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  1. Manguel, A.: ¬Die Bibliothek bei Nacht (2007) 0.01
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    Abstract
    Tagsüber herrscht in der Bibliothek Vernunft und Ordnung, doch nachts wandelt sie sich in ein Reich der Träume und Erinnerung. Die Bücherwände enthalten alle Geschichten und Gedanken, die in uns leben. Jedes Buch, das Alberto Manguel in die Hand nimmt, erzählt ihm von einer anderen Bibliothek, von verbotenen Archiven und geheimen Kammern, von labyrinthischen Gängen Babels und den großen Bibliotheken der Menschheit. Und jedes Regal ist ein Fenster auf die Bibliothek von Alexandria.
    BK
    06.01 / Geschichte des Informations- und Dokumentationswesens
    Classification
    06.01 / Geschichte des Informations- und Dokumentationswesens
    Footnote
    Rez. in: Mitteilungen der VÖB. 61(2008) H.1, S.79-81 (M. Katzmayr): "Was ist an einer Bibliothek bei Nacht besonderes? Für Alberto Manguel, der schon mehrmals, etwa mit "Eine Geschichte des Lesens", literatur- und buchgeschichtliche Expertise und bibliophile Leidenschaft bewiesen hat, ist die Nacht die Zeit des Lesens in seiner privaten Bibliothek. Wo tagsüber Systematik und Ordnung herrschten, könne sich nachts die Phantasie frei entfalten: "Die Geräusche werden gedämpft, die Gedanken lauter [...] Die Bücher sind jetzt die wahren Lebewesen, die mich, den Leser, durch die kabbalistischen Ri- tuale halbverschwommener Buchstaben heraufbeschwören und zu einen bestimmten Band, einer bestimmten Seite locken. Die Ordnung der Bibliothekskataloge ist in der Nacht nur Konvention; sie ist ohne Bedeutung irr Reich der Schatten." (22f.). Das vorliegende Werk ist allerdings mehr als eine emotionale und dichterische Liebeserklärung eines Bibliophilen an Bibliotheken im Allgemeiner bzw. an seine Privatbibliothek im Besonderen. Manguel versucht vielmehr die grundlegenden Beweggründe hinter dem unerlässlichen Sammeln unc Archivieren von Informationen zu entdecken; einem Sammeln, dass Sinr und Ordnung in die Welt tragen soll, letztlich aber - so seine pessimistisch( Vorwegnahme - zum Scheitern verurteilt sei. Zwischen dieser Frage und seiner sehr persönlichen Antwort in dei Schlussbemerkung liegt ein umfangreicher Essay, der in anekdotischer Art vorwiegend historische, literarische und philosophische Aspekte unterschiedlicher mit der Bibliothek verbundener Themenkreise behandelt. Sc wird die Bibliothek als Ordnung, Raum, Form, Macht, Identität, Werkstatt, Zuhause etc. einer eingehenden Betrachtung unterzogen. ... Egal wie diese letztlich ja nur scheinbare Kontroverse zwischen gedruckt und digital bewertet werden mag - dieses äußerst preiswerte, reich bebilderte und auch sonst sehr schön gestaltete Buch kann ohne Vorbehalt empfohlen werden. Wie gut, dass Manguel es tatsächlich geschrieben hat und es nicht nur in der Bibliothek ungeschriebener Bücher ein flüchtiges Dasein fristet. In diesem Fall wären nämlich selbst die Bemühungen eines wiederauferstandenen Paul Masson nur ein schwacher Trost."
    Issue
    Aus dem Engl. von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié.