-
Kaltenborn, O.: ¬Die Informationsgesellschaft ist eine Lüge (1994)
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- Abstract
- Datenautobahnen, interaktives Fernsehen, Multimedia, Mailboxen und Internet - diese und andere Begriffe geistern nun schon seit einiger Zeit durch die Medien. Die einen versprechen sich von den neuen Medientechnologien, daß die Menschen zukünftig besser, schneller und weltweit miteinander kommunizieren und sich informieren können. Somit könnten die Medien nun endlich einen angemessenen Beitrag zur Demokratisierung leisten. Andere Stimmen hingegen weisen auf Konzentrationsprozesse im Mediensektor hin, die mit dem Aufbau der neuen Medien verbunden sind. Auch die neuen Medien sind nicht frei von ökonomischen 'Zwängen' und Machtverhältnissen
-
Schierl, T.: ¬Die Relevanz der Kommunikationswissenschaft für das Öffentliche Bibliothekswesen (1998)
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- Abstract
- Die Begriffe 'Information' und 'Kommunikation' spsielen in der bibliothekarischen Fachdiskussion eine zentrale Rolle. Obwohl beide Begriffe in aktuelle Wissenskonzepte Eingang gefunden haben, ist ihre theoretische Fundierung und Verortung in Wissenschaft und Ausbildung nach wie vor unzureichend glöst. Eine stärkere Einbindung der Kommunikationswissenschaft könnte nicht nur der Bibliothekswissenschaft neue Impulse geben, sindern für die Praxis wichtige Grundlagen und Erkenntnisse liefern, um den Herausforderungen durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien auch zukünftig offensiv begegnen zu können
-
Schoop, E.: Information in der Betriebswirtschaft : ein neuer Produktionsfaktor? (2004)
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- Abstract
- Dieser Beitrag beschreibt die Rolle von Information und Kommunikation in den Wirtschaftswissenschaften. Information als handlungsorientiertes Betrachtungsobjekt ist Bindeglied insbesondere zwischen der Betriebswirtschaftslehre und der Wirtschaftsinformatik. Zugunsten erleichterter Zugänglichkeit konzentriert sich die Literaturauswahl auf relevante Standardquellen dieser beiden Disziplinen. Wichtige Primärquellen sind benannt und können für eine vertiefende Nacharbeit der referenzierten Literatur entnommen werden.
- Source
- Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. 5., völlig neu gefaßte Ausgabe. 2 Bde. Hrsg. von R. Kuhlen, Th. Seeger u. D. Strauch. Begründet von Klaus Laisiepen, Ernst Lutterbeck, Karl-Heinrich Meyer-Uhlenried. Bd.1: Handbuch zur Einführung in die Informationswissenschaft und -praxis
-
Haugg, S.: ¬Die Konstruktion der politischen Wirklichkeit durch Nachrichten : Eine Analyse der aktuellen Forschungsdiskussion (2004)
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- Abstract
- Nachrichtentheorien erklären unterschiedlich die politische Wirklichkeit in Medien, weil sie von verschiedenen Mechanismen und Annahmen über das Verhältnis von Medien zu Politik ausgehen. Medientheoretische Ansätze, Konstruktion von Wirklichkeit durch Prozesse (Produktions-, Vermittlungs- und Wahrnehmungsprozeß), Erklärungsansätze aktueller Theorien der Nachrichtenauswahl für die mediale Wirklichkeitskonstruktion in der Nachrichtenproduktion, wechselseitige Beeinflussung von Medien und Politik und Auswirkungen auf das Verhältnis von politischer Realität zu Medienrealität werden behandelt.
- Imprint
- Hamburg : Hochschule für Angewandte Wissenschaften, FB Bibliothek und Information
-
Reischer, J.: ¬Das Konzept der Informativität : eine begriffliche Positionsbestimmung für die Informationswissenschaft (2010)
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- Abstract
- Der Begriff der Informativität in der Informationswissenschaft wird aus theoretischer und empirischer Perspektive untersucht und in Zusammenhang mit den Begriffen der Relevanz und Informationsqualität gestellt.
- Source
- Information und Wissen: global, sozial und frei? Proceedings des 12. Internationalen Symposiums für Informationswissenschaft (ISI 2011) ; Hildesheim, 9. - 11. März 2011. Hrsg.: J. Griesbaum, T. Mandl u. C. Womser-Hacker
-
Sunstein, C.: Infotopia : wie viele Köpfe Wissen produzieren (2009)
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- Abstract
- Die Produktion und Verbreitung von Informationen und Wissen ist heute nicht mehr nur die Sache weniger hochspezialisierter Experten und exklusiver Kreise, sondern vielmehr ein kollektives Unternehmen. Viele Köpfe auf der ganzen Welt - Sachverständige wie Laien - arbeiten von heimischen Rechnern aus über Wikis, Blogs und Open-Source-Projekte gemeinsam am Wissenskorpus der Menschheit, der dann über das Internet fast jedermann zur Verfügung steht. Fluch oder Segen? Werden wir durch die Überflutung mit ungesicherten Informationen zu Schafen einer digitalen Herde, die einfach das glauben, was viele für richtig halten, und nicht, was wirklich richtig ist? Oder verwirklicht sich hier gerade eine Utopie: alles zu wissen, was jeder von uns weiß? Cass R. Sunstein exponiert sich in seinem neuen Buch als entschiedener Infotopist. Traditionelle geschlossene Expertenzirkel, so zeigt er, werden häufig zu »Informationskokons«, aus denen heraus nicht selten Entscheidungen mit fatalen Folgen getroffen werden - etwa jene, die zur Rechtfertigung des Irak-Krieges, zum Zusammenbruch von Enron und zum Absturz des Space Shuttle Columbia geführt haben. Die neuen Formen kollektiven Wissenserwerbs unterliegen hingegen einem Prozeß, in dem Informationen fortlaufend und öffentlich ausgetauscht, aktualisiert und kritisiert werden. Anhand zahlreicher schlagender Beispiele und mit theoretischer Prägnanz erarbeitet Sunstein Regeln für eine Kommunikation im offenen Wissensnetzwerk, mit denen sich diese Diskussionsprozesse so gestalten lassen, daß wir zu mehr und vor allem exakterem Wissen kommen, an dem wir im infotopischen Idealfall alle partizipieren können.
- BK
- 05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Classification
- MS 6950 Soziologie / Spezielle Soziologien / Wissenssoziologie / Allgemeines (Wissenschaft und Gesellschaft)
05.20 / Kommunikation und Gesellschaft
- Content
- EINLEITUNG: Träume und Alpträume KAPITEL I: Die (gelegentliche) Macht der Zahlen KAPITEL 2: Das überraschende Versagen diskutierender Gruppen KAPITEL 3: Vier große Probleme KAPITEL 4: Geld, Preise und Prognosemarkte KAPITEL 5: Die Arbeit vieler Köpfe: Wikis, Open-Source-Software und Blogs KAPITEL 6: Folgerungen und Reformen SCHLUSS: Das Versprochene verwirklichen
- Issue
- Aus dem Amerikan. von Robin Celikates und Eva Engels.
- RVK
- MS 6950 Soziologie / Spezielle Soziologien / Wissenssoziologie / Allgemeines (Wissenschaft und Gesellschaft)
-
Postman, N.: ¬Das Technolpol : die Macht der Technologien und die Entmündigung der Gesellschaft (1992)
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- Abstract
- Als "Technopol" bezeichnet Postman die Beherrschung einer Zivilisation durch Technik und technizistisches Denken, eine Entwicklung, die der New Yorker Medien-Prof. in den USA am weitesten fortgeschritten sieht. Die Folgen für Individuum und Gesellschaft illustriert er, wie immer in glänzender Diktion und mit sarkastischem Witz, u.a. an der Informationsschwemme, der Apparate-Medizin und der Computertechnologie. Das Schlusskapitel, immerhin, weckt ein Fünkchen Hoffnung auf möglichen Widerstand. Postmans neue Streitschrift (mit Anmerkungen, Bibliographie), thematisch an "Die Verweigerung der Hörigkeit" anknüpfend, reicht weder an die grossen Zeitdiagnosen eines G. Anders heran noch an J. Weizenbaums grundlegende Analyse der "Macht der Computer". Dennoch dürfen Postmans zeitgemässe Kassandrarufe inzwischen allgemeiner Aufmerksamkeit sicher sein.
- Classification
- DW 4200 Pädagogik / Erwachsenenbildung und Jugendbildung / Medienpädagogik, Allgemeines / Rundfunk, Fernsehen / Allgemeines und Deutschland
AK 26600 Allgemeines / Wissenschaftskunde und Wissenschaftsorganisation / Wissenschaftserforschung, -psychologie, -soziologie / Wissenschaftssoziologie
MS 7850 Soziologie / Spezielle Soziologien / Soziologie der Massenkommunikation und öffentlichen Meinung / Allgemeine Theorie der gesellschaftlichen Kommunikation und ihrer Medien; Begriff der Öffentlichkeit; Meinungsbildung, public relations
AP 14000 Allgemeines / Medien- und Kommunikationswissenschaften, Kommunikationsdesign / Beziehungen, Ausstrahlungen, Einwirkungen / Kommunikation und Gesellschaft
- RVK
- DW 4200 Pädagogik / Erwachsenenbildung und Jugendbildung / Medienpädagogik, Allgemeines / Rundfunk, Fernsehen / Allgemeines und Deutschland
AK 26600 Allgemeines / Wissenschaftskunde und Wissenschaftsorganisation / Wissenschaftserforschung, -psychologie, -soziologie / Wissenschaftssoziologie
MS 7850 Soziologie / Spezielle Soziologien / Soziologie der Massenkommunikation und öffentlichen Meinung / Allgemeine Theorie der gesellschaftlichen Kommunikation und ihrer Medien; Begriff der Öffentlichkeit; Meinungsbildung, public relations
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-
Nübel, R.: ¬Der Spatz als Lernhilfe (2011)
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- Abstract
- In der Bildungspolitik wird primär oder fast ausschließlich die "Hardware" diskutiert: Ganztagsschulen, Gemeinschaftsschule, Durchlässigkeit des Schulsystems. Doch immer mehr Lehrer und Hochschuldozenten in Baden-Württemberg beklagen auch Defizite in der "Software" - Schülern und Studenten mangele es häufig an der Fähigkeit zum strukturierten Denken und Arbeiten. Die Kontext:Wochenzeitung will dazu ein neues Projekt zur Diskussion stellen.
- Content
- "Die Frage klingt, zugegeben, ziemlich merkwürdig, fast schon bescheuert. "Gibt es einen Vogel, oder haben wir den nur im Kopf?" Die Gesichter der Stuttgarter Oberstufen-Gymnasiasten sind ein einziges Fragezeichen. Was soll das denn, wie meint der da vorne das nur? Nach etwa fünf Schweigeminuten und denkbar irritierten Blicken an die Decke des Klassenzimmers oder wahlweise aus dem Fenster streckt sich doch ein erster Finger gewagt in die Höhe. "Geht es darum, einen Vogel zu haben, einen im Kopf, also ein bisschen blöde zu sein?" Als der da vorne schmunzelnd den Kopf schüttelt, schauen die Schüler noch ratloser und versinken erneut in dumpfes Brüten. Zum Glück fliegt in diesem Moment draußen ein Spatz vorbei. Diesen kleinen Lernhelfer hat der Himmel geschickt. Sonst hätte der da vorne ihn spätestens jetzt aus dem didaktischen Hut zaubern müssen. Was ist der Vogel? Und was der Spatz, die Meise, der Rotkopfwürger, der Adler oder der Geier? Ah, ja. Ach so. Plötzlich wird es blitzehell, im Klassenraum scheinen ganze Kronleuchter anzugehen. "Vogel ist der Überbegriff", jubiliert eine Oberstuflerin. Auch ihre Mitschüler zwitschern jetzt munter drauflos. "Und der Spatz ist ein ganz konkreter Vogel." "Ein einzelner Vertreter der Gattung." Bingo. Der fremde Gast, der sich als Journalist vorgestellt hat, nimmt die Kreide in die Hand. "Vogel" schreibt er ganz oben an die Tafel, daneben "Überbegriff" und "Allgemeines". Unten pinselt er "Spatz" hin und "Meise", daneben "Konkretes". Und, fragt er dann, gibt es jetzt den Vogel - oder nur den Spatz oder die Meise? "Eigentlich gibt es nur den Spatz oder die Meise, beide kann man sehen und in die Hand nehmen", meint ein Schüler, "der Vogel ist dagegen eher etwas Abstraktes." Ein anderer meldet Widerspruch an: "Aber den Vogel gibt es doch auch. Es ist ein Tier, das fliegen kann und Federn hat, man kann ihn klar definieren."
- Die Philosophen im Clinch - wegen eines Vogels Der Mann an der Tafel strahlt. "Jetzt habt ihr's. Genau diese Diskussion wird unter Denkern seit Jahrhunderten geführt, da flogen mitunter sogar die Fetzen." Als sich in den Gesichtern der Gymnasiasten neue Fragezeichen abzeichnen, erklärt der Gast: "Die einen sagten, nur der Allgemeinbegriff sei real, sozusagen der Vogel, die Idee - für die anderen waren nur die einzelnen Dinge real, also der Spatz und die Meise, das Konkrete." An der Tübinger Uni seien sich die Vertreter beider Positionen früher so spinnefeind gewesen, dass sie sich nicht begegnen wollten. Und daher habe man am Philosophischen Institut zwei Eingänge gebaut. Ungläubige Blicke in der Klasse. Wegen eines Vogels? Jetzt nimmt der Mann an der Tafel wieder die Kreide in die Hand. Er zieht eine Linie vom Wort "Allgemeines" zu "Konkretes". Es gebe, so sagt er mit Nachdruck in der Stimme, noch eine dritte, sehr wichtige Denkposition. "Die geht so: Das Allgemeine, die Idee ist real, doch sie steckt in den Dingen, im Konkreten - und das Konkrete im Allgemeinen. Also: der Vogel im Spatz, der Spatz im Vogel." Diese Position gehe übrigens auf den alten Aristoteles zurück. Und was soll das Ganze?, blinzelt es skeptisch aus den Fragezeichen-Gesichtern. "Das bedeutet zum Beispiel: Frieden ist eine Idee, eine sehr wichtige, es gibt sie, real - doch sie muss sich im Konkreten, im Einzelnen und Besonderen zeigen und gelebt werden. Im Alltag, zwischen zwei Menschen, in einer Schulklasse, in einer Gruppe, in einer Gesellschaft, zwischen Staaten." Der Mann an der Tafel redet sich heiß. "Oder nehmt die Toleranz oder die Demokratie oder die Liebe oder Fairness, oder ..." Jetzt ist die Passion etwas mit ihm durchgegangen. Doch immer mehr Fragezeichen-Mienen hellen sich auf. Ein Finger zuckt: "Das heißt, es reicht nicht nur, so was wie Toleranz als Idee zu denken, sondern man sollte sie umsetzen, ganz konkret? Ist es das?" Der Tafel-Mann nickt im Akkord. "Ja, und so wird im Einzelnen, im direkten Handeln eines Menschen, die Toleranz als Idee erkennbar. Das Allgemeine im Konkreten, das Konkrete im Allgemeinen."
- Auch das Lernen funktioniert so: übers Konkrete zum Allgemeinen Der Vogel scheint gelandet. Und auch der Spatz. "Nach genau demselben Prinzip funktioniert eine gute Geschichte, eine Erzählung oder eine Reportage", sagt der Mann an der Tafel, der sich als Journalist vorgestellt hat. Und jetzt streichen die Oberstufler die letzten Fragezeichen aus ihren Gesichtern. "Klar", sagt einer, "eine Geschichte wird dann spannend, wenn sie ganz konkret erzählt wird, zum Beispiel was genau passiert ist oder wie jemand aussieht." Er überlegt. "Dann schnalle ich auch das Thema, um das es geht, gell?" Eine Schülerin feixt: "Ist das Thema dann der Vogel?" Der da vorne nickt wieder sein Akkord-Nicken. Und sieht sich in seiner didaktischen Mission jetzt ganz vorne. "Beim Lernen, also bei dem, was ihr macht, ist es genauso. Wenn in irgendeinem Fach ein neues Thema behandelt wird, eine Klausur oder eine schriftliche Ausarbeitung ansteht, habt ihr im Laufe der Zeit eine Menge konkreter Informationen beieinander. Und dann geht es darum: Wie zeigt sich das Thema in den einzelnen Informationen? Und was sind die einzelnen Dinge, an denen ich das Thema besonders griffig festmachen kann?" Der Möchtegern-Aristoteles an der Tafel hebt den Finger: "Wer so vorgeht, lernt schneller und effektiver - und er zeigt den Lehrern, dass er's kapiert hat. Und dass er ein Thema strukturieren kann." Mehrere Gymnasialklassen in Baden-Württemberg wurden von uns in den vergangenen Monaten bereits mit dieser Lernmethode traktiert. Neben "Lernen als Recherche" (siehe dazu "Sind Hauptschüler bessere Analytiker?" in der Rubrik "Pulsschlag") ist das ein weiteres Projekt, mit dem die Kontext:Wochenzeitung in Schulen geht und es kostenlos anbietet und umsetzt. Es geht um die Vermittlung von Denkstrukturen und -mustern, die das Lernen fördern sollen, letztlich um vernetztes Denken. Der Ansatz, strukturiert denken und arbeiten zu können, ist eine Kernkompetenz in der schulischen wie in jeder anderen Art von Ausbildung. Und in jedem Beruf. Laut einschlägigen Bildungsstudien und der Erfahrung vieler Lehrer und Ausbilder sind jedoch bei vielen Schülern gerade in diesem zentralen Kompetenzbereich Defizite festzustellen.
- Manche Seminararbeiten sind "wie Kraut und Rüben" Es mangelt demnach häufig an der Fähigkeit, etwa die Idee eines Textes an seinen ganz konkreten Strukturen zu erkennen und beschreiben zu können oder hinter der konkreten Gleichung das mathematische Prinzip zu realisieren. Derweil beklagen nicht nur Lehrer, sondern auch immer mehr Dozenten an Hochschulen und Universitäten, dass schriftliche Arbeiten ihrer Studenten häufig unstrukturiert daherkommen, "wie Kraut und Rüben". Seminare, die dieses Defizit beheben sollen, sind ein Renner bei Studenten. Offensichtlich spielt eben nicht nur die bildungspolitisch primär diskutierte Hardware wie etwa die Einrichtung von Ganztagsschulen eine wichtige Rolle, sondern auch die Frage, ob es auch in der Software an Schulen Änderungen geben sollte oder muss. Die Vermittlung von Kompetenzen und Lernmethoden steht zwar prominent in den Bildungsplänen, worauf gerne auch der ehemalige Lehrer und heutige Ministerpräsident Winfried Kretschmann verweist. Doch auf Knopfdruck oder Kommando lassen sich solche Fähigkeiten nicht abrufen - man muss sie lehren und lernen. Und Realität sei, so beklagen zahlreiche Gymnasiallehrer, dass gerade beim G 8 die Vermittlung des verdichteten Lernstoffes kaum Zeit dafür lasse, den Schülern intensiv genug Kompetenzen und Methoden nahezubringen. "Ist das jetzt die Vogel- oder die Spatzebene?" "Ich glaube, ich brauche für meine GFS noch mehr Spatzen oder Meisen." In etlichen Schulklassen, die wir in den vergangenen Wochen besucht haben, kursieren inzwischen tierisch merkwürdige Codesätze. Egal, ob es um Gedichtinterpretation geht, die Französische Revolution oder die Weimarer Republik, die Globalisierung, das Klima in Afrika, das deutsche Wahlrecht oder die Entwicklung des Musicals. Die Schüler lächeln dabei souverän: Wir haben verstanden.
- Wenn mitten im Sommer Winter ist Neben dem Vogel-Spatz-Prinzip vermittelt das Bildungsprojekt weitere elementare Denkstrukturen. Sie finden sich sowohl in der Literatur und in anderen musischen Fächern als auch im Alltag und nicht selten in den Naturwissenschaften, in Ökonomie und Ökologie wieder. Es handelt sich um tradierte Lebens- und Denkmuster, die in der breiten öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschüttgegangen sind, jedoch eine verblüffende Aktualität haben - wenn man sie ganz konkret wieder wahrnimmt. Der Bezug von Zeit und Raum ist solch ein Thema. Und der von außen und innen. Der Wechsel von Jahreszeiten wird, trotz Fußbodenheizung und Sonnenstudios, zwar heute noch wahrgenommen. Dock kaum mehr bewusst ist, dass und wie sich das Außen der Natur auf das Innere des Menschen bezieht. Im tradierten Denken und in der Literatur steht der Sommer für Freude und Kommunikation, der Winter für Trauer und Isolation. Das kapiert jedes Schulkind, man kennt's etwa aus fröhlichen Sommer- und melancholischen Winterliedern. Spannend wird dieses Jahreszeitenschema aber, wenn Dynamik reinkommt und Gegensätze aufbrechen. Wenn mitten im kalten Winter ein Ros' entsprungen ist - was die christliche "Idee" so konkret werden lässt. Oder aber, erschütternd existenziell, wenn mitten im Sommer plötzlich das Leben gefriert. Hölderlins berühmtes Gedicht "Hälfte des Lebens" steht dafür: In der ersten Strophe ein harmonisches Spätsommerbild mit gelben Birnen, wilden Rosen und dem Land, das in den See ragt. Und den Schwänen, die ihr Haupt ins heilignüchterne Wasser senken. Dann, in der zweiten Strophe, der krasse Kontrast: ein frierendes, zerrissenes Ich, das den Winter fürchtet, die Mauern stehn, im Winde klirren, hörbar kalt, die Fahnen. Ein Leben am Gefrierpunkt. Als wir in einer Berufsschule dieses Lebens- und Denkmuster am Hölderlin-Gedicht vorstellen, streckt eine junge angehende Altenpflegerin: "Das kenne ich vom Heim. Die alten Menschen sind dann besonders traurig, wenn es draußen schön ist, sich alle freuen, sie aber allein sind und nicht dazugehören."
- Der Kreis steht für das Ganze Ein zweites Beispiel: Seit Menschengedenken gibt es die (Lebens-)Symbolik von Weg und Kreis. Im historischen oder religiösen Denken spielen beide Strukturen eine wichtige Rolle, aber auch in der Musik, Biologie, Ökologie oder Ökonomie. Und, natürlich, in der Mathematik. Heute dominiert das Weg-Denken ("Immer mehr, immer weiter", "Der Weg ist das Ziel"), eher negativ besetzt ist der Kreis, das Zyklische, vor allem, wenn es sich um einen "Teufelskreis" handelt. Vermittelt man jedoch den Bezug von Weg und Kreis, von linearem und zyklischen Denken, horchen Schüler auf: Nicht der Weg, sondern der Kreis steht, seit jeher, für das Ganze - der Weg ist nur ein Teil des Kreises. "Klar, der Kreis hat keinen Anfang und kein Ende, er ist ganz." Die Musik kommt ins Spiel: der Zweier-Rhythmus, der Marsch, der Weg - und dagegen der Walzer, der Dreierrhythmus, der Kreis. Bei der Zahl drei spinnen die Schüler selbst rasch das Netz: Hattrick, Gold, Silber und Bronze, Einigkeit und Recht und Freiheit, aller guten Dinge sind drei, Liberté, Égalité, Fraternité, die Dreiecksbeziehung (von älteren Schülern meist feixend ins Feld geführt), quadratisch, praktisch, gut - und, ja, ach so, die Heilige Dreieinigkeit. Das Ganze, da ist es wieder. "Hat die Kreiszahl Pi dann auch was damit zu tun?" Da ist der Mann an der Tafel überfordert. In Mathe war er oft krank. Und da ist noch der Kreis als altes Motiv des Glücks und des Schicksals. Das sich ständig drehende Rad, von der blinden Fortuna angetrieben, auf und nieder, immer wieder, heute noch bruchstückhaft präsent im Glücksrad, im Roulette oder in Fortuna Düsseldorf. Oder in Hesses "Unterm Rad". Den Schülern wird's ganz schwindlig. Der Mann an der Tafel schmunzelt: "Ihr seht, Denken ist Glückssache." Wie schätzen die Profis, die Lehrer, die Vermittlung solcher konkreter Lebens- und Denkstrukturen in Schulen ein, was sagen Eltern und Schüler dazu? Die Kontext:Wochenzeitung würde dies gerne zur Diskussion stellen. Um selbst zu lernen. In den nächsten Ausgaben werden wir die verschiedenen Denkmuster jeweils ausführlicher vorstellen - möglichst lebendig, in Form einer fortlaufenden Erzählung, die im Raum Stuttgart spielt. Der Titel liegt auf der Hand: "Denken ist Glückssache." "
-
Informationen über Information : Probleme der Kybernetik (1971)
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- Content
- Enthält die Beiträge: BAR-HILLEL, Y.: Wesen und Bedeutung der Informationstheorie; FREY, G.: Semantische Probleme der Informationstheorie und Kybernetik; STEINBUCH, K.: Technische Modelle biologischer Vorgänge; HASELOFF, O.W.: Probleme der Motivation in der kybernetischen Verhaltenssimulation; GROßMANN, K.E.: Kybernetische Aspekte des Lernens; ZEMANEK, H.: Philosophische Konsequenzen und zukünftige Möglichkeiten der Kybernetik
-
Steinmüller, W.: Informationswissenschaftliche und technische Voraussetzungen einer neuen Informationsordnung (1993)
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- Abstract
- Die 'superindustrielle' Entwicklung der Gegenwart verlangt eine neue und neuartige Informationsordnung. Eine bloße Wissensordnung alten Zuschnitts reicht nicht mehr aus. Ein tieferes Verständnis von 'Information' und 'Informationstechnologie' erleichtert die Gewinnung einer neuen Informationsordnung: (1) 'Information' gehört nicht zu einer mysteriösen 'Welt drei' (K.R. Popper), sondern ist schlicht ein spezielles 'Modell - wovon -für wen - wozu' im Sinne einer modifizierten allgemeinen Systemtheorie; (2) dies trifft ebenfalls zu für 'Wissen' und 'Entscheidung', da sie Untermengen der Information sind; (3) Programme sind dynamische 'Modelle ...', die sogar das tun, was sie modellieren, nämlich menschliches Problemlöseverhalten; als solche sind sie neuartiges Wissen, das auch ausführt, was es zeigt; (4) Informationssysteme sind Makro-'Modelle - wovon - für wen - wozu'; (5) Computersysteme sind programmierbare Makromodelle (wovon - für wen - wozu), die auch ausführen, was sie modellieren; (6) die vergangene Informationsordnung beruhte auf dem Buch, die zukünftige wird auf Buch und Computer basieren. Buch und Computer verhalten sich zueinander wie statische lokale Wissensspeicher und dynamische verteilte und vernetzte Entscheider. Dem Umbruch sollte eine künftige Informationsordnung entsprechen; (7) es gibt zwei Arten von Kommunikation: die 'horizontale' unter Gleichen und die 'vertikale' unter Ungleichen. Computernetze umfassen Kommunikation beider Typen und deren programmierte Manipulation; (8) Computernetze umfassen Information aller Arten: Wissen, Entscheiden, Kommunikation u.a. Eine reine Wissensordnung reicht nicht mehr aus, sondern muß um eine Entscheidungs- und Kommunikationsordnung erweitert werden; (9) Wissen, Entscheiden, Kommunikation sind heute programmierbar, also für bestimmte Zwecke computermanipulierbar; zugleich sind sie vernetzt, also nicht mehr lokal oder zeitlich fixiert. Eine neue Informationsordnung wird sowohl das informationelle und kommunikative Selbstbestimmungsrecht der Bürger als auch diese neuen Umstände zu wahren haben
-
Calvin, W.H.: ¬Die Entstehung von Intelligenz (1995)
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- Abstract
- Was Sprache, Voraussicht, musikalische Fähigkeiten und andere Merkmale von Intelligenz im Kern verbindet, ist eine Grundfertigkeit, die rasche, präzise vorgeplante Bewegungen erlaubt, wie sie etwa beim Werfen eines Speers erforderlich sind. Sie wäre evolutiv begründet und könnte als Nebeneffekt höhere geistige Leistungen ermöglicht haben
- Source
- Leben und Kosmos
-
Becker, J.: ¬Die Postmoderne und ihr Verhältnis zur Informationstheorie (1995)
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- Abstract
- Die vorliegendenden Ausführungen befassen sich mit den wissenschafttheoretischen Ansätzen der 'postmodernen' Theorien und ihrem Verhältnis zu informationstheoretischen Ansätzen. Hierbei wird deutlich, daß 'postmoderne' Theorie in erster Linie reflexiven Charakter hat und weniger als erklärendes, problemverdeutlichendes Gebilde zu verstehen ist
-
Mosdorf, S.: Zwischen Big Brother und dem Marktplatz von Athen : Interview mit D. Beste und M. Kälke (1996)
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- Footnote
- Teil eines Themenschwerpunktes im Heft. - S. Mosdorf ist Vorsitzender der Enquete-Kommission 'Zukunft der Medien in Wirtschaft und Gesellschaft - Deutschlands Weg in die Informationsgesellschaft' des Deutschen Bundestages
-
Weber, H.: Informations- und Kommunikations-Infrastrukturen (1999)
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- Abstract
- Seit einiger Zeit gilt Information als neuer, wichtiger Produktionsfaktor. Neben Rohstoffen, Arbeit und Kapital ist sie der vierte große Wirtschaftsfaktor. Allerdings ist Information an sich wertlos, sie muß erst einem bestimmten Zweck zugeführt werden und muß zum Zeitpunkt des Bedarfs verfügbar sein
-
Bocek, K.; Bhattacharjee, E.; Ockenfeld, M.; Genth, P.; Herget, J.; Neißer, H.; Nerlich, H.; Rittberger, M.; Schumacher, D.: "Fachinformation und Fachkommunikation in der Informations- und Wissensgesellschaft - Eckwerte für eine neue Fachinformationspolitik in der Bundesrepublik" vom September 1999 : Stellungnahme der DGI zu den Eckwerten des Arbeitskreises "Zukunft der Fachinformation" (2000)
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- Source
- nfd Information - Wissenschaft und Praxis. 51(2000) H.4, S.196-198
-
Gering, E.: Sachverhaltsinformationen im Fachinformationsprozess : Begriffe und Termini (2001)
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- Abstract
- Die nachstehenden Darlegungen sollen auf dem großen Gebiet der Fakten- bzw. Sachverhaltsinformation zur eindeutigeren Bestimmung der Arbeitsgegenstände beitragen. Priorität hat bei den Untersuchungen das Präzisieren des Begriffsfeldes und der diesen Begriffen entsprechenden Fachtermini
- Source
- nfd Information - Wissenschaft und Praxis. 52(2001) H.3, S.133-142
-
Reinmann-Rothmeier, G.; Mandl, H.: Wissensmanagement im Unternehmen : Eine Herausforderung für die Repräsentation, Kommunikation und Nutzung von Wissen (2000)
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- Abstract
- Mit Darstellungen des Prozesses des Wissensmanagement (Abb.1), des Concept mapping (Abb.2) und des Mind mapping (Abb.3)
- Source
- Weltwissen - Wissenswelt: Das globale Netz von Text und Bild. Hrsg.: Christa Maar, u.a
-
Information, eine dritte Wirklichkeitsart neben Materie und Geist (1995)
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- Abstract
- Information, Materie und Geist werden hier in den verschiedenen Erscheinungsformen und Auswirkungen behandelt. Das Phänomen der Information wird als das verbindliche Element der Kultur betrachtet
-
Weizenbaum, J.: Wo kommt Bedeutung her und wie wird Information erzeugt? (2001)
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- Footnote
- Vortrag bei der Fachtagung Organisationsinformatik und Digitale Bibliothek in der Wissenschaft am 23. u. 24.3.2000 and der Humboldt-Universität Berlin
- Source
- Computermacht und Gesellschaft: Freie Reden. Hrsg. von Gunna Wendt u. Franz Klug
-
Ratzek, W.: Synopse einer Informations- und Wissensgesellschaft : Ein IT-geprägtes "Paradigma" (2003)
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- Abstract
- In diesem ersten Teil geht es im Wesentlichen um die Grundlagen von Informations- und Kommunikationsprozessen. Dabei steht die zeichenbasierte Information und Kommunikation im Mittelpunkt.