich nicht etwas 'überbieten', was hier im Text mit "sogar noch toppen" ausgedrückt ist. Dies mindert einwenig die Lesefreude in diesem ausgezeichnet informierenden und fundiert geschriebenen Kompendium, das man allen Informationsfachleuten und besonders auch Studenten in die Hand wünscht. Vielleicht sollte die DGI eine Übersetzung erwägen, damit die Informationswissenschaft und ihr deutscher Beitrag auch international wahrgenommen werden. Das Buch füllt auf diesem Gebiet als knappes, aber umfassendes Kompendium eine Lücke."
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Gödert, W.: Multimedia-Enzyklopädien auf CD-ROM : eine vergleichende Analyse von Allgemeinenzyklopädien (1994)
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- Classification
- AN 95860 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Informationswissenschaft / Informationspraxis / Technische Verfahren und Hilfsmittel / Optischer Speicher
FX 191405 Klassische Philologie. Byzantinistik. Mittellateinische und Neugriechische Philologie. Neulatein / Lateinische Autoren und Inschriften der Antike / Lateinische Autoren und Anonyma (chronologisch) / Ovidius Naso, Publius (43 v.Chr. - 17 n.Chr.) / Metamorphoses / Sekundärliteratur
AN 73000 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Bibliothekswesen / Datenverarbeitung / Allgemeines
AN 97000 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Informationswissenschaft / Fachliche Information und Dokumentation / Allgemeines, Wissenschaft, Hochschulwesen
- RVK
- AN 95860 Allgemeines / Buch- und Bibliothekswesen, Informationswissenschaft / Informationswissenschaft / Informationspraxis / Technische Verfahren und Hilfsmittel / Optischer Speicher
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Möller, E.: ¬Die heimliche Medienrevolution : wie Weblogs, Wikis und freie Software die Welt verändern (2006)
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- Abstract
- Medien bedeuten Macht. Kann das Internet Bertelsmann, Time Warner und Rupert Murdoch gefährlich werden? Großunternehmen versuchen auch die neuen Medien zu kapitalisieren, doch im globalen, dezentralen Kommunikationsnetz gelten andere Spielregeln. Auf der Basis freier Software, die von jedem kostenlos verändert und kopiert werden kann, entstehen völlig neue Medienformen. Millionen von "Weblogs" genannten Online-Postillen ergänzen die klassische Medienlandschaft um unabhängige Stimmen. Erste Experimente mit cleveren Finanzierungsmodellen zeigen, dass auf dieser Basis auch echter Journalismus möglich ist. Gleichzeitig arbeiten Tausende von Freiwilligen an offenen Wissensdatenbanken wie der gigantischen Enzyklopädie Wikipedia. Eine Konvergenz von Wikis und Weblogs zeichnet sich ab. Massive Online-Zusammenarbeit in den Bereichen Nachrichten, Wissen, Kunst und Kultur scheint unausweichlich oder findet bereits statt. Das revolutionäre Potenzial des Internet, das erst übertrieben, dann belächelt wurde, nimmt Konturen an. Dieses Buch erfasst den aktuellen Stand der Entwicklung, wagt einen vorsichtigen Blick in die Zukunft und liefert das notwendige Grundwissen zur direkten Partizipation an der neuen Medienwelt.
- Classification
- MS 7850 [Soziologie # Spezielle Soziologien # Soziologie der Massenkommunikation und öffentlichen Meinung # Allgemeine Theorie der gesellschaftlichen Kommunikation und ihrer Medien; Begriff der Öffentlichkeit; Meinungsbildung, public relations]
AP 18420 [Allgemeines # Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kommunikationsdesign # Arten des Nachrichtenwesens, Medientechnik # Internet]
- Issue
- 2., erw. und aktualisierte Aufl.
- RVK
- MS 7850 [Soziologie # Spezielle Soziologien # Soziologie der Massenkommunikation und öffentlichen Meinung # Allgemeine Theorie der gesellschaftlichen Kommunikation und ihrer Medien; Begriff der Öffentlichkeit; Meinungsbildung, public relations]
AP 18420 [Allgemeines # Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kommunikationsdesign # Arten des Nachrichtenwesens, Medientechnik # Internet]
-
Spink, A.; Jansen, B.J.: Web searching : public searching of the Web (2004)
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- Footnote
- Rez. in: Information - Wissenschaft und Praxis 56(2004) H.1, S.61-62 (D. Lewandowski): "Die Autoren des vorliegenden Bandes haben sich in den letzten Jahren durch ihre zahlreichen Veröffentlichungen zum Verhalten von Suchmaschinen-Nutzern einen guten Namen gemacht. Das nun erschienene Buch bietet eine Zusammenfassung der verstreut publizierten Aufsätze und stellt deren Ergebnisse in den Kontext eines umfassenderen Forschungsansatzes. Spink und Jansen verwenden zur Analyse des Nutzungsverhaltens query logs von Suchmaschinen. In diesen werden vom Server Informationen protokolliert, die die Anfragen an diesen Server betreffen. Daten, die aus diesen Dateien gewonnen werden können, sind unter anderem die gestellten Suchanfragen, die Adresse des Rechners, von dem aus die Anfrage gestellt wurde, sowie die aus den Trefferlisten ausgewählten Dokumente. Der klare Vorteil der Analyse von Logfiles liegt in der Möglichkeit, große Datenmengen ohne hohen personellen Aufwand erheben zu können. Die Daten einer Vielzahl anonymer Nutzer können analysiert werden; ohne dass dabei die Datenerhebung das Nutzerverhalten beeinflusst. Dies ist bei Suchmaschinen von besonderer Bedeutung, weil sie im Gegensatz zu den meisten anderen professionellen Information-Retrieval-Systemen nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch (und vor allem) privat genutzt werden. Das Bild des Nutzungsverhaltens wird in Umfragen und Laboruntersuchungen verfälscht, weil Nutzer ihr Anfrageverhalten falsch einschätzen oder aber die Themen ihrer Anfragen nicht nennen möchten. Hier ist vor allem an Suchanfragen, die auf medizinische oder pornographische Inhalte gerichtet sind, zu denken. Die Analyse von Logfiles ist allerdings auch mit Problemen behaftet: So sind nicht alle gewünschten Daten überhaupt in den Logfiles enthalten (es fehlen alle Informationen über den einzelnen Nutzer), es werden keine qualitativen Informationen wie etwa der Grund einer Suche erfasst und die Logfiles sind aufgrund technischer Gegebenheiten teils unvollständig. Die Autoren schließen aus den genannten Vor- und Nachteilen, dass sich Logfiles gut für die Auswertung des Nutzerverhaltens eignen, bei der Auswertung jedoch die Ergebnisse von Untersuchungen, welche andere Methoden verwenden, berücksichtigt werden sollten.
Den Autoren wurden von den kommerziellen Suchmaschinen AltaVista, Excite und All the Web größere Datenbestände zur Verfügung gestellt. Die ausgewerteten Files umfassten jeweils alle an die jeweilige Suchmaschine an einem bestimmten Tag gestellten Anfragen. Die Daten wurden zwischen 199'] und 2002 erhoben; allerdings liegen nicht von allen Jahren Daten von allen Suchmaschinen vor, so dass einige der festgestellten Unterschiede im Nutzerverhalten sich wohl auf die unterschiedlichen Nutzergruppen der einzelnen Suchmaschinen zurückführen lassen. In einem Fall werden die Nutzergruppen sogar explizit nach den Suchmaschinen getrennt, so dass das Nutzerverhalten der europäischen Nutzer der Suchmaschine All the Web mit dem Verhalten der US-amerikanischen Nutzer verglichen wird. Die Analyse der Logfiles erfolgt auf unterschiedlichen Ebenen: Es werden sowohl die eingegebenen Suchbegriffe, die kompletten Suchanfragen, die Such-Sessions und die Anzahl der angesehenen Ergebnisseiten ermittelt. Bei den Suchbegriffen ist besonders interessant, dass die Spannbreite der Informationsbedürfnisse im Lauf der Jahre deutlich zugenommen hat. Zwar werden 20 Prozent aller eingegebenen Suchbegriffe regelmäßig verwendet, zehn Prozent kamen hingegen nur ein einziges Mal vor. Die thematischen Interessen der Suchmaschinen-Nutzer haben sich im Lauf der letzten Jahre ebenfalls gewandelt. Während in den Anfangsjahren viele Anfragen aus den beiden Themenfeldern Sex und Technologie stammten, gehen diese mittlerweile zurück. Dafür nehmen Anfragen im Bereich E-Commerce zu. Weiterhin zugenommen haben nicht-englischsprachige Begriffe sowie Zahlen und Akronyme. Die Popularität von Suchbegriffen ist auch saisonabhängig und wird durch aktuelle Nachrichten beeinflusst. Auf der Ebene der Suchanfragen zeigt sich weiterhin die vielfach belegte Tatsache, dass Suchanfragen in Web-Suchmaschinen extrem kurz sind. Die durchschnittliche Suchanfrage enthält je nach Suchmaschine zwischen 2,3 und 2,9 Terme. Dies deckt sich mit anderen Untersuchungen zu diesem Thema. Die Länge der Suchanfragen ist in den letzten Jahren leicht steigend; größere Sprünge hin zu längeren Anfragen sind jedoch nicht zu erwarten. Ebenso verhält es sich mit dem Einsatz von Operatoren: Nur etwa in jeder zehnten Anfrage kommen diese vor, wobei die Phrasensuche am häufigsten verwendet wird. Dass die SuchmaschinenNutzer noch weitgehend als Anfänger angesehen werden müssen, zeigt sich auch daran, dass sie pro Suchanfrage nur drei oder vier Dokumente aus der Trefferliste tatsächlich sichten.
In Hinblick auf die Informationsbedürfnisse ergibt sich eine weitere Besonderheit dadurch, dass Suchmaschinen nicht nur für eine Anfrageform genutzt werden. Eine "Spezialität" der Suchmaschinen ist die Beantwortung von navigationsorientierten Anfragen, beispielsweise nach der Homepage eines Unternehmens. Hier wird keine Menge von Dokumenten oder Fakteninformation verlangt; vielmehr ist eine Navigationshilfe gefragt. Solche Anfragen nehmen weiter zu. Die Untersuchung der Such-Sessions bringt Ergebnisse über die Formulierung und Bearbeitung der Suchanfragen zu einem Informationsbedürfnis zutage. Die Sessions dauern weit überwiegend weniger als 15 Minuten (dies inklusive Sichtung der Dokumente!), wobei etwa fünf Dokumente angesehen werden. Die Anzahl der angesehenen Ergebnisseiten hat im Lauf der Zeit abgenommen; dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass es den Suchmaschinen im Lauf der Zeit gelungen ist, die Suchanfragen besser zu beantworten, so dass sich brauchbare Ergebnisse öfter bereits auf der ersten Ergebnisseite finden. Insgesamt bestätigt sich auch hier das Bild vom wenig fortgeschrittenen Suchmaschinen-Nutzer, der nach Eingabe einer unspezifischen Suchanfrage schnelle und gute Ergebnisse erwartet. Der zweite Teil des Buchs widmet sich einigen der bei den Suchmaschinen-Nutzern populären Themen und analysiert das Nutzerverhalten bei solchen Suchen. Dabei werden die eingegebenen Suchbegriffe und Anfragen untersucht. Die Bereiche sind E-Commerce, medizinische Themen, Sex und Multimedia. Anfragen aus dem Bereich E-Commerce sind in der Regel länger als allgemeine Anfragen. Sie werden seltener modifiziert und pro Anfrage werden weniger Dokumente angesehen. Einige generische Ausdrücke wie "shopping" werden sehr häufig verwendet. Der Anteil der E-Commerce-Anfragen ist hoch und die Autoren sehen die Notwendigkeit, spezielle Suchfunktionen für die Suche nach Unternehmenshomepages und Produkten zu erstellen bzw. zu verbessern. Nur zwischen drei und neun Prozent der Anfragen beziehen sich auf medizinische Themen, der Anteil dieser Anfragen nimmt tendenziell ab. Auch der Anteil der Anfragen nach sexuellen Inhalten dürfte mit einem Wert zwischen drei und knapp 1'7 Prozent geringer ausfallen als allgemein angenommen.
Der relativ hohe Wert von 17 Prozent stammt allerdings aus dem Jahr 1997; seitdem ist eine deutliche Abnahme zu verzeichnen. Betont werden muss außerdem, dass Anfragen nach sexuellen Inhalten nicht mit denen nach Pornographie gleichzusetzen sind. Die Suche nach Multimedia-Inhalten hat sich von den allgemeinen Suchinterfaces der Suchmaschinen hin zu speziellen Suchmasken verschoben, die inzwischen von allen großen Suchmaschinen angeboten werden. Die wichtigste Aussage aus den untersuchten Daten lautet, dass die Suche nach Multimedia-Inhalten komplexer und vor allem interaktiver ist als die übliche Websuche. Die Anfragen sind länger und enthalten zu einem deutlich größeren Teil Operatoren. Bei der Bildersuche stellen weiterhin sexuell orientierte Anfragen den höchsten Anteil. Bei der Bilderund Video-Suche sind die Anfragen deutlich länger als bei der regulären Suche; bei der Audio-Suche sind sie dagegen kürzer. Das vorliegende Werk bietet die bisher umfassendste Analyse des Nutzerverhaltens bezüglich der Web-Suche; insbesondere wurden bisher keine umfassenden, auf längere Zeiträume angelegten Studien vorgelegt, deren Ergebnisse wie im vorliegenden Fall direkt vergleichbar sind. Die Ergebnisse sind valide und ermöglichen es Suchmaschinen-Anbietern wie auch Forschern, künftige Entwicklungen stärker als bisher am tatsächlichen Verhalten der Nutzer auszurichten. Das Buch beschränkt sich allerdings auf die US-amerikanischen Suchmaschinen und deren Nutzer und bezieht nur bei All the Web die europäischen Nutzer ein. Insbesondere die Frage, ob die europäischen oder auch deutschsprachigen Nutzer anders suchen als die amerikanischen, bleibt unbeantwortet. Hier wären weitere Forschungen zu leisten."
-
Erlhofer, S.: Suchmaschinen-Optimierung für Webentwickler : Grundlagen, Ranking optimieren, Tipps und Tricks; Neu: Keyword-Recherche, TYPO3-Optimierung, Usability (2006)
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- Issue
- 2., aktualisierte und stark erw. Aufl.
-
Nentwich, M.: Cyberscience : research in the age of the Internet (2004)
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- BK
- 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
05.20 Kommunikation und Gesellschaft
- Classification
- AK 26700 Allgemeines / Wissenschaftskunde und Wissenschaftsorganisation / Wissenschaftserforschung, -psychologie, -soziologie / Wissenschaftsentwicklung, -wachstum, Innovation (SWB)
02.10 Wissenschaft und Gesellschaft
05.20 Kommunikation und Gesellschaft
- Footnote
- Rez in: Wechselwirkung 26(2004) Nr.128, S.109-110: "In seinem englischsprachigen Buch "cyberscience - Research in the Age of the Internet" beschäftigt sich Michael Nentwich mit den Auswirkungen der Informationsund Kommunikations- (I&K) - Technologien auf den Wissenschaftsbetrieb. Zwei The sen stehen im Zentrum: Die erste ist, dass die I&K-Technologien einige Rahmenbedingungen und praktisch alle Formen wissenschaftlicher Tätigkeit betreffen. Ein systematisches Screening macht deutlich, dass sowohl der organisatorische Rahmen des Wissenschaftsbetriebs wie auch die Wissensproduktion sowie die Formen der wissenschaftlichen Kommunikation und schließlich die Wissensvermittlung (Lehre) direkt betroffen sind. Eine zweite, darauf aufbauende These lautet, dass die vielen Entwicklungen, mit denen sich Wissenschaftler konfrontiert sehen - angefangen von der ständigen Nutzung des Computers am Arbeitsplatz über die Verlagerung der Kommunikation mit Kollegen in Richtung E-mail bis zu neuen elektronischen Publikationsformen - nicht nur, wie zumeist angenommen, die Kommunikation beschleunigen, sondern das Potenzial zu qualitativen Veränderungen des Wissenschaftssystems haben. Diese These wird mit Hinweisen auf bereits eingeleitete oder möglicherweise bevorstehende Veränderungen hinsichtlich eines Kernstücks der wissenschaftlichen Kommunikation, nämlich des Publikationswesens, wie auch der Ortsgebundenheit von Forschung und schließlich hinsichtlich der Verteilung der Rollen im Wissenschaftsbetrieb belegt."
- RVK
- AK 26700 Allgemeines / Wissenschaftskunde und Wissenschaftsorganisation / Wissenschaftserforschung, -psychologie, -soziologie / Wissenschaftsentwicklung, -wachstum, Innovation (SWB)
-
Krol, E.: ¬Die Welt des Internet : Handbuch und Übersicht (1995)
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- Abstract
- Das Buch bietet eine generelle Einführung ins Internet und dessen Benutzung sowie einen Überblick der Möglichkeiten, die das Internet bietet. Behandelt werden u.a.: das Netzwerkprotokoll TCP/IP, die Anpassung der Software, Datenschutz, die wichtigsten Netzdienste wie FTP, E-Mail und vieles mehr.
-
Erlhofer, S.: Suchmaschinen-Optimierung für Webentwickler : Grundlagen, Funktionsweisen und Ranking-Optimierung (2005)
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-
Knowledge organization, information systems and other essays : professor A. Neelameghan Festschrift (2006)
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- RSWK
- Indien / Informations- und Dokumentationswissenschaft / Aufsatzsammlung (SWB)
- Subject
- Indien / Informations- und Dokumentationswissenschaft / Aufsatzsammlung (SWB)
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Olsen, K.A.: ¬The Internet, the Web, and eBusiness : formalizing applications for the real world (2005)
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- BK
- 85.20 Betriebliche Information und Kommunikation
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- 85.20 Betriebliche Information und Kommunikation