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Neuroth, H.; Lepschy, P.: ¬Das EU-Projekt Renardus (2001)
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- Abstract
- Der vollständige Projektname von Renardus lautet "Academic Subject Gateway Service Europe". Renardus wird von der Europäischen Union im 5. Rahmenprogramm mit dem Schwerpunktthema "Information Society Technologies" im zweiten Thematischen Programm "Benutzerfreundliche Informationsgesellschaft" ('Promoting a User-friendly Information Society') gefördert. Die Projektlaufzeit ist von Januar 2000 bis Juni 2002. Insgesamt zwölf Partner (Principal und Assistant Contractors) aus Finnland, Dänemark, Schweden, Großbritannien, den Niederlanden, Frankreich und Deutschland beteiligen sich an diesem Projekt. Die Europäische Union unterstützt das Projekt mit 1,7 Mio. EURO, die Gesamtkosten belaufen sich inklusive der Eigenbeteiligungen der Partner auf 2,3 Mio. EURO. Das Ziel des Projektes Renardus ist es, über eine Schnittstelle Zugriff auf verteilte Sammlungen von "High Quality" Internet Ressourcen in Europa zu ermöglichen. Diese Schnittstelle wird über den Renardus Broker realisiert, der das "Cross-Searchen" und "Cross-Browsen" über verteilte "Quality-Controlled Subject Gateways" ermöglicht. Ein weiteres Ziel von Renardus ist es, Möglichkeiten von "metadata sharing" zu evaluieren und in kleinen Experimenten zwischen z. B. Subject Gateways und Nationalbibliothek zu testen bzw. zu realisieren
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Becker, H.J.; Neuroth, H.: Crosssearchen und crossbrowsen von "Quality-controlled Subject Gateways" im EU-Projekt Renardus (2002)
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- Abstract
- Das von der Europäischen Union seit Januar 2000 geförderte Projekt Renardus hat das Ziel, einen Service zur Nutzung der in Europa vorhandenen "Quality-controlled Subject Gateways" aufzubauen, d.h. über einen Zugang bzw. eine Schnittstelle crosssearchen und crossbrowsen anzubieten. Für das crossbrowsen wird dabei zum Navigieren die Dewey Decimal Classification (DDC) verwendet. Der Beitrag beschreibt die einzelnen Entwicklungsschritte und stellt detailliert die nötigen Mappingprozesse vor. Dabei handelt es sich einmal um Mappingprozesse von den lokalen Metadatenformaten der einzelnen Subject Gateways zu dem gemeinsamen Kernset an Metadaten in Renardus für die Suche, wobei dieses Kernset auf dem Dublin Core Metadata Set basiert. Zum anderen geht es um die Erstellung von Konkordanzen zwischen den lokalen Klassen der Klassifikationssysteme der Partner und den DDC-Klassen für das Browsen. Der Beitrag beschreibt auch neue zugrunde liegende Definitionen bzw.theoretische Konzepte, die in der Metadatengemeinschaft zurzeit diskutiert werden (z.B. Application Profile, Namespace, Registry). Zum Schluss werden die Funktionalitäten des Renardus-Services (suchen, browsen) näher vorgestellt.
- Source
- Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 49(2002) H.3, S.133-146
-
Ohly, H.P.: Gestaltungsprinzipien bei sozialwissenschaftlichen Wissensportalen im Internet (2004)
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- Abstract
- Portale werden Internet-Server genannt, die Zugang zu einer breiten Palette von Informationen und Diensten, wie eMail, Foren, Suchmaschinen und online-Warenhäusem, bieten. Sind sie für einen engeren Problembereich bestimmt, so spricht man von einem "Vortat" (vertical portal, z.B. women.com, im Gegensatz zu "horizontal portals/megaportals"; vgl. Abb. 1). Da das Konzept offensichtlich von Suchmaschinen mit generellen Sachkatalogen ("all-purpose portals", wie Yahoo oder Excite) herkommt, ist es sinnvoll im Wissenschaftsbereich eher von Wissensportalen zu sprechen, wobei Kooperationstools, anspruchsvolle Informationssuchdienste und Wissensnavigationskarten oft eingeschlossen sind. In der Wissenschaft, zumindest wenn die inhaltliche Information im Vordergrund steht, spricht man bescheidener von Subject Gateways.
- Source
- Wissensorganisation und Edutainment: Wissen im Spannungsfeld von Gesellschaft, Gestaltung und Industrie. Proceedings der 7. Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation, Berlin, 21.-23.3.2001. Hrsg.: C. Lehner, H.P. Ohly u. G. Rahmstorf
-
Woldering, B.: EU-Projekt The European Library (TEL) erfolgreich abgeschlossen (2004)
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- Abstract
- The European Library (TEL) ist ein Gemeinschaftsprojekt von acht europäischen Nationalbibliotheken sowie der zentralen Katalogisierungsinstitution in Italien (ICCU), das unter der Schirmherrschaft der Conference of European national librarians (CENL) initiiert wurde. Mit The European Library wird ein Service entwickelt, der eine integrierte Suche über die Sammlungen und Kataloge mit Verlinkung zu den angeschlossenen Dienstleistungen der beteiligten Nationalbibliotheken bieten wird. Im TEL-Projekt wurde die Machbarkeit dieses Vorhabens untersucht und die Ergebnisse sind vielversprechend: Die Projektpartner haben sich verpflichtet, nach Ende des Projektes im Januar 2004 die Ergebnisse in einen funktionsfähigen Service zu überführen. Die Freischaltung von The European Library ist für Dezember 2004 geplant. Im vorliegenden Text werden die organisatorischen, finanziellen und technischen Ergebnisse des Projektes vorgestellt.
- Footnote
- Mit einer Grafik der Funktionalitäten und Metadaten von TEL
- Source
- Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie. 51(2004) H.1, S.8-16
-
Sieglerschmidt, J.: Aufbau und Nutzbarkeit von Portalen : theoretische und praktische Überlegungen zu öffentlich finanzierten Kulturportalen (2006)
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- Abstract
- Portale sind zu einem Mittel geworden, Informationsangebote aus dem Netz zu bündeln. Inwieweit dadurch für die Nutzer/innen ein Mehrwert geschaffen wird, hängt von den zusätzlichen Leistungen, insbesondere der Individualisierung der Nutzung ab. Internationale Vorgaben für die Bewertung der Nutzbarkeit von websites können auf die Beurteilung von Portalen übertragen werden. Wichtig erscheint die Berücksichtigung von Normen und Standards sowohl bei der Strukturierung der Informationsangebote wie bei der Berücksichtigung von kontrolliertem Vokabular, um die Retrievalresultate zu verbessern. Neben den fachlichen Aspekten bilden die betriebswirtschaftlichen eine stärker beachtete Seite der Entwicklung von Kulturportalen, zumal die wichtigen Geldgeber die Nachhaltigkeit geförderter Projekte erwarten.
- Source
- Wissensorganisation und Verantwortung: Gesellschaftliche, ökonomische und technische Aspekte. Proceedings der 9. Tagung der Deutschen Sektion der Internationalen Gesellschaft für Wissensorganisation Duisburg, 5.-7. November 2004. Hrsg. von H.P. Ohly u.a
-
Reh, U.; Nienerza, H.: Zentraler Dienst lokal angeboten : Erfahrungen mit dem HeBIS-Portal (2006)
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- Abstract
- Die Inanspruchnahme von Bibliotheksdienstleistungen ist dank Internet zwar prinzipiell Standort unabhängig geworden und findet zunehmend vom Arbeitsplatz des Benutzers aus statt, hat aber trotzdem noch immer eine starke lokale Komponente, bedingt durch die Fächerschwerpunkte der eigenen Hochschule und Bibliothek und die Besonderheiten der lokalen Bibliothekslandschaft. Unabhängig vom Standort wählen Bibliotheksnutzerinnen als Start einer Literaturrecherche die Seiten der eigenen Bibliothek. Das im November 2004 eingeführte HeBIS-Portal integriert viele wichtige Kataloge und Dienstleistungen, trotz der Vorteile für Endnutzerinnen blieb die Nutzergruppe jedoch so lange auf 'Insider' begrenzt, bis die zentrale Dienstleistung auch von Bibliotheken als lokal angepasster Service angeboten wurde. Die Entwicklung der Nutzerzahlen im HeBIS-Portal zeigt exemplarisch wie wichtig es ist, die Dienstleistungen der Verbünde über die einzelnen Bibliotheken offensiv zu vermarkten. Die meisten bibliothekarischen Produkte sind Teil des 'Deep Web' und werden von Suchmaschinen wie Google nur sehr begrenzt wahrgenommen. Sie müssen auf möglichst vielen 'Einstiegsseiten' verlinkt sein, um von Endnutzerinnen bemerkt zu werden.
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Simon-Ritz, F.: Kulturelles Erbe im digitalen Zeitalter : der Weg der Bibliotheken. Wichtige Digitalisierungsprojekte weltweit - Kooperation mit Google - Perspektiven für DDB und Europeana (2012)
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- Abstract
- Die Visionen von einer »Weltbibliothek« sind so alt wie die Institution der Bibliothek selbst. So lag beispielsweise der Gründung der Bibliothek im ägyptischen Alexandria im 3. Jahrhundert vor Christus das Konzept einer »Universalbibliothek« zugrunde. In dieser Bibliothek standen nach Angaben antiker Autoren zwischen 400 000 und 700 000 Papyrus-Rollen zur Verfügung. Der Auftrag der Bibliothek bestand ausdrücklich in der Sammlung »aller Bücher des gesamten Erdkreises«. Es ging also darum, das »Wissen der Welt« an einem Ort verfügbar zu machen. Die Möglichkeit, Bücher in Bits und Bytes zu überführen und sie in dieser digitalen Form dann über das Internet zugänglich zu machen, hat dieser Utopie eine neue Richtung gegeben. Die »digitale Weltbibliothek« wird nicht an einem Ort errichtet, sondern ist potenziell von jedem Ort aus - und zu jeder Zeit - zugänglich.
-
Johannsen, J.: InetBib 2004 in Bonn : Tagungsbericht: (2005)
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- Content
- "Mittlerweile schon zum achten Mal fand vom 3. bis 5. November 2004 in Bonn die Tagung der InetBib-Mailingliste statte. Zehn Jahre nach Gründung der Liste "Internet in Bibliotheken" an der Universitätsbibliothek Dortmund haben sich die Tagungen gleichen Namens als eine der bundesweit bedeutendsten Veranstaltungsreihen zum Themenkomplex Bibliotheken und neue Medien in der Informationsgesellschaft etabliert - ein Ruf, dem auch diese Tagung gerecht wurde. Als Veranstalter fungierten im Jubiläumsjahr neben der Dortmunder UB die Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, die Firma ImageWare Components GmbH sowie die Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES), in deren Räumen die Tagung stattfand. Die Wahl des Veranstaltungsortes kann als äußerst geglückt gelten, und zwar nicht nur, weil sich die Räumlichkeiten als sehr gut für eine Tagung dieser Größenordnung (über 400 Teilnehiner, mehr als 40 Vorträge in zum Teil parallelen Sektionen) geeignet erwiesen, sondern auch, weil die Bibliothek der FES als Beispiel dafür gelten kann, wie sehr sich wissenschaftliche Bibliotheken auch außerhalb der Hochschulen durch die Einführung neuer Informationstechniken und Kommunikationsmedien im vergangenen Jahrzehnt verändert haben. Bibliothekshomepage, Online-Katalog, Retrokonversion, elektronischer Volltext, Digitalisierung historischer Quellen, Archivierung von lnternetseiten, bibliothekarische Kooperation in virtuellen Fachbibliothek - dies sind Aspekte, die das Gesicht dieser international bedeutenden Spezialbibliothek zur Geschichte und Gegenwart der Arbeiterbewegung seit Mitte der 1990er Jahre in immer stärkerem Maße prägen. Die Bilanz kann sich sehen lassen kann, was auch durch die beiden von Bibliothek und Archiv der FES gestalteten Sektionen zu Fragen der digitalen Archivierung eindrucksvoll illustriert wurde.
Wie sehr sich die Verhältnisse seit den Anfangstagen der Liste gewandelt haben, machte InetBib-Initiator Michael Schaarwächter (Dortmund) in seinem Eröffnungsvortrag schlaglichtartig deutlich, als er die damaligen Bedenken zitierte, die Freigabe des Internets für öffentliche PCs in der UB könnte den Anschluss der Einrichtung an das Wissenschaftsnetz ("64 kB für die ganze Uni") über Gebühr belasten. Eine solche Rückschau blieb jedoch die Ausnahme, vielmehr widmete sich die Jubiläumstagung intensiv der Bestandsaufnahme und dem Ausblick. Dabei verdichtete sich über die drei Tage hinweg der Eindruck, daß die technologischen Herausforderungen, denen die Bibliotheken heute gegenüberstehen, nur eine - und vielleicht nicht die am schwierigsten zu bewältigende - Seite des sich revolutionierenden elektronischen Informationsmarktes darstellen. Gerade in den Sektionen, die sich schwerpunktmäßig mit dem elektronischen Publizieren, dem E-Learning, mit Suchmaschinen und Fachportalen und mit der Situation der elektronischen Dokumentenlieferdienste beschäftigten, wurde deutlich, dass konstruktive Kommunikations- und Kooperationsstrukturen zwischen der Wissenschaft und den Bibliotheken eine zentrale Voraussetzung für die Herausbildung einer funktionierenden Wissens- und Informationsversorgung darstellen. Zur Herstellung solcher Kommunikationsstrukturen könnten nicht zuletzt auch die InetBib-Tagungen beitragen, wenn sie in Zukunft verstärkt Wissenschaftler und Bibliothekare ins Gespräch über das Machbare und das Wünschenswerte brächten. Dass die gerne gebrauchten Begriffe "Information" und "Kommunikation" im Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen und ihren bibliothekarischen und informationellen Infrastruktureinrichtungen zur Zeit häufig noch mit Inhalten zu füllen sind, zeigte Thomas Kamphusmann vom Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (Dortmund) mit seinen Ausführungen zur technischen Unterstützbarkeit wissenschaftlicher Kommunikation auf. Nur durch das Verständnis wissenschaftlicher Arbeitsund Kommunikationsprozesse, so die am Beispiel elaborierter Benachrichtigungssysteme erläuterte These, lassen sich bibliothekarische Dienstleistungen aus der Sicht ihrer Nutzer optimieren. Andererseits scheint wiederum das Bewusstsein, gegenwärtig eine Informations- und Beschaffungskrise zu erleben, das als ein Kristallisationspunkt gemeinsamen Vorgehens fungieren könnte, bei Bibliothekaren weiter verbreitet zu sein, als bei vielen Wissenschaftlern.
Dies wurde nicht zuletzt in der Diskussion zu dem äußerst informativen Referat von Uwe Rosemann (Hannover) zur aktuellen Urheberrechtsdebatte und zur Klage gegen subito beklagt - Bibliothekare seien hier zur Schaffung des Problembewusstseins an ihren Hochschulen aufgefordert, so der Konsens der Diskutanten. Bedauert wurde in dieser Sektion die kurzfristige Absage des Rechtswissenschaftlers Thomas Hoeren (Münster), dessen Ausführungen zu aktuellen Rechtsfragen der Bibliotheken sich jedoch mittlerweile online nachlesen lassen. Ein Beispiel für unbefriedigende Kommunikation- und Kooperationsstrukturen im Bereich des wissenschaftlichen Bibliothekswesens führte Silke Schomburg vom Hochschulbibliothekszentrum NRW (Köln) in ihrer Bestandsaufnahme zum Thema Open Archives Initiative in Deutschland an. Sie wies darauf hin, dass wissenschaftliche Dokumente trotz verfügbarer Standards immer noch viel zu häufig auf Servern ohne OAI-Schnittstelle liegen, was zu einer Situation führt, die weder im Interesse der Produzenten und Nutzer dieses Wissens sein kann, noch in dem der Bibliotheken, die zu seiner Erschließung aufwändigen Ressourceneinsatz betreiben. Angesichts knapper personeller und finanzieller Spielräume sollte die verstärkte Kooperation von Data- und Service-Providern von beiden Seiten als eine Selbstverständlichkeit angesehen werden, was aber, so das auch in der Diskussion bestätigte Fazit, noch zu selten der Fall ist. Hans-Joachim Wätjen (Oldenburg) machte in diesem Zusammenhang mit seinem Beitrag zum Thema Open Access in Deutschland deutlich, dass die Versäumnisse durchaus auch auf Seiten der Bibliotheken zu suchen sind. Weder komme es zwischen den Bibliotheken in ausreichendem Maße zum Datenaustausch über Open Access-Publikationen, noch würden solche Publikationen durch die Bibliotheken systematisch eingesammelt. Wenn aber die "Bringschuld" bei den Wissenschaftlern verbleibe, die darüber hinaus noch von "lästigen Metadaten- und Upload-Formularen" abgeschreckt würden, so trage dies nicht zur Attraktivitätssteigerung des Open Access-Gedankens bei ihnen bei. Auf die Wissenschaftler - also die Produzenten und Konsumenten wissenschaftlicher Informationen - kommt es, so war auf der Tagung wiederholt zu hören, schlussendlich an, wenn es um die Etablierung neuer Publikations- und Archivierungsmodelle unter Beteiligung der Bibliotheken geht.
Ein solches Modell stellt auch die vom Land Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufene Open Access-Initiative Digital Peer Publishing' dar, die sich die Kooperation von Wissenschaftlern und Bibliothekaren explizit auf die Fahne geschrieben hat: bei acht elektronischen Fachzeitschriften sollen "Redaktionstandems" aus Fachwissenschaftlern und Hochschulbibliothekaren gemeinsam neue Wege der Informationsversorgung beschreiten. Das geschichtswissenschaftliche E-Journal "Zeitenblicke" wurde als ältestes dieser Projekte von der Kölner Historikerin Gudrun Gersmann vorgestellt. Hier präsentierte sich eine gehaltvolle E-Zeitschrift, deren Inhalte gelegentlich im Schnittfeld sowohl des historischen als auch des bibliothekarischen Interesses liegen. Leider wurde dabei nicht völlig klar, welche Rolle die beteiligten Bibliotheken (hier die USB Köln) beim DiPP-Projekt konkret spielen. Ähnliches lässt sich zu einigen der Präsentationen im Bereich E-Learning und Wissensmanagement sagen. So bot zwar die Präsentation von Ulrike Wigger (Köln) zum "Wissensmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln" eine durchaus beeindruckende Übersicht über die technischen Möglichkeiten multimedialen E-Learnings. Hier wie auch in den eher allgemeinen Überlegungen von Ute Engelkenmeier (Dortmund) blieb jedoch die entscheidende Frage nach einer überzeugenden Gesamtkonzeption der "universitären Integration" (Wigger) des Wissensmanagements unter Einschluss der Hochschulbibliotheken zu weiten Teilen unbeantwortet.
Ein etwas zwiespältiges Gefühl hinterließ auch die von Berndt Dugall (Frankfurt) ebenso amüsant wie schonungslos vorgetragene Leistungsbewertung des Internetportals www.vascoda.de. Dugall dokumentierte aus der Nutzerperspektive einige von ihm mit zweifelhaftem Erfolg durchgeführte Recherchen in diesem Portal, wobei er fraglos auf ähnliche Erfahrungen vieler seiner Zuhörerinnen und Zuhörer rekurrieren konnte. Die Erkenntnis, dass der Auftritt von vascoda Schwächen hat, ist freilich nicht neu und wird nicht einmal von Seiten der vascoda-Gremien bestritten. Eine Kritik, die vor allem darauf aufbaut, dass Fachwissenschaftler für die Informationssuche mit ihrem jeweiligen Fachportal besser bedient sind als mit vascoda, geht jedoch an vascodas eigentlichem Ziel vorbei. Die potentielle Stärke von vascoda kann und soll nicht darin liegen, virtuelle Fachbibliotheken zu ersetzen. Im Gegenteil: als betont interdisziplinärer Sucheinstieg kann dieses Dachportal im Idealfall helfen, das Angebot der einzelnen Fachportale auch für weitere, aus verschiedenen Disziplinen stammende Wissenschaftskreise zu öffnen und Informationssuchende zur weiteren Recherche in Fächern anzuregen, die ihnen ansonsten eventuell verschlossen geblieben wären. Dieser Vorteil einer zusätzlichen übergreifenden Recherche kommt freilich, hier ist Dugall zuzustimmen, momentan durch die sachliche und formale Heterogenität der abgefragten Bestände häufig nicht zum Tragen, so dass das Motto von vascoda -"Entdecke Information" - im Alltagsbetrieb hin und wieder eine unfreiwillig komische Komponente entwickelt. Wenn eine Recherche einerseits eine nicht mehr zu bewältigende Masse von Nachweisen bei einigen der in das Portal eingebundenen Angebote ergibt (etwa weil in großer Zahl Volltexte und Abstracts durchsucht werden), andererseits aber eigentlich zu erwartende, da thematisch nahe liegende Treffer ausbleiben (weil allein der Fachinformationsführer der entsprechenden Fachbibliothek in die Metasuche eingebunden ist), so ergibt dies ein schiefes Bild, das kaum Rückschlüsse auf die Relevanz des recherchierten Begriffs in den einzelnen Wissenschaften erlaubt. Nun mag zwar vascoda seinem ehrgeizigen Anspruch (noch?) nicht gerecht werden - aber ist der Anspruch deswegen schon vermessen? In gewisser Weise spiegeln die Probleme von vascoda die schwierigen Seiten der vielgestaltigen wissenschaftlichen Bibliotheks- und Informationslandschaft in Deutschland wieder, zu deren Verbesserung nun mal ehrgeizige politische, institutionelle und technische Infrastrukturmaßnahmen notwendig sind. Vascoda stellt eine solche Infrastrukturmaßnahme dar, deren Bedeutung am Beginn der zweiten Ausbauphase vielleicht immer noch mehr in der visionären Idee als in der aktuellen Realisierung liegt. Kritik an Funktionalität und Performanz von vascoda ist vor diesem Hintergrund nicht nur berechtigt, sondern auch notwendig, kann aber wohl nur fruchtbar werden, wenn die Verbesserung des interdisziplinären wissenschaftlichen Informationswesens von den Bibliotheken und Informationszentren im Sinne ihrer Nutzer als gemeinsam zu bewältigende Aufgabe begriffen wird. Wenn sowohl die Mailingliste als auch die Tagungen sich weiterhin dieser Aufgabe stellen und beide darüber hinaus noch stärker zu Foren des Austausches zwischen Bibliothekaren und Wissenschaftlern werden, so wird man sich um "die InetBib" in den nächsten zehn Jahren wenig Sorgen machen müssen - allen Kommunikationsstörungen zum Trotze."
-
Meißner, B.: ViFaArt: eine virtuelle Fachbibliothek zur Gegenwartskunst (2004)
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- Abstract
- Virtuelle Quellen zur Kunst-Erschließung und Recherchewar das Thema eines Workshops, der am 16. Oktober 2003 in der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) veranstaltet wurde. Anliegen war die Präsentation des DFG-geförderten Projektes ViFaArtVirtuelle Fachbibliothek Gegenwartskunst. Im Folgenden wird dieses Projekt näher vorgestellt. Schwerpunkt der Darstellung wird der hierbei entwickelte Katalog von Webseiten bzw. Internetquellen sein (Art-Guide). Die Auseinandersetzung mit Internetquellen und ihre Nutzung für die Informationsgewinnung ist auch für die Kunstwissenschaft zum aktuellen Thema geworden. Eine Hauptaufgabe des World Wide Web liegt neben dem schnellen und direkten Informationsaustausch in der Vermittlung von Information - einem Hauptanliegen wissenschaftlicher Bibliotheken überhaupt. Somit rückt die Problematik auch immer näher an den Aufgabenkreis von Bibliotheken heran. Es stellen sich Fragen wie: Welche Art von Informationen liegen im Web bereit, sind sie vertrauenswürdig, wie kann man sie nutzen und vor allem: wie sind sie zu finden? Seit 2000 wird an der SLUB eine Virtuelle Fachbibliothek zur Gegenwartskunst projektiert: ViFaArt. Das Projekt ist Partner von Vascoda, dem interdisziplinären Internetportal für wissenschaftliche Information in Deutschland. Unter http:// www.vascoda.de/sind Online- und Print-Informationen von derzeit über 20 Virtuellen Fachbibliotheken, 4 Informationsverbünden und der Elektronischen Zeitschriftenbibliothek (EZB) abrufbar. Anfang des nächsten Jahres wird auch ViFaArt den Katalog der Internetquellen (Art-Guide, vgl. unten) als Datenbank dort einbringen. Eine Metasuche über Vascoda wird dann also immer auch alle ArtGuide-Katalogisate berücksichtigen.
-
Sonnberger, H.: Digitale Zukunft der Vergangenheit : Multimediales Museum "Europeana" - EU stellt kulturellen Reichtum ins Netz (2008)
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- "Europas kulturelle Vergangenheit bekommt eine digitale Zukunft. Mozart und die Magna Carta, der Mauerfall, Descartes, Dante und Vermeer - das reiche Erbe der Europäer steht seit gestern per Mausklick zur Verfügung. Auf dem Internetportal "Europeana" sind zunächst fast drei Millionen Manuskripte und Bücher, Gemälde, Filme und Fotografien kostenlos abrufbar. Bis 2010 soll die digitale Bibliothek sogar zehn Millionen historische Zeugnisse in allen EU-Sprachen präsentieren. In den ersten Stunden nach seiner Freischaltung brach das Portal allerdings erstmal zusammen, weil mehr als zehn Millionen Internetnutzer darauf zugreifen wollten. Die Zahl der Server wurde inzwischen von drei auf sechs verdoppelt. "Wir hätten uns in unseren kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass es einen solchen Ansturm gibt", sagte EU-Medienkommissarin Viviane Reding in Brüssel. "Europeana bietet die Chance, die reichen Schätze des europäischen Kulturraums und seine starke Vernetzung über alle historischen und politischen Entwicklungen hinweg sichtbar zu machen", meint Elisabeth Niggemann, die Vorsitzende der Trägerstiftung European Digital Library Foundation. Wer nach Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) sucht, findet auf dem Portal zum Beispiel Gemälde des österreichischen Komponisten und die Geburtsurkunden seiner Kinder ebenso wie mehr als hundert Tonaufnahmen oder das Drama "Mozart und Salieri" des russischen Schriftstellers Alexander Puschkin. Mehr als 1000 Archive, Museen und Bibliotheken aus ganz Europa steuerten bereits digitalisiertes Material bei. Die 27 Mitgliedstaaten sind allerdings sehr unterschiedlich vertreten. Gut die Hälfte aller eingescannten Werke stammt aus Frankreich. Deutschlands Beitrag macht erst rund ein Prozent der virtuellen Kollektion aus. Länder wie Malta, Dänemark oder Bulgarien liegen deutlich darunter.
"Wir können und dürfen den Ländern nicht bei der Digitalisierung helfen, das ist ein ureigener kulturpolitischer Bereich", sagt Kommissionssprecher Martin Selmayr. Die EU will in den kommenden zwei Jahren aber weitere 119 Millionen Euro bereitstellen, um die Erforschung und Entwicklung von Technologien zur Digitalisierung voranzubringen. Die Slowakei habe mit dem Geld etwa einen früheren Militärkomplex mit drei Robotern ausgestattet, die Buchseiten automatisch einlesen. Die digitalisierten Objekte werden von einem Team aus Archivaren, Bibliothekaren und IT-Spezialisten in der Königlichen Bibliothek in Den Haag geordnet, vernetzt und auf Europeana bereitgestellt. Was auf die Plattform gelangt, entscheiden die Museen. Sie stehen auch dafür gerade, dass das Urheberrecht beachtet wird. "Wir müssen einen entscheidenden Schritt unternehmen, um ein Schwarzes Loch im 20. Jahrhundert zu vermeiden, so Europeana-Direktorin Jill Cousin. Es müssten Lösungen gefunden werden, um etwa auch Filme aus den 30er Jahren abspielen zu können. Für den Unterhalt des Portals zahlt die Kommission pro Jahr zwei Millionen Euro, die Mitgliedsländer schießen insgesamt noch einmal 500 000 Euro hinzu. Bisher ist freilich nur ein Prozent aller europäischen Kulturgüter digitali- siert. Um die Zahl von zehn Millionen Werken bis 2010 zu erreichen, müssen die Staaten nach Schätzung der Kommission weitere 350 Millionen Euro in die Hand nehmen. Dass das Internetarchiv eines Tages Europas Museen die Besucher abspenstig machen könnte, glauben die Verantwortlichen nicht. "Museumsfans können auf Europeana herausfinden, wo ihre liebsten Gemälde hängen sagt Portal-Sprecher John Purday. Eine niederländische Studie habe gezeigt, dass solche Angebote das Interesse an Museen im Gegenteil eher wecken. Auch die Vermutung, dass Europeana ein Rivale der digitalen Büchersammlung von Google werden könne, weist die Kommission weit von sich. "Europeana ist keine europäische Antwort auf ein kommerzielles Projekt", sagt Selmayr. "Genau wie ein Buchladen und eine Bibliothek nicht in Konkurrenz stehen." Google biete eine fortgeschrittene Suchmaschine für Bücher, Europeana sei hingegen ein multimediales Museum."
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Pace, A.K.: ¬The ultimate digital library : where the new information players meet (2003)
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- Footnote
- Rez.: ZfBB 52(2005) H.1, S.52-53 (N. Lossau: "Service-Gedanke Digitale Bibliotheken gehören heute bereits zum selbstverständlichen Vokabular von Bibliothekaren und es gibt wohl kaum einen Internetauftritt von Bibliotheken, der nicht eine Digitale Bibliothek beinhaltet. Fast ebenso vielfältig wie die Vorkommen sind auch die Ausprägungen und Definitionen von Digitalen Bibliotheken, weshalb man mit einer Mischung aus Interesse und Skepsis das vorliegende Buch in die Hand nimmt. »The ultimate digital library«, ein ambitionierter Titel, vom Autor und der American Library Association, in deren Reihe die Publikation erschienen ist, wohl nicht zuletzt aus Marketinggründen wohlbedacht gewählt, suggeriert dem Leser, dass hier die vollendete, perfekte Form einer Digitalen Bibliothek beschrieben wird, die sich seit den goer Jahren mit rasantem Tempo entwickelt hat. Es dauert eine ganze Weile, bis der Leser auf die Definition von Pace stößt, die sich als roter Faden durch sein Werk zieht: »The digital library - a comprehensive definition will not be attempted here - encompasses not only collections in digital form, but digital services that continue to define the library as a place.« (S.73) Pace konzentriert sich auf den ServiceAspekt von Digitalen Bibliotheken und zielt damit auf eine Entwicklung ab, die in der Tat als zukunftsweisend für Bibliotheken und Digitale Bibliotheken zu gelten hat. Zu lange haben Bibliotheken sich schwerpunktmäßig auf die digitalen Sammlungen und ihre Produktion (durch Digitalisierung) oder Kauf und Lizenzierung konzentriert, wie Pace zu Recht an der gleichen Stelle beklagt. Die Zukunft mussfür Bibliotheken in der Entwicklung und Bereitstellung von digitalen Services liegen, die den Endnutzern einen echten Mehrwert zu bieten haben. Darin liegt sein Verständnis einer ultimativen Digitalen Bibliothek begründet, ohne dass er die Definition ausführlicher thematisiert. Pace räumt in diesem Zusammenhang auch mit einem Mythos auf, der die Digitalen Bibliotheken lediglich als »Hilfsdienste« einer traditionellen Bibliothek betrachtet. Wesentlich sympathischer und realistischer erscheint dem Leser die folgende Charakterisierung des Verhältnisses: »The digital-traditional relationship is symbiotic, not parasitic: digital tools, services, and expertise exist to enhance the services and collections of libraries, not necessarily to replace them.« (S. 73) Kooperation mit SoftwareAnbietern Der inhaltliche Leitgedanke der digitalen Services ist auch eine ideale Basis für eine weitere Botschaft von Pace, die er mit seinem Buch vermitteln möchte: Bibliothekare und Anbietervon BibliotheksSoftware müssen bei der Entwicklung dieser Services eng zusammenarbeiten. Glaubt man dem Vorwort, dann stellt das Verhältnis von »libraries and vendors« [Bibliotheken und Anbietern] die Ausgangsthematik für die Publikation dar, wie sie von der American Library Association bei Pace in Auftrag gegeben wurde. Dieserverfügt offensichtlich über den geeigneten Erfahrungshintergrund, um eine solche Beschreibung abzuliefern. Nach seinem Studiumsabschluss als M.S.L.S. begann er seine berufliche Laufbahn zunächst für mehr als drei Jahre bei der Firma für Software zur Bibliotheksautomatisierung, Innovative Interfaces,woer unteranderem als Spezialist zur Produktintegration von z.B. WebPAC,Advanced Keyword Search arbeitete. Heute ist Pace »Head of Systems« an den North Carolina State University Libraries (Raleigh, N.C.) und ständiger Kolumnist in dem Magazin Computers in Libraries.
Neue Herausforderungen angehen Die Publikation erhält ihre Bedeutung aus der mehrperspektivischen Betrachtung von Digitalen Bibliotheken und ihren Services. Der Untertitel »where the new information players meet« macht bereits deutlich, worin der Autor eine der größten Herausforderungen der Zukunft für Bibliotheken sieht: sie befinden sich im Wettbewerb mit anderen Playern im Informationsmarkt. Ausführlich beschreibt Pace auch die zukünftige Rolle von Anbietern im Bereich der Bibliothekssoftware, für sich und im Zusammenspiel mit Bibliotheken. Beide Parteien sollten auf geeigneten Feldern gemeinsam die Herausforderungen angehen, die durch das Erscheinen neuer Informationsanbieter für Bibliotheken und ihre traditionellen Softwarelieferanten entstanden sind. Pace bevorzugt zur Charakterisierung der Beziehung die Begriffe »codependence« und »codevelopment« (S.16), die ihm prägnanter erscheinen als nur »partnership«. Insbesondere die Kapitel 2 »Sizing up the dot-com competition« und 3 »Business challenges to library practices« beschreiben anhand von prägnanten Beispielen, wie solche Mitbewerber mit dem Aufkommen des Internets in den traditionellen Tätigkeitsbereich von Bibliotheken eingetreten sind. Google, Yahoo und Amazon sind heutzutage wohl die bekanntesten kommerziellen Service-Anbieter im Internet, die in kurzer Zeit eine unglaubliche Popularität und internationale Verbreitung erreicht haben. Pace geht aber auch auf Services wie das Open Directory Project ein (www.dmoz.org), in dem registrierte Fachleute nach einem kooperativen Klassifikationssystem ausgewählte Links auf Internetquellen zusammenstellen. Kommerzielle Dienstleister wie Ouestia, Ebrary oder XanEdu, die der Autor beschreibt, haben sich auf das Angebot digitaler Bücher im Internet spezialisiert und treten mit unterschiedlichen Geschäftsmodellen an Bibliotheken und Endnutzer direkt heran. Wenn auch die Oualität laut Pace nicht immer überzeugend ist, so sind Marketing, Geschäftsideen und Verkaufsmodelle doch durchaus einer näheren Betrachtung durch Bibliotheken wert. Pace rät den Bibliotheken, diese neuen Herausforderungen aktiv anzugehen und dabei einerseits von den Erfolgskonzepten eines Google-Dienstes, andererseits aber auch von den Geschäftsmodellen und Planungskonzepten der Privatwirtschaft zu lernen und geeignete Instrumentarien zu übernehmen. Besonders aufschlussreich ist für den Leser Kapitel 4 »Business models for digital library services«. Basierend auf einem Strategiepapier aus dem Jahre 2000, das durch zwei Vertreter der »Fakultät für Geschäftsmanagement« an der Heimatuniversität des Autors erstellt wurde, stellt Pace einige konkrete Prozessschritte aus dem privatwirtschaftlichen Bereich vor, die er in verschiedene Phasen untergliedert. Die Beschreibung ist durch klare Botschaften durchaus anschaulich gestaltet und auch der nicht ganz unbeschlagene Leser fühlt sich zur Reflektion eigener Vorgehensweisen angeregt, wenn er aufgefordert wird: »solve only known problems« (S.75).
Digitale Auskunftsdienste Pace verfällt als Insider der Bibliotheks- und Firmenszene glücklicherweise nicht in das Stereotyp einer einfachen Schwarz-Weiß-Gegenüberstellung von »erfolgreichen Firmenkonzepten« einerseits und »unflexiblen, traditionsbelasteten Bibliotheken« andererseits, wie man sie nicht selten von Bibliothekskritikern hört. In den bereits genannten Kapiteln 2 und 3 sieht und benennt er durchaus nachahmenswerte Beispiele für digitale Servicesvon Bibliotheken, die auch Adaptionen von kommerziellen Diensten darstellen können. Digitale Auskunftsdienste (»Virtual or online reference services«) per E-Mail oder Chat erfreuen sich offenbar zumindest in den USA steigender Beliebtheit, die Pace unter anderem mit dem Wegfall der Hemmschwelle einer persönlichen Ansprache erklärt. OnlineKataloge erfahren zunehmend eine Anreicherung mit Informationen wie Inhaltsverzeichnissen oder Abstracts, wie sie von Amazon bekannt sind. Pace erwähnt auch lobend die Rolle einiger Öffentlicher Bibliotheken, die Yahoos Verbalerschließungssystem als Grundlage für eigene Internetservices genommen haben - und dafür von anderen Kollegen heftig gescholten werden. In dem Kontext der Gegenüberstellung von privatwirtschaftlich organisierten Diensten und öffentlich-rechtlichen Bibliotheken empfehlen sich die Kapitel 6 »Libraries are not ALL (sic!) business« und 7 »First principles« als lesenswert, weil sie sich explizit gegen eine unreflektierte Übernahme privatwirtschaftlicher Geschäftsregeln und -vorgehensweisen durch Bibliotheken aussprechen, auch wenn sich gänzlich neue Aspekte bei den gewählten Beispielen wie »fair use«, »privacy of end-users« aus bibliothekarischer Sicht nicht entdecken lassen. Entwicklung von Services Auch wenn Pace als amerikanischerAutor mit seinen Beispielen ein geographisch begrenztes Spektrum analysiert, so lassen sich viele Schlussfolgerungen doch ohne weiteres auch auf europäische Bibliotheken übertragen. Die vorliegende Publikation kann allen Bibliothekaren in leitenden Positionen sehr zur Lektüre empfohlen werden, da die Fokussierung auf die Entwicklung von Services sowie die Erörterung möglicher strategischer Partnerschaften auf der Agenda eines jeden Bibliotheksmanagements stehen sollte. Die Lektüre sollte allerdings in dem Bewusstsein erfolgen, dass Pace durch die Schwerpunktsetzung auf das Verhältnis »Bibliotheken - Anbieter von Informationstechnologie und -diensten« einige weitere wesentliche Aspekte weitgehend außer Acht lässt. Diese betreffen im Falle von Universitätsbibliotheken beispielsweise das Verhältnis von Bibliotheken als Dienstleistern zu weiteren lokalen Dienstleistern (insbesondere Rechenzentren, Medienzentren) sowie die zunehmende Modularität von Service- und Informationsarchitekturen, die ein nahtloses Zusammenspiel lokaler und externer Services sinnvoll erscheinen lassen. Die Orientierung an den tatsächlichen Bedürfnissen von EndNutzern steht zwar nicht direkt im Mittelpunkt der Service-Beschreibungen des Autors, einige wesentliche Aspekte werden aber behandelt (z.B. S.57). Weitere Zielgruppen der Publikation sind aufgrund der gewählten Thematik zu Digitalen Bibliotheken und Services sicherlich Bibliothekare in verantwortlichen Positionen in den Bereichen Informationstechnologie und Benutzung. Alle Bibliothekare, und insbesondere Berufsanfänger, mögen darüber hinaus mit Interesse die Ausführungen von Pace zu seinem beruflichen Werdegang sowie speziell das Kapitel 5 »Sheep in wolves' clothing/Working inside and outside the library« verfolgen, in dem er berufliche Chancen und Szenarien für Bibliothekare im IT-Firmenbereich beschreibt."
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www.vascoda.de : Deutschlands neuer Weg zur wissenschaftlichen Information (2003)
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- Abstract
- In einer strategischen Allianz bieten 37 deutsche Bibliotheken, Forschungsinstitute und Informationseinrichtungen ein fächerübergreifendes Internet-Portal zu wissenschaftlichen Publikationen an
- Content
- "Noch nie zuvor war es so leicht, an wissenschaftliche Fachinformation von hoher Qualität zu kommen: Unter www.vascoda.de haben 37 leistungsstarke deutsche Bibliotheken, Forschungsinstitute und Informationseinrichtungen ein fächerübergreifendes Internet-Portal eingerichtet. Es wird als zentrale Anlaufstelle große Mengen an wissenschaftlicher Literatur und Fachinformation online für die Öffentlichkeit zugänglich machen. vascoda bündelt als übergeordnetes Wissenschaftsportal die in Deutschland vorhandenen, mit öffentlichen Mitteln aufgebauten Informationsdienstleistungen unter einer einheitlichen Zugangsoberfläche. Die Suchmaske ist genauso einfach zu handhaben wie die Internet-Suchmaschine Google. Ihre Benutzung ist unentgeltlich. Alle angebotenen Informationen stammen aus geprüften Quellen. Ein Großteil davon ist kostenlos zu beziehen. Es werden aber auch kostenpflichtige Informationen, zum Beispiel aus Verlagsangeboten und kommerziellen Datenbanken, verfügbar gemacht. Um einen schnellen Zugriff auch auf diese Veröffentlichungen zu gewährleisten, soll möglichst viel Information im Einzelverkauf nach Aufruf, dem sogenannten "Pay-per-View"-Verfahren, bereitgestellt werden. Auch vorhandene Abonnements von elektronischen Zeitschriften können weiterhin so genutzt werden, wie es mit dem Verlag oder Informationsanbieter vereinbart ist. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördern den Aufbau von vascoda gemeinsam. Die Förderer und die an der Informationsallianz beteiligten Partner betrachten das Portal als Grundstein der "Digitalen Bibliothek Deutschland", die sich an den Bedürfnissen der Benutzer orientiert. Zur Zeit sind 23 virtuelle Fachbibliotheken (ViFas), die vier großen Informationsverbünde EconDoc (Wirtschaft), Getlnfo (Naturwissenschaft und Technik), infoconnex (Pädagogik, Sozialwissenschaften, Psychologie und Medizin) sowie die Elektronische Zeitschriftenbibliothek (EZB) in vascoda eingebunden. ViFas - virtuelle Fachbibliotheken - sind Anlaufstellen im Web, die einen Überblick über das fachspezifische Informationsangebot zu bestimmten wissenschaftlichen Fachgebieten geben. Sie wurden in den letzten Jahren mit Unterstützung der DFG aufgebaut, um qualitativ hochwertige Internetquellen, aber auch gedruckte Publikationen - über die Einbindung von Bibliothekskatalogen - leicht zugänglich zu machen. Informationsverbünde bieten ebenfalls Unterstützung bei der Informationssuche. Sie bündeln auf fachlicher Ebene alle Formen relevanter Informationen, um dem Benutzer einen umfassenden Zugang zu ermöglichen. Dabei ist das Angebot von elektronischen Dokumenten in ihrem vollen Wortlaut (Volltext) von zentraler Bedeutung. Das heißt, die gewünschte Information kann sofort im Anschluss an die Suche online auf den eigenen Computer heruntergeladen und ausgedruckt werden. Die EZB ist ein kooperativer Service von 209 Bibliotheken zur Bereitstellung von elektronischen Zeitschriften, die im Internet publiziert werden. Vascoda führt alle diese Informationsquellen unter einem Zugang zusammen. Die erste Version von vascoda wird zur internationalen Bibliothekskonferenz IFLA Anfang August in Berlin (1.-9.8.2003) im Internet freigeschaltet. vascoda ist darauf ausgerichtet, kontinuierlich weitere Partner mit Informationen zu allen wissenschaftlichen Disziplinen einzubinden. Weitere Informationen unter www.vascoda.de, wo auch eine Liste der vascoda-Partner bereitgestellt ist."
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Academic LinkShare : Metadata Sharing - kooperative Erschließung von Internetquellen (2006)
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- Abstract
- Nach mehr als 4 Jahren Erfahrung in der kooperativen Erschließung von Internetquellen öffnet sich der Verbund Academic LinkShare für neue Partner aus den Geistes-, Regional- und Sozialwissenschaften. Academic LinkShare ist ein Netzwerk wissenschaftlicher Bibliotheken. Gemeinsam bauen sie einen interdisziplinären Datenpool fachlich relevanter Internetquellen auf, aus dem sich alle Partner gleichberechtigt bedienen können. Nach mehr als vier Jahren gemeinsamer Entwicklungs- und Erschließungsarbeit lässt sich der Erfolg des Modells heute quantifizieren. Seit der Aufnahme des ersten Datensatzes Mitte 2001 sind weit mehr als 20.000 Quellen aus dem politik-, rechts-, wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Umfeld dazugekommen. Sie werden präsentiert in den Fachinformationsführern (qualifizierten Linksammlungen) von ViFaPol (Politikwissenschaft - http://www.vifapol.de), EconBiz (Wirtschaftswissenschaften - http://www.econbiz.de) und ViFa Recht (Rechtswissenschaft - http://www.vifa-recht.de). Jüngstes Mitglied des Verbundes sind die Europäischen Dokumentationszentren mit ihrem Rechercheportal ArchiDok (http://archidok.uni-mannheim.de). Die Einsparpotentiale liegen vor allem im hohen Überschneidungsgrad der Quellen, der - ohne Volltexte - bei ca. 30% liegt. Die Schaffung einer gemeinsamen technischen Infrastruktur allein begründet noch nicht den Erfolg des Modells. Viel schwieriger als die Entwicklung eines Erfassungssystems ist der Aufbau eines funktionierenden Netzwerks wissenschaftlicher Einrichtungen und Bibliotheken, das sich nachhaltig für den Aufbau des Datenpools verantwortlich zeichnet. Vor dem Hintergrund überaus knapper Zeitressourcen hat Academic LinkShare technische und organisatorische Lösungen entwickelt, die den Voraussetzungen der Kooperationspartner gerecht werden. Dieses Win-Win-Prinzip zahlt sich aus. Neben den fünf Verbundpartnern von Academic LinkShare beteiligen sich heute mehr als 40 wissenschaftliche Einrichtungen an der Erschließung der Quellen. Das Interesse an dem Modell des Metadata Sharing ist beachtlich - der Kreis der Mitwirkenden wächst kontinuierlich an. Academic LinkShare bietet Interessenten aus dem sozial-, geistes- und regionalwissenschaftlichen Umfeld die Möglichkeit, dem Verbund beizutreten, und unterstützt sie dabei auf der Basis der vorhandenen technischen Lösungen beim Aufbau und Betrieb einer eigenen Virtuellen Fachbibliothek. Für Rückfragen steht Ihnen zur Verfügung: Tobias Buck, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, [email protected], [040] 4 28 38-22 24
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Christof, J.: ViFaPol - Virtuelle Fachbibliothek Politikwissenschaft (2003)
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- Abstract
- Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky baut als zuständige Sondersammelgebietsbibliothek (3.6 Politik / Friedensforschung) seit August 2000 die Virtuelle Fachbibliothek Politikwissenschaft auf, zu erreichen unter der Internetadresse http://www.vifapol.de. Im Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die das Projekt im Rahmen des Aufbaus eines Netzwerks Virtueller Fachbibliotheken fördert, wurden im Jahr 1999 folgende Anforderungen an ein Fachportal für die Politikwissenschaft und die Friedensforschung genannt: - Umfassende Information über die qualitätsvollen Internetquellen des Faches durch Präsentation in einem Fachinformationsführer, welcher nach der in Deutschland gebräuchlichen fachlichen Gliederung systematisch strukturiert ist - Anschluss- und Integrationsfähigkeit der Datenbank für Internetquellen sowohl in den weiteren Fachzusammenhang der Sozialwissenschaften als auch in internationale Nachweissysteme (fachliche Subject Gateways) - Gewährleistung einer stabilen Infrastruktur für den Nachweis und nötigenfalls die langfristige Archivierung elektronischer wissenschaftlicher Publikationen, Steigerung der Attraktivität elektronischen Publizierens durch den Aufbau eines zentralen, auch für die internationale FachCommunity gut erreichbaren Zugangspunktes - Einführung in die - mehr und mehr elektronischen - Fachinformationsmittel ausgehend von den Bedürfnissen der akademischen Lehre - Optimierung des Zugangs zu allen Gattungen von Publikationen ohne Medienbruch in einheitlichem Zugriff - Portalfunktion auch für weitere Informations- und Kommunikationsstrukturen im Fach. Diese Punkte sind mit Blick auf die notwendigen Infrastrukturentwicklungen umgesetzt, der sechste wurde in Absprache mit der Deutschen Vereinigung für Politische Wissenschaft (DVPW) mit Hinweis auf deren eigene Aktivitäten zurückgestellt.
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Neues Internet-Portal für Pädagogik (2005)
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- Content
- "Erziehungswissenschaftler haben mit dem neuen Online-Informationssystem Fachportal Pädagogik seit 24. August 2005 einen zentralen und umfassenden Zugang zu erziehungswissenschaftlichen Informationen ihres Fachgebiets, von bibliographischen Metadaten über elektronische Volltexte bis hin zu Fakteninformationen. Entwickelt und betrieben wird das Portal vom Informationszentrum Bildung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF). Im Zentrum des Fachportals Pädagogik steht die renommierte FIS Bildung Literaturdatenbank, deren Inhalte und Funktionalitäten erweitert und in einen umfassenden fachlichen Kontext eingebunden wurden. Wer über die Literaturrecherche hinaus weitere fachliche Informationen benötigt, kann über eine Metasuche ein breites Spektrum von bildungsspezifischen Datenbanken, wie z.B. Bildungssysteme International oder die Projektdatenbank FORIS des IZ Sozialwissenschaften, in seine Suche einbeziehen. Anschluss an die international verfügbare Fachliteratur erhalten die Nutzer über die Einbindung weiterer wichtiger Fachdatenbanken wie dem British Education Index. Für die Zukunft ist eine Vernetzung mit dem amerikanischen Pendant ERIC geplant. Über einen Zugang zu infoconnex können sie zudem eine interdisziplinäre Recherche in den bibliographischen Datenbanken der Nachbardisziplinen Psychologie (PSYNDEX) und Sozialwissenschaften (SOLIS) durchführen. Außerdem können Wissenschaftler über das Fachportal Pädagogik jetzt ihre Publikationen selbst in die FIS Bildung Literaturdatenbank eintragen."
- Source
- Information - Wissenschaft und Praxis. 56(2005) H.7, S.352
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FIZ Karlsruhe: Portal erfasst Informatik-Wissen aus der ganzen Welt (2007)
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- Content
- "Web-Portale werden zu immer besseren Fachinformationsquellen. Mit »io-port.net« (www. io-port.net) gibt es für die Informatik seit kurzem ein Portal, in dem moderne semantische Softwarewerkzeuge die Suche nach internationalen Veröffentlichungen unterstützen und bei der Verwaltung der persönlichen Fachbibliothek helfen. Bereits jetzt sind mehr als zwei Millionen Zeitschriftenartikel, Konferenzbeiträge, Dissertationen oder technische Berichte zur Informatik und zu verwandten Forschungsgebieten über io-port.net zentral unter einem Web-Zugang verfügbar. Die Nutzung des io-port. net Basisdienstes ist kostenlos. Mehrwertdienste, von der erweiterten Suche (mit Wortstammreduktion, Trunkierung und Verknüpfung) bis hin zur Nutzung der semantischen Werkzeuge, die beispielsweise Vorschläge für Suchbegriffe machen oder Fachpublikationen dem persönlichen Arbeitskontext des Nutzers zuordnen, sind kostenpflichtig. Mitglieder der Gesellschaft für Informatik (GI) können die Mehrwertlizenz zu einem Sonderpreis von 50 Euro pro Jahr erwerben. Die reguläre Einzelplatzlizenz kostet 125 Euro. io-port.net erfasst internationale wissenschaftliche Fachpublikationen und verknüpft die bibliografischen Angaben mit zahlreichen weiteren Web-Informationsquellen, zum Beispiel mit den Homepages von Autoren, Instituten, Bibliotheken und Verlagen, mit Volltextlieferdiensten, Publikationslisten von Autoren und anderen interessanten weiterführenden Quellen."
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Schmölders, C.: Europa als Wunderkammer : Die EU-Kommission will eine virtuelle Arche Noah der europäischen Kulturgüter schaffen (2008)
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- Content
- "Seit einigen Tagen kann man es nun wirklich sehen, das Wunderwerk der europäischen Kulturbehörde. Denn endlich hat die Europa-Kommissarin für Information und Gesellschaft, Viviane Reding, das vielleicht ehrgeizigste Projekt ihrer Digitalen Abteilung vorgestellt, "europeana" heißt es, und eine digitale Meisterleistung ist es schon jetzt in seiner prototypischen Form. Nichts weniger als eine neue Bibliothek von Alexandria ist angestrebt, eine Art Arche Noah der europäischen Kulturgüter, zugänglich für jedermann, der über einen geeigneten Zugang ins Internet verfügt. Seit 2005 arbeiten mehrere Technikgruppen daran, diese Güter auf einer einzigen Website digital zu versammeln, unter Mitarbeit von mehr als tausend europäischen Institutionen. Der Prototyp enthält jetzt schon rund drei Millionen Datensätze; die Zielvorstellung für das Jahr 2010 liegt bei zehn Millionen, vorausgesetzt natürlich, alle 27 Länder der EU beteiligen sich wie vorgesehen. Freilich, bis jetzt ist nur ein geringer Teil der existierenden Kulturgüter in diesem Bereich auch wirklich schon digital erfasst. Bezogen auf die aktuellen Datensätze gilt das leider besonders für den deutschen Beitrag. Nur ein Prozent der jetzt vorgestellten Objekte stammt aus Deutschland, dagegen 52 Prozent aus Frankreich, der Rest aus anderen Ländern. Sollte die Finanzkrise von heute das gesamte Projekt einfrieren, bliebe die deutsche Kultur für die zukünftigen Benutzer aus aller Welt also in tiefem Schatten. Man stelle es sich also vor: Europäische Bücher, Bilder, Filme, Kompositionen, gesprochene Literatur, Bauwerke, Archive, Museen, Bibliotheken im Netz. Jedes einzelne Objekt wird kommentiert, jedes wird sich zoomen und womöglich auch ausdrucken lassen. Jeder Mensch soll sich seine eigene Seite zusammenstellen können: My Europeana, mein Europa im Netz.
Alle Objekte sollen von den einzelnen Mitglieds-Nationen ausgewählt werden mit Hinblick auf ihre nationalkulturelle Bedeutsamkeit. Eine Art Welterbe-Großbewegung ist da im Gang; nach dem Vorbild der Unesco, die ihrerseits, zusammen mit der Congress-Library, unter dem Namen der World Digital Library, ein ganz ähnliches, ganz globales Projekt verfolgt. Doch global ist natürlich auch schon das europäische Unternehmen, soll es sich doch in den sechs Amtssprachen der Union präsentieren. Und mehr noch: Gebäude sollen dreidimensional zugänglich werden. Irgendwann könnte man sich also etwa nach Chartres klicken, um die Kirche herumlaufen, eintreten und die Fenster von innen nach außen betrachten. Jede Ansicht könnte man zoomen; man könnte baukünstlerische Details erkennen, auch und gerade in größter Höhe und aus größter Nähe, die dem Normalbesucher sonst niemals zugänglich sind. Für all das sind natürlich enorme technische Voraussetzungen zu erfüllen. Die massive Unterstützung der elektronischen Industrie unter der französischen Ratsherrschaft ist bekannt; die technische Zentrale des Ganzen liegt bei der Königlichen Bibliothek in Den Haag. Doch wie gesagt, die meisten Artefakte sind eben noch gar nicht digital vorhanden. Rund 2,5 Milliarden Bücher besitzen die europäischen Bibliotheken zusammen, aber erst ein Prozent davon ist digital erfasst. Besser als bei den Büchern sieht es schon bei den visuellen Werken aus: die Filmwirtschaft hat ja bereits im "European Film Gateway" ihren Einstieg ins digitale Zeitalter vollzogen. Die Musikindustrie ist ohnehin auf diesem für sie nicht nur einträglichen, sondern zugleich auch mörderischen Trip in den état numérique, den Zahlenzustand, wie die Franzosen es nennen. Der Ausdruck ist wunderbar. Er zeigt an, dass wir mit der Erfindung des Internet versuchen, unsere Geisteswelt in Zahlen zu verwandeln. Zahlen sind die Hardware des Geistes; Bilder und Töne und Sprache dagegen nur Schaum.
Aber zurück zu www.europeana.eu. Viviane Reding will aus verschiedenen Töpfen für die beiden kommenden Jahre noch einmal 120 Millionen Euro bereitstellen. Es ist Geld vor allem für die technischen Arbeiten der Standardisierung und Langzeitarchivierung. Beides klingt für den Normalmenschen nach Fachchinesisch und ist es natürlich auch. Doch ist vorstellbar, dass die diversen Datensätze einheitlich formatiert sein müssen, damit man ungehindert von einem zum andern schweifen kann. Schweifen soll man auch. Man soll in der Kultur flanieren können wie ein ungemein bildungswilliger Tourist, der nun die Mühen der körperlichen Ebene nicht mehr auf sich nehmen will, sei es, weil er zu alt oder zu jung, zu arm oder zu behindert ist, oder der einfach nur neugierig sucht, wohin wohl die nächste Reise gehen soll. "Wer die 'Gioconda' sehen möchte", sagte Präsident José Manuel Barroso in der Eröffnungsrede, "muss nicht mehr vor dem Louvre Schlange stehen: Über Europeana kann jedermann das Lächeln der Mona Lisa auf dem eigenen Computerbildschirm bewundern und dann den virtuellen Spaziergang weiter in Richtung Venedig zum dort ausgestellten 'Vitruvischen Mann' fortsetzen. Ein Physikstudent aus Finnland kann in den digitalen Seiten von Isaac Newtons 'Principia Mathematica' blättern, einfach per Mausklick und ohne Gefahr, das aus dem Jahr 1687 stammende Original zu beschädigen." Dergestalt also wird unter anderem die Verstreuung eines Gesamtwerks auf die verschiedensten Museen sichtbar und gewissermaßen rückgängig gemacht. Endlich kann man sämtliche Werke eines Malers oder Handschriften eines Komponisten an sämtlichen europäischen Orten aufsuchen; Links auf außereuropäische Standorte werden natürlich mitgeliefert. Für Studenten der Kunst- und Kulturgeschichte zum Beispiel ist das ein unschätzbarer Vorteil. Dass für Wissenschaftler der Blick auf die Originale unerlässlich bleibt, versteht sich von selbst.
Zieht man alle Hindernisse ab, denen das Projekt begegnen kann - Einfrieren der Gelder angesichts der Finanzkatastrophe, Rückstände im Erfüllen der Aufgaben bei den einzelnen Nationen, technische Unfälle - zieht man also diese Hindernisse ab und konzentriert sich auf das utopische Projekt, dann hat man hier das idealistische kunstfertige Europa in einer Nussschale. Besser: in einer intellektuellen Nussschale. Das Europa der Bildung ist eben nicht identisch mit dem ökonomischen, es wäre nicht das politisch mühsam geeinte, es wäre nicht überschattet von religiösen Grenzziehungen und Tabus. Jedermann könnte sich nun von einer Handschrift des Korans zu einer Handschrift der Tora und von dort wiederum zu Dokumenten der Französischen Revolution bewegen. Unter dem Diktat der mächtigen Emotion, die unsere Wissenschaften antreibt, unter dem Diktat der Neugier, könnte jeder in jedes Land reisen und es von seiner besten Seite kennen lernen. Und umgekehrt hätte jedes Land einen Anstoß, sich gebührend um seine Schätze zu kümmern. Denn schließlich sollte ja der Kulturtourist doch einmal die Koffer packen und nach Chartres fahren, mit all dem Wissen im Kopf, das er zuvor erlangen konnte. Gibt es etwas daran zu bemängeln? Nun ja. Es ist einfach die Frage, ob die einheitliche Formatierung der europäischen Wunderkammer für ein neunzehn Zoll großes Bild nicht als solche doch wieder Züge eines Attentats auf die Bildung trägt. Eine Kathedrale ist eben kein Bild. Eine Sinfonie will nicht durch Pixel-Pakete transportiert und von nanokleinen Lautsprechern wiedergegeben werden. Bissig könnte man auch von einer Fingernagel-Kultur sprechen oder von einer Memorial-Kammer. Möglich geworden ist all das nicht zuletzt durch das Unternehmen Google. Google wird Millionen von Objekten digitalisieren. Und millionenfache Vernetzungen mit Amazon oder anderen Firmen, denen es ums Verkaufen geht, werden diesem Kulturzentrum schließlich auch eine ganz andere, eben ökonomische Attraktivität verleihen. Man kann nur hoffen, dass es gelingt, Kultur und Geschäft auf elegante Weise zu verschalten, dass also der wirklich Bildungssuchende im Tempel unserer Schätze nicht von lauten Händlern gestört wird."
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Quast, A.; Pfurr, N.: GEO-LEO setzt Open-Access-Prinzipien für die geowissenschaftliche Fachgemeinschaft um (2006)
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- Abstract
- Die Virtuelle Fachbibliothek GEO-LEO ermöglicht seit diesem September Wissenschaftlern die gleichzeitige Recherche in über 50 Dokumentenservern im In- und Ausland'. Damit setzt GEO-LEO die Open-Access-Prinzipien für Geo- und Montanwissenschaftler vollständig um. Bereits seit Anfang des Jahres bietet die Virtuelle Fachbibliothek mit ihrer Publikationsplattform GEO-LEOe-docs Wissenschaftlern die Möglichkeit ihre Arbeitsergebnisse und Publikationen direkt im Internet zugänglich zu machen. Als sogenannter Data-Provider stellt GEO-LEO die Metadaten der aufgenommenen Dokumente anschließend über die standardisierte OAI-PMH-Schnittstelle zur Verfügung, um die weltweite Zugänglichkeit der Dokumente wesentlich zu verbessern.
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Kunz, N.: ¬Das Fachportal Pädagogik des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (2006)
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- Abstract
- Im August 2006 feierte die Redaktion des Fachportals Pädagogik, der Virtuellen Fachbibliothek der Erziehungswissenschaft, das einjährige Bestehen ihres Angebots. Das Fachportal ist der erziehungswissenschaftliche Partner im Rahmen des disziplinübergreifenden Wissenschaftsportals vascoda und wird vom Informationszentrum (IZ) Bildung des Deutschen Instituts für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) in Frankfurt am Main getragen. Aufbau und Entwicklung des Fachportals werden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach aktuellem Stand bis 2008 gefördert. Seit der Freischaltung im Jahr 2005 konnten seine Informationsangebote erheblich ausgeweitet und in den Zugriffsmöglichkeiten sichtlich optimiert werden. Im Fokus der Darstellung stehen in erster Linie die Angebote an sich, weniger die oft kleinschrittige Funktionsweise der einzelnen Funktionalitäten.
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Puschmann, C.: eLanguage - das Linguistik-Portal : Internationales »Open Access«-Projekt zur Sprachwissenschaft geht online (2008)
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- Die Welt des wissenschaftlichen Publizierens befindet sich im Umbruch. Das Internet ermöglicht den schnellen und unkomplizierten Zugang zu wissenschaftlicher Information. Dem Trend folgend, haben der Lehrstuhl für Anglistische Sprachwissenschaft der Universität Düsseldorf und der Fachverband für Sprachwissenschaft »Linguistic Society of America« (LSA) die Publikationsplattform eLanguage entwickelt. Die Konzeption der Open Access-Plattform bringt verschiedene Forschergruppen aus der ganzen Welt an einen Tisch. Dabei ist eLanguage nicht nur eine elektronische Zeitschrift, sondern ein Portal, durch das auf eine Sammlung unabhängiger Publikationen, den »cojournals«, zugegriffen werden kann. Jedes Journal hat einen speziellen Fokus und wird durch ein eigenes Redaktionsteam betreut. Cornelius Puschmann stellt das von ihm betreute Publikationsprojekt im Folgenden vor.