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Spitzer, M.: Lernen : Gehirnforschung und die Schule des Lebens (2002)
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- Abstract
- Wenn es etwas gibt, was Menschen vor allen anderen Lebewesen auszeichnet, dann ist es die Tatsache, dass wir lernen können und dies auch zeitlebens tun. Wir lernen Trinken, Laufen, Sprechen, Essen, Singen, Lesen, Radfahren, Schreiben, Rechnen, Englisch und uns zu benehmen - mit mehr oder weniger Erfolg. Später lernen wir einen Beruf, jemanden kennen, Kinder zu erziehen und Vorgesetzter zu sein. Wieder mit unterschiedlichem Erfolg. Noch später lernen wir, vor allem für andere da zu sein, uns nicht mehr so wichtig zu nehmen, mit der Rente auszukommen und mit Anstand abzutreten (zu den Erfolgsaussichten wage ich keine Vermutung). Wir lernen, indem wir einfach so herumprobieren (wie beim Trinken an der Mutterbrust oder beim Laufen), indem wir zusehen, zuhören und die anderen nachmachen (wie beim Singen, Essen oder Sprechen) oder auch, indem wir Vokabeln pauken. Für viele Menschen ist Lernen identisch mit Pauken und vor allem damit, dass es keinen Spaß macht. Aber auch dies ist gelernt! Lernen findet nicht nur in der Schule statt. Im Gegenteil: Non scholae sed vitae discimus bezieht sich nicht nur darauf, wofür wir lernen (nämlich für das Leben und nicht für die nächste Klassenarbeit), son dern auch darauf, wo gelernt wird: im Leben und durch das Leben (und manchmal sogar selbst dann, wenn sich dieses in der Schule abspielt!). Lernen findet im Kopf statt. Was der Magen für die Verdauung, die Beine für die Bewegung oder die Augen für das Sehen sind, ist das Gehirn für das Lernen. Daher sind die Ergebnisse der Erforschung des Gehirns für das Lernen etwa so wichtig, wie die Astrophysik für die Raumfahrt oder die Muskel- und Gelenkphysiologie für den Sport. Die Wissenschaft von den Nervenzellen und dem Gehirn, die Neurobiologie, hat in den letzten Jahren einen beispiellosen Aufschwung durchgemacht und zu noch vor wenigen Jahren ungeahnten Ergebnissen geführt. In diesem Buch geht es darum, mit Hilfe der Gehirnforschung das Lernen besser zu verstehen. Das daraus folgende vertiefte Verständnis des Lernens bleibt nicht im Elfenbeinturm der Wissenschaft, sondern geht uns alle an, denn wir alle lernen dauernd, ob wir wollen oder nicht.
- Classification
- CP 5000 Psychologie / Allgemeine Psychologie / Lernen und Gedächtnis
- Content
- Spitzer, Psychologe, Philosoph, Mediziner und Professor für Psychiatrie (vgl. auch ID 47/02, 15/00 und 43/96), geht der Frage nach, wie Lernern im Gehirn ermöglicht wird, wie Aufmerksamkeit, Motivation und Emotionen das Lernen beeinflussen, wie Lernen in unterschiedlichen Lebensabschnitten stattfindet u.a.m. Mit vielen anchaulichen Erläuterungen, Beispielen, Geschichten und Anekdoten, unterstützt durch zahlreiche Abbildungen, vermittelte er neuere Erkenntnisse der Gehirnforschung und zieht praktische Schlüsse aus diesen Forschungsergebnissen, für jedermanns Alltag, für das Lernen in der Schule und für eine menschengerechtere Gesellschaft. Ein Sachbuch im besten Sinne, das eine komplexe Materie gut verständlich und anregend aufbereitet. - Für Lehrer, Eltern und ein breites Publikum. (2 S)
- RVK
- CP 5000 Psychologie / Allgemeine Psychologie / Lernen und Gedächtnis
-
Roth, G.; Strüber, N.: Wie das Gehirn die Seele macht (2014)
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- Abstract
- Was ist eigentlich die Seele und wie hängt sie mit dem Gehirn zusammen? Seit dem Altertum wird das Gehirn als Organ der Seele angesehen. Wo und wie aber das Psychische im Gehirn entsteht, wie sich dabei unsere Gefühlswelt, unsere Persönlichkeit und unser Ich formen, kann mit Hilfe der modernen Verfahren der Hirnforschung erst seit kurzem erforscht werden und wird in diesem Buch dargestellt.
Die vergleichsweise junge Neurobiologie verstehen der "Altmeister" Gerhard Roth und seine junge Kollegin Nicole Strüber als ergänzende Wissenschaft zu Psychologie und Psychotherapie. Sie bekennen sich uneingeschränkt zur naturwissenschaftlichen Sichtweise: "Alles, was wir erleben, hat seinen Ort im Gehirn". Ihr Anspruch, dass es außerhalb der naturalistischen Betrachtungsweise keine anderen Erklärungsmodelle geben kann, wird seit vielen Jahren kontrovers diskutiert. Gerhard Roth weist selber auf eine Erklärungslücke hin: Es ist völlig unklar, wie Bewusstsein entsteht, auch wenn die biologischen Vorgänge im Gehirn bekannt sind. Dennoch ist er sich sicher, dass "aus neurobiologischer Sicht die Suche nach dem Sitz der Seele erfolgreich beendet wurde.",Auf den ersten 200 Seiten werden detailliert die Anatomie und Physiologie des Nervensystems erklärt. Psychologische Begriffe werden auf ihre neurobiologische Grundlage hin untersucht. Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Persönlichkeit haben ihre typischen Lokalisationen im Gehirn. Einige Grundannahmen der Psychotherapien werden bestätigt, etwa die große Bedeutung der vorgeburtlichen und frühkindlichen Erfahrungen, die Bindungserfahrungen und die genetischen Dispositionen. Manche Therapiekonstrukte werden widerlegt, wie Freuds Traumtheorie oder die kognitive Umstrukturierung. Möglicherweise kann die Neurobiologie in Zukunft noch viel mehr zur Diagnostik und Therapie beitragen, meint Roth. Für Laien gibt es kaum ein vergleichbar umfangreiches Sachbuch, das dermaßen gut verständlich, klar und nüchtern die moderne Hirnforschung beschreibt.
- Classification
- BK 8200: Medizin, Biologie / Theologie und Religionswissenschaften / Theologische Ethik / Moraltheologie
- RVK
- BK 8200: Medizin, Biologie / Theologie und Religionswissenschaften / Theologische Ethik / Moraltheologie
-
Roth, G.; Strüber, N.: Wie das Gehirn die Seele macht (2018)
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- Abstract
- Was ist eigentlich die Seele und wie hängt sie mit dem Gehirn zusammen?. Die jüngsten Fortschritte der Neurowissenschaften in Kombination mit modernen Forschungsmethoden machen es möglich, fundierte Antworten darauf zu geben, - wo im Gehirn die Seele zu verorten ist - wie der Aufbau der Persönlichkeit verläuft - worauf psychische Erkrankungen beruhen - warum die Wirksamkeit von Psychotherapien nicht gut belegt ist - warum alte Muster immer wieder unser Verhalten bestimmen und so schwierig zu verändern sind - warum Menschen mit antisozialen Persönlichkeitsstrukturen nur schwer behandelbar sind - wie man im Rahmen der Psychotherapie oder mit Medikamenten auf die Psyche einwirken kann. Seit dem Altertum wird das Gehirn als Organ der Seele angesehen. Wo und wie aber das Psychische im Gehirn entsteht, wie sich dabei unsere Gefühlswelt, unsere Persönlichkeit und unser Ich formen, kann mit Hilfe der modernen Verfahren der Hirnforschung erst seit kurzem erforscht werden und wird in diesem Buch dargestellt. Es verbindet Hirnforschung mit Psychologie und erklärt aus neurobiologischer Sicht, wie bestimmte Persönlichkeitsmerkmale entstehen. Anspruchsvoller, groß angelegter Versuch, ein neurobiologisches Verständnis des Seelisch-Psychischen, der Entwicklung der menschlichen Persönlichkeit als Träger des Seelischen, der Entstehung psychischer Krankheiten und der Wirksamkeit von Psychotherapie zu erreichen.
- Issue
- Erste Auflage in dieser Ausstattung, überarbeitete und erweiterte Auflage.
-
Kann das Gehirn das Gehirn verstehen? : Gespräche über Hirnforschung und die Grenzen unserer Erkenntnis mit Wolf Singer, Gerald Hüther, Gerhard Roth, Angela D. Friederici, Henning Scheich, Hans J. Markowitsch, Christoph von der Malsburg, Randolf Menzel, Frank Rösler (2013)
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- Abstract
- Kein anderes Organ ist so komplex wie das Gehirn: Über 100 Milliarden Nervenzellen und über 100 Billionen Synapsen sorgen für die Steuerung unseres Körpers. Hirnforschung versucht die Geheimnisse dieses Superorgans zu ergründen. Dabei will sie nicht nur die Funktionsweise des Organs verstehen, sondern auch die Verknüpfung der Hirntätigkeit mit unserer Wahrnehmung, unseren Gefühlen und Denkprozessen. Der Hirnforschung geht es um die Erklärung des unerklärten Universums in mir selbst , sagt Wolf Singer, Direktor am Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main. Matthias Eckoldt versammelt in diesem Buch Gespräche mit führenden deutschen Hirnforschern, die auf der gesamten Breite des Wissenschaftsfeldes arbeiten. Dabei zeigt sich der Philosoph und Wissenschaftsjournalist am aktuellen Stand der Neurowissenschaft ebenso interessiert wie an deren Grenzen. Die Gespräche drehen sich um Neuroprothetik, die Wirkweise von Psychopharmaka, Ton- und Sprachverarbeitung im Gehirn, um Strategien und Strukturen des Gedächtnisses, um besondere Eigenschaften neuronaler Netze, konkurrierende Paradigmen und um die Wahrheitsproblematik. Ein philosophisches Lesevergnügen und eine exklusive Einführung in die Hirnforschung aus erster Hand. Gespräche mit: Gerald Hüther, Wolf Singer, Gerhard Roth, Hans J. Markowitsch, Angela D. Friederici, Christoph von der Malsburg, Frank Rösler, Henning Scheich, Randolf Menzel.
"Matthias Eckoldt hat den Hirnforschern die zentralen Fragen gestellt: Wie laufen Lernprozesse ab, wie verarbeitet das Gehirn Musik, wie lernt es Sprachen, wie erkennt es Gesichter, wie entsteht Bewusstsein? Die Interviewform des Buches zwingt die Wissenschaftler, ihre Theorien und Hypothesen in gesprochene Sprache zu überführen. So wird Wissenschaft für Laien verständlich. (...) Matthias Eckoldt versammelt in seinem Buch neun Wissenschaftler, neun Themenschwerpunkte und neun verschiedene Meinungen. So entsteht ein Überblick über den aktuellen Stand der Neurowissenschaften."
- BK
- 77.02 Philosophie und Theorie der Psychologie
- Classification
- 77.02 Philosophie und Theorie der Psychologie
-
Cechura, S: Kognitive Hirnforschung : Mythos einer naturwissenschaftlichen Theorie menschlichen Verhaltens (2008)
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- Abstract
- Cechuras Analyse verdeutlicht, dass die kognitive Hirnforschung eine neue Ideologie begründet. In dieser werden Ergebnisse aus der Naturwissenschaft dazu benutzt, die Ergebnisse der bürgerlichen Konkurrenz biologisch zu erklären und damit als naturgegeben zu behaupten.Ausgangspunkt dieser Analyse ist die kontroverse öffentliche Diskussion um die Existenz des freien Willens. In seiner auch für naturwissenschaftliche Laien verständlichen Auseinandersetzung mit Autoren wie Roth, Singer, Spitzer, Damasio, Kandel u.a. zeigt Cechura auf, dass ihre These, der menschliche Wille sei nicht frei, nicht das Ergebnis ihrer Forschung, sondern ihr Dogma ist, das den Ausgangspunkt ihrer Theorien bildet. Mit der Erfindung des Bestimmungsverhältnisses des Menschen durch sein Organ Gehirn formulieren sie psychologische Theorien und Konstrukte um und verwandeln diese in biologische Gegebenheiten. Der Mensch wird zum Informationsverarbeitungsmechanismus, der sich nur in seiner Komplexität von einer Schnecke oder einem Salamander unterscheidet.Brisanz erhalten diese Thesen, weil die kognitive Hirnforschung als neue Leitwissenschaft antritt. Das von ihr entworfene Menschenbild zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen dem Überlebenskampf im Urwald und dem in der Konkurrenz der kapitalistischen Gesellschaft kein Unterschied gemacht wird. Die Ergebnisse der Konkurrenz sind somit nicht das Ergebnis dieses Kampfes, der immer Gewinner und Verlierer kennt, sondern der unterschiedlichen individuellen Verschaltung im Gehirn - eine affirmative Sichtweise, die auch für die Bildungsdebatte und die Ausrüstung des Nachwuchses für den künftigen Erfolg im internationalen Wettbewerb instrumentalisiert wird.