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Ciompi, L.: ¬Die emotionalen Grundlagen des Denkens : Entwurf einer fraktalen Affektlogik (1997)
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- Abstract
- Das menschliche Denken organisiert sich ständig in komplexen Wechselwirkungen zwischen Emotionen und Erkenntnissen. Für das Verständnis dieser Prozesse schlägt Ciompi ein Modell vor, da über die vertraute kausale Logik weit hinausführt Emotion und Kognition wirken zusammen in einem unablässigen Prozeß der Selbstschöpfung, die sich mit ihr eigener Kraft wieder und wieder selbstähnlich hervorzubringen vermag. Erstmals in der Geschichte des Denkens über das menschliche Denken stehen Philosophie, Psychologie und die jüngsten Erkenntnisse der Neurobiologie nicht mehr unvermittelt nebeneinander. In Ciompis Erkenntnis einer fraktalen Affektlogik heben sich ihre Widersprüche auf. Auch der alte Streit zwischen Materialismus und Idealismus, ob das Sein das Bewußtsein prägt oder erst das Bewußtsein die materielle Welt schafft wird versöhnt in dieser Logik höherer Ordnung: Im Chaos, in fraktaler Ästhetik entfaltet sich das menschliche Fühlen und Denken, selbstschöpferisch und lustvoll
- Imprint
- Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht
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Koch, C.: Bewusstsein : ein neurobiologisches Rätsel (2005)
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- Abstract
- Das Bewusstsein ist eines der letzten großen ungelösten Rätsel der Wissenschaft - und sicherlich das größte der Biologie. Wir können den salzigen Geschmack von Kartoffel-Chips spüren, den unverkennbaren Geruch von Hunden wahrnehmen, wenn sie im Regen waren, und kennen das besondere Gefühl, wenn man nur an den Fingerkuppen hängend viele Meter über dem sicheren Boden in einer Felswand klettert. Wie können diese Eindrücke aus den Neuronen und den mit ihnen assoziierten Synapsen und molekularen Prozessen entstehen? Die Frage nach dem Bewusstsein hat die Ideen von Philosophen, Wissenschaftlern, Ingenieuren und den denkenden Menschen generell beflügelt. Was ist Bewusstsein? Wie passt es sich ein in unser Universum? Wozu ist es Nütze? Kommt es nur beim Menschen vor? Warum laufen so viele unserer tagtäglichen Handlungen bewusst ab? Antworten auf diese Fragen werden ein neues Bild kreieren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein. In diesem Sachbuch, das aufgrund seines Schreibstils - ein Glossar erläutert die Fachausdrücke - für den interessierten Menschen mit Grips ebenso geeignet ist wie - aufgrund der exakten Literaturhinweise - für den Wissenschaftler oder Studenten, ergründet Christof Koch, einer der international renommiertesten Forscher in der Bewusstseins-Forschung, die der subjektiven Wahrnehmung von Mensch und Tier zugrunde liegende biologische Grundlage. Er erklärt das Gedankengerüst, das er und Francis Crick entwickelt haben, um das alte Leib-Seele-Problem zu verstehen. Das Herzstück dieses Gerüstes ist ein tragender Ansatz, die neuronalen Korrelate des Bewusstseins zu entdecken und zu charakterisieren, feine, flackernde Muster von Gehirnaktivität, die wirklich jeder bewussten Erfahrung zugrunde liegen. Ausgehend von umfangreichen anatomischen, physiologischen, klinischen, psychologischen und philosophischen Ansätzen und Daten umreißt dieses anspruchsvolle Sachbuch die wissenschaftliche Grundlage von Bewusstsein, zeigt die Grenzen unseres Wissens auf und beschreibt Versuche, die durchgeführt werden müssen, um dieses Rätsel erfolgreich abzuschließen.
- Footnote
- Rez. in: Spektrum der Wissenschaft 2006, H.6, S.101-102 (M. Springer): "Wir erforschen den Kosmos, um zu erfahren, woher wir kommen, und die Welt der Elementarteilchen, weil wir erkennen wollen, woraus wir letztlich bestehen. Nun wenden wir uns mit dem in Jahrhunderten gewonnenen Wissen dem nächstliegenden Forschungsobjekt zu: dem eigenen Gehirn. Das ist ein Schwindel erregendes Unternehmen, denn dabei beugt sich gewissermaßen das Gehirn wissbegierig über sich selbst. Geht das? Kann eine ursprünglich zur Analyse der unbelebten, bewusstlosen Natur entwickelte Methode jemals erklären, wie unser Gehirn Bewusstsein produziert? Muss nicht zwischen physikalisch-chemischen Hirnvorgängen und unserem sinnlichen Erleben von Farben, Schmerzen und Emotionen die notorische »Erklärungslücke« der Bewusstseinsforschung klaffen? Es kommt auf den Versuch an. Wer wissen will, was die Naturwissenschaft - konkret die Neurobiologie - bisher über die materielle Basis unseres bewussten Erlebens herausgebracht hat, sollte dieses Buch lesen. Christof Koch sucht empirisch nach den »neuronalen Korrelaten des Bewusstseins« (neuronal correlates of consciousness, NCCs) - dem kleinsten Satz neuronaler Ereignisse, der für eine bestimmte bewusste Wahrnehmung hinreichend ist. Gewiss vermag unser Gehirn noch viel mehr, als bloß Sinneserlebnisse zu vermitteln: Wir können sprechen, Erlebnisse reflektieren, zählen, logisch denken und so weiter. Das vergleichsweise bescheidene Projekt, NCCs für bewusste visuelle Wahrnehmung zu suchen, hat Koch gemeinsam mit Francis Crick, dem Mitentdecker des genetischen Codes, bis zu dessen Tod 2004 verfolgt, weil die beiden darin den einfachsten Zugang zum Rätsel des Bewusstseins sahen. Damit wiederholte Crick eine Vorgehensweise, mit der er schon 1953 erfolgreich war: zur Erforschung des bislang Unvorstellbaren zunächst ein möglichst einfaches Beispiel zu studieren. Bevor Crick zusammen mit James Watson die Struktur der DNA aufdeckte, konnten die Biologen sich nicht vorstellen, wie ein einzelnes Molekül die Information über den Aufbau eines lebenden Organismus enthalten sollte. Analog hofften später Crick und Koch, aus der Struktur der Neuronen und ihren Wechselwirkungen auf die physische Grundlage des Bewusstseins schließen zu können.
Das ist kein Top-down-, sondern ein Bottom-up-Ansatz. Die Leistung, Bewusstsein hervorzurufen, wird nicht »holistisch« dem Gehirn als Ganzem oder größeren Hirnarealen zugeschrieben, sondern möglichst kleinen Ensembles spezifischer Neuronen, eben den NCCs. Koch hebt beispielsweise die Fähigkeit einzelner Neuronen hervor, selektiv auf ein bekanntes Gesicht anzusprechen. Er bestreitet nicht, dass »höhere« bewusste Leistungen - etwa das Erfassen von Dingkategorien - größere Areale beanspruchen; aber für die empirische Untersuchung der Hirnvorgänge bei einfachen Wahrnehmungen sucht er nach dem neuronalen Minimum. Dafür müssen die Versuchspersonen nicht unbedingt Menschen sein; auch Affen, denen im Experiment unterschiedliche Bilder für beide Augen dargeboten werden, richten ihre Aufmerksamkeit abwechselnd auf das eine oder andere Bild, und entsprechend variiert das - mit modernen Verfahren messbare - neuronale Erregungsmuster ihres Gehirns. So wird Bewusstsein zu einem Gegenstand empirischer Forschung im Tierversuch. Koch - der immer wieder betont, auch im Namen seines verstorbenen Mentors Crick zu schreiben - behauptet nicht, er könne mit den NCCs schon das Rätsel des Bewusstseins insgesamt lösen. Wohl aber beharrt er darauf, dass nur dieser Bottom-up-Ansatz den Weg zu einer Erklärung weist. Er skizziert ein langfristiges Forschungsprogramm, das, so hofft er, die Erklärungslücke zwischen objektiven Hirnprozessen und subjektivem Erleben schließen wird. Bewusstsein ist für Koch eine emergente Eigenschaft komplexer Nerventätigkeit. Darum würde er auch nicht zögern, einem hochkomplex verdrahteten und autonom agierenden Roboter eine Art Bewusstheit zuzugestehen. Das ungeheuer reichhaltige, elegant geschriebene und gut übersetzte Buch wendet sich eigentlich an zwei verschiedene Lesergruppen: Die einen wollen »nur« erfahren, was die modernste Naturwissenschaft über das Bewusstsein zu sagen weiß; die anderen finden ein komplettes Lehrbuch der Neurobiologie vor. Der Autor versucht, es beiden recht zu machen, indem er Details und Quellen in umfangreiche Fußnoten verbannt. Ein neugieriger Leser wird sich förmlich zwingen müssen, über das Kleingedruckte hinwegzulesen, welches das untere Drittel fast jeder Seite ausmacht." Originaltitel: The quest for consciousness -a neurobiological approach.
- Issue
- Mit einem Vorw. von Francis Crick. Aus dem Amerikan. übers. von Monika Niehaus-Osterloh und Jorunn Wissmann.
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Bewußtsein : Beiträge aus der Gegenwartsphilosophie (2005)
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- Abstract
- DAS STANDARDWERK in der Philosophie des Geistes seit 10 Jahren - jetzt in 5. Auflage mit einer um mehr als 60 Seiten erweiterten Bibliographie, die Publikationen zur Philosophie des Geistes und angrenzender Disziplinen von 1970-2004 erfaßt (über 2700 Titel). Kann man sich vorstellen, dass so etwas wie bewusstes Erleben auf der Grundlage physikalischer Vorgänge entstehen konnte? Sind subjektives Empfinden und das Entstehen einer Innenperspektive überhaupt als Bestandteil der natürlichen Ordnung der Dinge denkbar - oder werden wir an dieser Stelle mit einem letztlich unauflöslichen Mysterium konfrontiert, mit einem weissen Fleck auf der Landkarte des wissenschaftlichen Weltbildes, der vielleicht aus prinzipiellen Gründen immer ein weisser Fleck bleiben muss? Das Problem des Bewusstseins bildet heute - vielleicht zusammen mit der Frage nach der Entstehung unseres Universums - die äusserste Grenze des menschlichen Strebens nach Erkenntnis. Es erscheint deshalb vielen als das letzte grosse Rätsel überhaupt und als die grösste theoretische Herausforderung der Gegenwart. Mit Beiträgen von: Ansgar Beckermann, Peter Bieri, Dieter Birnbacher, Ned Block, Tyler Burge, David J. Chalmers, Patricia S. Churchland, Daniel C. Dennett, Owen Flanagan, Rick Grush, Güven Güzeldere, Robert Kirk, Martin Kurthen, Joseph Levine, William G. Lycan, Colin McGinn, Thomas Metzinger, Norton Nelkin, Martine Nida-Rümelin, David Papineau, Diana Raffman, Georges Rey, David M. Rosenthal, Eva Ruhnau, Michael Tye, Robert Van Gulick, Kathy Wilkes. Siehe auch: "Conscious Experience", gekürzte englischsprachige Version des Buches "Bewußtsein".
- Content
- Kommentare: Metzingers blauer Sammelband [...] bietet den zur Zeit vielseitigsten und aktuellsten deutschsprachigen Einstieg in die Thematik. Obwohl als Studienwerkzeug konzipiert, kann der Band auch das Interesse weiterer Kreise gewinnen. M. Lenzen, Frankfurter Rundschau. In den letzten Jahren hat es keine Veröffentlichung gegeben, die so kenntnisreich und informativ in die Gegenwartsdiskussion um das Bewusstsein einführte. H. Breuer, Frankfurter Allgemeine Zeitung. Dieser monumentale Band ist nicht nur ein weiterer Sammelband auf dem wachsenden Markt von Büchern über Bewusstseinsforschung, sondern eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme der philosophischen Problemstellungen, die mit der gegenwärtigen Kognitions- und Bewusstseinsforschung verbunden sind, herausgegeben von einem der führenden Vertreter dieser Bemühungen [...]; ein hervorragendes Buch, spannend zu lesen, wohl fundiert, ohne falsche Versprechungen, das »Rätsel des Bewusstseins« bald (oder jemals?) zufriedenstellend klären zu können. M. von Brück in Dialog der Religionen. Alles in allem: Dieses Werk gehört zu einem der wichtigsten Bücher der letzten Jahre zum Thema des menschlichen Bewusstseins. Mind Management. Wer heute zur Frage des Bewusstseins etwas sagen will und dies nicht nur aus neurologischer Sicht, wird an diesem Buch nicht vorbeigehen können. A. Resch, Grenzgebiete der Wissenschaft. Der Band stellt in einer bislang kaum dagewesenen Konzentration die führenden Autoren auf diesem Gebiet vor. Diese äusserst hochkarätige Textsammlung sollte nicht nur in der aktuellen Philosophie des Geistes, sondern auch in der empirischen Forschung grosse Wirkung entfalten. R. Schatta in Bundeswehr-Verwaltung. Der Leser wird, begleitet durch eine überaus sachkundige allgemeine und mehrere auf die neun Teile des Buches bezogene spezielle Einführungen des Herausgebers, durch die Diskussionslandschaft geführt. Er wird mit den begrifflichen Grundlagen der Diskussion vertraut gemacht und auf die Gratwanderung zwischen physischen und phänomenalen Wirklichkeiten geschickt. A. Ziemke, Psychologie Heute
- Footnote
- Rez. der ersten Aufl von 1995 in: Frankfurter Rundschau Nr.93 vom 20.4.1996, S.4 u.d.T.: Wie und warum entsteht im Gehirn unser bewußtes Erleben? (M. Lenzen)