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Schmidt, M.: WWW - eine Erfindung des "alten Europa" : Vom Elektronengehirn zum world Wide Web - Inzwichen 620 Millionen Internetnutzer weltweit (2003)
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- Content
- "Das World Wide, Web hat, wen wundert es, eine Vorgeschichte. Und zwar, und da staunt der Laie denn doch, im Internet. World Wide Web, Internet - ist denn das nicht dasselbe? Nein. Ist es nicht. Das WWW ist eine Funktion des Internet. Eine von vielen. So wie Email und Chat. Die Geschichte ist die. In den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden die ersten EDV-Anlagen gebaut. In den 60er und 70er Jahren gehörten riesige Computer mit Lochkarten, Magnetbändern und Endlos-Ausdrucken zu den Prestige-Objekten von Unis, , Banken und Firmen, ehrfürchtig "Elektronengehir ne" oder ironisch "Blechtrottel" genannt. 1957 hatte das US-Verteidigungsministerium unter dem Eindruck des Sputnik-Schocks die Forschungsinstitution ARPA gegründet. Zwölf jahre später entstand das ARPAnet - ein Projekt zur Entwicklung eines Forschungsnetzes, das Universitäten und zivile wie militärische US-Einrichtungen verband. Dass die treibende Kraft das Bedürfnis gewesen sein soll, das Netz vor Bomben zu schützen, ist wohl ein Gerücht. Nach Larry Roberts, einem der "Väter" des Internet, kam dieses Argument erst später auf. Es erwies sich als nützlich für das Aquirieren von Forschungsgeldern... Die globale elektronische Kommunikation blieb nicht auf die Welt der Akademiker beschränkt. Das Big Business begann die Lunte zu riechen. Fast überall, wanderten die Handelsmärkte vom Parkett und den Wandtafeln auf die Computerbildschirme: Das Internet war mittlerweile zu einem brauchbaren Datenübermittlungsmedium geworden, hatte aber noch einen Nachteil: Man konnte Informationen nur finden, wenn man wusste, wo man suchen muss. In den Folgejahren kam es zu einer Explosion in der Entwicklung neuer Navigationsprotokolle, es entstand als bedeutendste Entwicklung das WWW -übrigens im "alten Europa", am europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik (CERN) in Genf. Erfunden hat es Tim Berners-Lee. Seine Erfindung war eine doppelte. Zunächst die Anwendung des schon lange bekannten Hypertextprinzipes (Ted Nelson, 1972) auf elektronische Dokumente - in der Hypertext Markup Language (HTML). Und dann eine einfache von Herrn und Frau Jedermann bedienbare grafische Oberfläche, die diese Dokumente, austauscht und zur Anzeige bringt (über das Hypertext Transport Protokoll - HTTP). Die allererste Software hieß "Mosaic" und wird heute Browser genannt. Im April 1993 gab das CERN die World-Wide-Web-Software für. die Öffentlichkeit frei, zur unbeschränkten und kostenlosen Nutzung. Heute umfasst das WWW über 32 Millionen registrierte Domain-Namen, davon 5 Millionen .deDomains, und der weltweite Zugang zum Internet erreichte Ende 2002 über 620 Millionen Nutzer."
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Hentschel, A.; Schmidt, M.: Google: erste Krise (2008)
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- Abstract
- Die Nummer eins der Suchmaschinen strauchelt. Die Erfolgsstory von Web 2.0 und Social Networks bereitet Google Probleme. Der Gigant sieht seine Nutzer nicht mehr
- Content
- "Am 7. September feiert die Google-Seite ihren zehnten Geburtstag. Die Bilanz dieser Dekade ist durchaus überwältigend. Gerade bescheinigte das Marktforschungs-Unternehmen comScore Google einen Anteil von 61,6 Prozent am weltweiten Suchmaschinen-Markt. Der Gigant aus Mountain View machte letztes Jahr 16,5 Milliarden US-Dollar Umsatz und erwirtschaftete 4,2 Milliarden US-Dollar Gewinn - gegenüber 2006 ein Plus von bemerkenswerten 30 Prozent. Viele Gründe zum Feiern. Eigentlich. Doch die Stimmung beim weltgrößten Suchmaschinen-Betreiber ist getrübt. Die gleichen Marktforscher sagen Google nämlich ein Ende der glorreichen Zeiten voraus. Die Gründe: Die User verstecken sich vor Google, klicken seltener auf Werbebanner und achten stärker denn je auf ihre Privatsphäre im Internet. In den USA schrumpfte das Anzeigengeschäft allein von Dezember 2007 bis Januar 2008 um sieben Prozent. Der Aktienkurs der Suchmaschine brach ob dieser Zurückhaltung ein, seit letztem November verlor Google 40 Prozent seines Börsenwertes - immerhin 80 Milliarden US-Dollar. Das rückläufige Geschäft verdeutlicht ein gravierendes Problem. Es wird für Google immer schwerer, Werbung dort einzublenden, wo die Webnutzer sind. Die Platzierung funktioniert vereinfacht so: Um seinen Webseitenindex aktuell zu halten, schickt Google Crawler durch das Web. Sie erfassen für das Indizierungs-Programm Google-bot die Inhalte der Webseiten - anhand häufig auftauchender Begriffe sowie von Content- und Title-Tags. So weiß Google, auf welchen Seiten welche Inhalte stehen und kann passende Werbung schalten. In Zeiten dröger HTML-Seiten war das mehr als ausreichend. Doch das Web hat sich schneller geändert als Google seinen Googlebot. Der nämlich kann nicht alle Seitenformate erfassen. Die Inhalte von Flash-Dateien und dynamischen Webseiten etwa bleiben außen vor, zielgenaue Werbung lässt sich hier nicht schalten. Dummerweise boomen ausgerechnet diese Formate im populären "Web 2.0". Eigentlich ein rein technisches Problem, für das die Suchmaschine noch keine Lösung hat.
Doch auch mit den Menschen im Internet hadert Google. Schon vergangenes Jahr bettelte Google-Chef Eric Schmidt bei den Nutzern um die Preisgabe persönlicher Informationen: "Wir können nicht einmal die einfachsten Fragen beantworten, weil wir zu wenig über euch wissen" Dass es Probleme geben könnte, wusste Google freilich schon länger. Wie verzweifelt die Führungsriege tatsächlich ist, zeigen die 900 Millionen Dollar, mit denen sich die Suchmaschine im Sommer 2006 in die Web-Community MySpace einkaufte. Der Deal klingt eigentlich absurd - schließlich zahlte der Branchen-Primus das Geld, damit er seinen Such-Service anbieten kann. Natürlich ist das nur die halbe Geschichte. ,Wir halten es für wichtig, dass wir Google dorthin bringen, wo die User sind, und die wenden sich immer stärker Seiten mit selbst geschaffenen Inhalten zu", sagte seinerzeit Eric Schmidt. Doch die User verstecken sich, schalten ihre Profile auf den Status "Privat" und sind damit weiterhin unsichtbar und wertlos für Google. Und so geht es der Suchmaschine in nahezu jedem Social Network: Weltweit etwa 300 Millionen Nutzer solcher Netzwerke bekommt Google nicht zu Gesicht. Xing, facebook oder studiVZ sind beliebt bei den Surfern - und für Google unerreichbar. Doch ausgerechnet im Sammeln der dort preisgegebenen Daten sieht Google mittlerweile seine Existenzgrundlage. Der scheinbare Ausweg aus dem Dilemma heißt OpenSocial. Das ist eine Sammlung standardisierter Programmierschnittstellen (APIs) für webbasierte soziale Netzwerke. Mithilfe solcher APIs lassen sich Widgets programmieren - oder aber auch die in Datenbanken versteckten Nutzerprofile auslesen. Joe Kraus, bei Google verantwortlich für OpenSocial, nannte es einmal ganz unverhohlen "eine fantastische Monetarisierungsplattform". Auf Deutsch: ein Goldesel. Spürhund: Auf der verzweifelten Suche nach den Userdaten Fraglich ist allerdings, ob die Nutzer Google an ihre Daten lassen. Drei Viertel aller Surfer rebellieren ja bereits, wenn Google nur über die an sich relativ nutzlose IP-Adresse auf frühere Suchen der Personen schließt, fand der Autor Gerald Reischl für sein gerade erschienenes Buch "Die Google-Falle" heraus. Wie solch ein Protest praktisch aussieht, erfuhren die Betreiber des Studenten-Netzwerkes studiVZ Ende letzten Jahres: Reichlich unbedarft verkündeten sie ihren Nutzern, deren persönliche Daten zukünftig auch für Werbezwecke einzusetzen. Die Community machte das, was man eigentlich auch von ihr erwarten durfte: Sie organisierte sich gegen den befürchteten Ausverkauf und zwang studiVZ schließlich, den fraglichen Passus aus den Geschäftsbedingungen zu streichen. Selbst die Netzwerke, die OpenSocial unterstützen, halten nichts davon, dass sich Google über die Nutzerprofile hermacht, um seine Werbeeinnahmen zu steigern. Zumindest nicht die deutschen: "Es ist nicht in unserem Sinne, dass es bei der Nutzung von auf OpenSocial basierten Widgets zu einem Datenaustausch mit Google oder Dritten kommt", sagt Daniela Hinrichs, Pressesprecherin des Business-Netzwerkes Xing. "Das wäre aufgrund der strengenDatenschutzbestimmungen und unserer AGB überhaupt nicht zulässig - und es ist auch nicht gewollt.""
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Hentschel, A.; Schmidt, M.; Mattos, N.: "Google ist nie fertig!" : [Interview] (2008)
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- Abstract
- Nelson Mattos, Entwicklungschef von Google Europa, spricht im CHIP-INTERVIEW über Erfolg, darüber, wie die zukünftige Websuche aussieht - und was Badewannen im Büro verloren haben
- Content
- "Herr Mattos, warum arbeiten Sie eigentlich bei Google? Weil es ein interessanter Job ist. Die Firma ist innovativ, hier werden Technologien für das Internet entwickelt, das ist die IT-Zukunft. Verglichen mit traditionellen Unternehmen herrscht hier eine ganz andere Kultur: Wir konzentrieren uns auf neue Ideen und denken erst später daran, wie man damit Geld verdienen kann. Was war die letzte echte Innovation von Google? Google Mail? Ich bitte Sie: Google Sky, android, opensocial - all das haben wir vor Kurzem auf den Markt gebracht. Es gibt auch viele kleine Dinge, an denen wir ständig entwickeln. Zum Beispiel maschinelle Übersetzungen: Es wird in Zukunft möglich sein, in Echtzeit mit einem Menschen zu kommunizieren, der eine andere Sprache spricht. Das ist sehr innovativ. android ist noch nicht auf dem Markt. Warum sprengt das Betriebssystem für mobile Geräte die übliche Google-Entwicklungszeit von zwei Quartalen? android ist mehr als ein einziges Produkt, es ist eine offene Plattform. An deren Entwicklung sind viele Firmen beteiligt: Google baut die Plattform, andere schreiben die Anwendungen, wieder andere bauen Geräte. Das ist der Grund dafür, dass Android nicht innerhalb einiger weniger Monate fertig wird. Sind Innovationen ohne Partner überhaupt noch möglich? Google setzt auf offene Standards, denn ein Grund für den Erfolg des Unternehmens ist die offene Umgebung des Internets. Diese Transparenz ist ein Erfolgsfaktor für das zukünftige Web und seine Erweiterungen. Wer offen sein will, braucht Partner.
Die Google-Labs bieten viel Zerstreuung: Billardtische, Schaumstoffbadewannen, Kickertische. Was hält Sie da noch im Büro? Ich muss nicht im Büro arbeiten. Ich kann mit meinem Laptop irgendwo hingehen - das Lab ist wireless vernetzt. Mein Lieblingsplatz ist die Bibliothek. Dort gibt es einen Kamin und eine Couch, da kann ich gut arbeiten. Ich verbiete niemandem, in der Badewanne zu liegen. Aber der lockere Eindruck täuscht manchmal: Alle Mitarbeiter definieren Pläne und es wird erwartet, dass sie die Ziele erfüllen. Natürlich arbeiten wir bei Google sehr frei, aber die Quartalsziele sind hart. Das spürt man kurz vor den Deadlines, wenn viele Leute besonders konzentriert arbeiten. Über Google steht das Motto "Don't be evil" - sei nicht böse. Werden Ideen verworfen, weil sie diesem Motto nicht entsprechen? Wir verwerfen Ideen, die - wie wir das nennen - nicht "googeley" sind. Es gibt ein intern oft genanntes Beispiel: Ein Ingenieur hat unseren Firmengründern Larry Page und Sergej Brin einmal eine Idee präsentiert, mit der Google viel Geld hätte verdienen können. Larry und Sergej stellten aber die Frage: "Was ist der Vorteil für den Nutzer?" Darauf hatte der Ingenieur keine Antwort - und damit war das Thema vom Tisch. Wenn der Mehrwert für den Nutzer nicht klar ist, wird ein Projekt nicht gemacht. Warum, glauben Sie, hat Microsoft Live Search so wenig Erfolg? Die Suchergebnisse sind nicht immer gut. Wer eine Anfrage stellt, möchte relevante Ergebnisse.
Die liefert Google auch nicht immer - und da setzen Suchkonzepte wie wikia Search an. Wird das eine ernst zu nehmende Konkurrenz? Wenn Google-Nutzer nicht auf die angezeigten Treffer klicken, sind sie offenbar nicht zufrieden mit unseren Ergebnissen. So sehen auch wir, ob Treffer relevant sind oder nicht. Natürlich arbeiten wir permanent an der Verbesserung der Suche. Wir sagen nicht "Das Produkt ist fertig" und legen die Hände in den Schoß. Auf eine Suchanfrage bekommen Sie heute Tausende Treffer. Besser wäre doch nur ein Ergebnis - nämlich das beste und das relevanteste. Welche fünf Dinge muss eine Suchmaschine in fünf Jahren können? Sie wird verschiedene Dateitypen anzeigen - Bilder, Texte, Dokumente. Zweitens: Statt etwas einzutippen fragen Sie mit der Stimme -und zwar, das ist der dritte Punkt, in jeder beliebigen Sprache. Viertens: Cloud-Computing wird wichtiger. Sie können jederzeit auf Ihre Mails zugreifen, auf den Kalender oder die Kontakte in Ihrem Handy. Und als Letztes: die mobile Suche. Wo wird Google in fünf Jahren stehen? Auf Augenhöhe mit Microsoft oder so vergessen wie Netscape? So denken wir nicht. Wir denken nicht darüber nach, ob wir morgen größer oder besser sind als Microsoft. Ich denke an die Nutzer. Ich denke darüber nach, wie man Informationen zu den Leuten in der ganzen Welt bringt. Das ist, was mich motiviert - und nicht nur mich, sondern auch die meisten Google-Mitarbeiter: etwas in die Welt einzubringen."
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Reinke, S.; Schmidt, M.: Einmal suchen, alles finden : 7 Meta-Suchmaschinen im Test (2001)
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- Von MetaSuchmaschinen oder Metacrawlern erwarten viele Datensucher Wunder. Die Crawler durchstöbern Kataloge von Suchmaschinen, fassen Ergebnisse zusammen, gleichen sie ab und präsentieren sie. CHIP hat sieben deutschsprachige, kostenlose Metacrawler getestet