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author_ss:"Steinbuch, K."
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Steinbuch, K.: ¬Die informierte Gesellschaft : Geschichte und Zukunft der Nachrichtentechnik (1969)
0.01
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- Abstract
- Information ist Anfang und Grundlage der Gesellschaft. Wie die Nachrichtentechnik sich in der Vergangenheit entwickelte, wie sie die Gesellschaft veränderte und wie dieser Prozess sich wohl in der Zukunft fortsetzen wird, ist der Gegenstand dieses Buches.
- Footnote
- "Die informierte Gesellschaft In Zukunft werden die Menschen nicht nur über mehr materielle Güter und mehr Energie verfügen, sondern auch über sehr viel mehr Information. Der Besitz an Wissen wird mit unvorstellbarer Geschwindigkeit vergrößert werden, Informationen über Ereignisse an entfernten Orten werden durch Telegrafie, Fernsprecher und Fernsehen überallhin transportiert werden, diesewerden in Computern miteinander verknüpft und auf ihre Wirkung analysiert, das gesamte Wissen wird in riesigen, allen Menschen zugänglichen Informationsbanken gespeichert sein. Menschen werden mit Methoden belehrt, welche das Lernen zum Vergnügen machen und vom gegenwärtigen Stil der Massen- und Bestrafungsausbildung weiter entfernt sind als ein Elektromotor von einer Tretmühle. Die zukünftige Gesellschaft wird nicht nur eine Gesellschaft ohne Mangel an materiellen Gütern und Energie sein, die zukünftige Gesellschaft wird im besonderen eine informierte Gesellschaft sein. Der Übergang von der schlecht informierten Gesellschaft zur informierten Gesellschaft wird Veränderungen im menschlichen Verhalten bewirken. Zwar gibt es Komponenten des menschlichen Verhaltens, die unveränderbar sind, aber es ist sicher, daß sich der Mensch in einer anderen Umwelt anders verhalten wird. Die informierte Gesellschaft ist eine Umwelt, deren Wirkung auf den Menschen bisher noch nicht untersucht werden konnte. Das zukünftig zu erwartende Informiertsein über die Konsequenzen menschlichen Verhaltens ermöglicht es, spezielle Verhaltensmuster an deren Konsequenzen zu bewerten, nicht - wie es bisher üblich war - durch Vergleich mit der Tradition. Der kritische Blick orientiert sich dann weniger an der Vergangenheit, mehr an der Zukunft. Diese veränderte Blickrichtung ergibt sich zwangsläufig bei Menschen, deren Schicksal die Permanenz der Veränderung ist. Das Grundgesetz wird sein: Zukunft geht vor Vergangenheit! Wo immer eine aus der Vergangenheit stammende Denkweise in Kollision gerät mit Entwürfen, welche die Verbesserung menschlicher Existenz in der Zukunft ermöglichen, muß die Denkweise der Vergangenheit zurücktreten. Nichts zwingt den Menschen, die ungeheuren Möglichkeiten der Wissenschaft und Technik zu seinem Unheil zu verwenden, alle Wege sind offen, Wissenschaft und Technik zu seinem Wohle zu verwenden."
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Steinbuch, K.: Maßlos informiert : die Enteignung des Denkens (1978)
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- Abstract
- Man hat sich darin gefallen, das Wort vom 'mündigen Bürger' zu prägen. Aber wie mündig ist dieser Bürger wirklich? Will man ihm gar nur suggerieren, er wäre es? Eines der Merkmale der Mündigkeit ist sicher die Fähigkeit der selbständigen Meinungsbildung, läßt sich doch nur aus ihr die geforderte Eigenverantwortlichkeit ableiten. Meinung - Bildung, ein Spannungsfeld von mehr als intellektuellem Reiz. Wie entsteht in der modernen Industriegesellschaft Meinung, wie kommt es zur Bildung - zur Meinungsbildung? Wohl zu keiner Zeit wurden die Menschen umfassender informiert als in unseren Tagen. Aber die Mehrinformation ist vorwiegend quantitativer Natur. Die Qualität hat sich der Informierte selbst zu bilden, eine Forderung, die nur schwer erfüllbar erscheint. Denn das Mehr an Information bringt kein besseres Verständnis der Wirklichkeit, keine vernünftigeren Urteile und besseres Handeln, sondern vor allem mehr Selbsttäuschung und Verrücktheit. Die Aufklärung forderte einst, man solle sich seines Verstandes ohne fremde Leitung bedienen. Aber in unserer Zeit wurden die Massenmedien zu Mitteln der Fernsteuerung des Verstandes und verhindern dessen selbständigen Gebrauch. Wir müssen endlich die Mauer des Schweigens durchbrechen und öffentlich darüber sprechen, wie die Bürger im Zustand der Unmündigkeit gehalten werden, wie eine Scheinrationalität erzeugt wird, welche die meist unverstandene komplexe Welt mit inquisitorischem Pathos anklagt. Es gilt, Wege zu finden, auf denen die Informationsquellen Orientierungshilfe bieten, statt semantischen Betrugs. Obwohl das Bewußtsein des menschen der Komplexität seiner Welt nicht gewachsen ist, muß er sich trotzdem ständig verhalten: Woher nimmt er die hierfür notwendigen Orientierungen? Hierauf gibt es nur eine einzige mögliche Antwort: Andere Menschen - teils früher lebende, teils gleichzeitig lebende - befanden sich schon in ähnlichen Situationen und waren hierbei ebenso gezwungen, sich irgendwir zu verhalten. So kann die informationelle Unzulänglichkeit des Menschen durch fremde Erfahrung überwunden oder gemildert werden