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  • × classification_ss:"30.01 Geschichte der Naturwissenschaften"
  1. Bunge, M.; Mahner, M.: Über die Natur der Dinge : Materialismus und Wissenschaft (2004) 0.01
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    Abstract
    Für den Idealismus stellt das menschliche Bewusstsein das Zentrum der Welt dar, für den Materialismus dagegen ist die reale Welt das Primäre und der Mensch ihr Produkt. Obwohl der Materialismus so alt ist wie die Philosophie selbst, bildete er stets die Minderheitenposition. Nun scheinen vor allem die Naturwissenschaften die materialistische Sicht der 'Natur der Dinge' zu bestätigen. Doch ist die Wissenschaft wirklich materialistisch? Und was können Philosophen in unserer Zeit noch über die Natur der Dinge sagen, wo doch hier die Naturwissenschaftler das Wort führen? Dieses Buch zeigt, was dies im Sinne eines modernen Materialismus sein kann. Der Materialismus hatte seit seiner Entstehung in der griechischen und indischen Antike immer einen starken aufklärerischen und emanzipatorischen Aspekt, weil er sich stets gegen die herrschenden Illusionen wandte. Dadurch wirkte er zugleich befreiend und bedrohlich. Auch dieser Aspekt der materialistischen Tradition kommt hier zur Sprache.
    Footnote
    Rez. in: Spektrum der Wissenschaft 2006, H.2, S.100-101 (O. Walkenhorst): "Um seinen Zeitgenossen die Furcht vor den Göttern und dem Tod zu nehmen, verfasste der römische Dichter und Philosoph Lukrez (97-55 v. Chr.) sein von der materialistischen Atomlehre der griechischen Antike geprägtes Lehrgedicht "De rerum natura" (»Über die Natur der Dinge«) - und wurde so zu einem einflussreichen Popularisierer eines aufgeklärten wissenschaftlichen Weltbildes. Mit dem respektvoll von Lukrez entlehnten Titel erinnern der argentinische Physiker und Philosoph Mario Bunge und der Biologe Martin Mahner an diese alte materialistische Tradition. In erster Linie aber wollen sie einen breiten Leserkreis vom modernen Materialismus überzeugen. Warum ist ihnen das wichtig? Erstens versuchen sie zu zeigen, dass nur der Materialismus konsistente philosophische Voraussetzungen für die Realwissen schaften schaffen kann, obwohl deren Vertreter sich nicht einmütig zu ihm bekennen und manchmal sogar glauben, ganz ohne Philosophie auskommen zu können. Zweitens wollen sie das emanzipatorische Potenzial des Materialismus konsequent nutzbar machen und so Argumente gegen Pseudowissenschaft, Religion und Esoterik liefern. Seit der Antike stehen sieh mit dem Idealismus und dem Materialismus zwei radikal verschiedene philosophische Weltbilder gegenüber. Dabei geht es grob gesprochen um die Frage, ob ausschließlich das Geistig-Ideelle oder ausschließlich das Materielle real existiert. Als Materialisten vertreten Bunge und Mahner den zweiten Standpunkt; aber auch der Materialismus kennt noch zahlreiche Spielarten. Die Autoren grenzen sich insbesondere vom Physikalismus und vorn Dialektischen Materialismus ab: An Ersterem kritisieren sie die reduktionistische These, die Welt könne allein von der Physik her erklärt werden; bei Letzterem nehmen sie Anstoß an einigen der so genannten Gesetze der Dialektik. Ein Objekt ist nach Bunge und Mahner genau dann materiell - und damit real existent -, wenn es veränderbar ist, das heißt, wenn der Wert mindestens einer Eigenschaft des Objekts sich im Lauf der Zeit ändern kann. Dieses Kriterium ist brauchbarer als andere häufig verwendete Kriterien wie sinnliche Wahrnehmbarkeit, Massehaltigkeit oder raumzeitliche Lokalisierbarkeit. Auf diese Weise können nämlich unter anderem auch elektromagnetische Felder als materiell angesehen werden. Energie gilt nicht als immateriell, da sie als Eigenschaft materieller Objekte interpretiert wird. Die von Bunge und Mahner vertretene Form des Materialismus heißt »emergentistisch« und ist charakterisiert durch eine starke Betonung des Systemgedankens: Jedes Ding ist ein System oder Bestandteil eines Systems. Und Systeme haben emergente Eigenschaften, das sind solche, die keiner der Bestandteile des Systems besitzt. Als Paradebeispiele gelten die Flüssigkeit von Wasser (einzelne Moleküle sind nicht flüssig) oder die Lebendigkeit einer Zelle (einzelne Moleküle sind nicht lebendig). Die Existenzweise des Geistig-Ideellen, also abstrakter Objekte wie Zahlen oder mythologischer Personen, ist für Materialisten meist eine harte Nuss. Die Autoren verstehen abstrakte Objekte als Äquivalenzklassen von möglichen Gedanken, das heißt als das, was ähnlichen Gedanken, die in verschiedenen Gehirnen gedacht werden können, gemeinsam ist. Abstrakten Objekten kommt daher bloß der Status der fiktiven Existenz zu, die gleichsam zeitlos ist, da sich in Wirklichkeit immer nur die denkenden Gehirne verändern. Gemäß dieser Auflassung gibt es keine Gedanken ohne denkende Gehirne und somit auch keine Ideen im Sinne Platons, die in einem »idealen Begriffs-Steinbruch« abgebaut werden könnten. In diesem Zusammenhang lehnen die Autoren auch die bei Naturwissenschaftlern und Hobbyphilosophen beliebte Drei-Welten-Lehre von Popper als »Monster traditioneller Metaphysik« ab.
    Aber hat nicht die Quantenmechanik die Grundannahmen des Materialismus letztendlich widerlegt? Diese Frage verneinen die Autoren entschieden, obwohl aus der Kopenhagener Deutung und der Heisenberg'schen Unschärferelation »viele subjektivistische und indeterministische Philosophen Honig gesaugt haben«. In Wirklichkeit jedoch beschreibe die Quantenmechanik die objektive Realität unabhängig von Messgerät und Beobachter, und der quantenmechanische Determinismus reiche auf Grund seiner stochastischen Komponente zwar über den klassischen Determinismus hinaus, sei aber weit entfernt von einem radikalen Indeterminismus. Ebenso entschieden wenden sich Bunge und Mahner gegen nichtmaterialistische Lösungen des Gehirn-Geist-Problems. Geist sei eben nicht immateriell, sondern eine emergente Eigenschaft des materiellen Systems Gehirn. Und Dinge könnten - im Gegensatz zur Auffassung des Physikalismus - nicht nur physikalische Eigenschaften haben, sondern auch biotische, soziale oder mentale. Schließlich begeben sich die Autoren auf das Feld von Ethik und Religion. Dass beide notwendig miteinander verbunden seien, erklären sie zum »populären Irrtum«; darüber hinaus lassen sie an der christlichen Ethik samt Gebotstheorie und Naturrechtslehre kein gutes Haar. Stattdessen betonen sie die Fortschrittlichkeit einer materialistischen Ethik, in der Werte nicht an sich existieren, sondern nur in Bezug auf bestimmte Organismen und abhängig von deren Bedürfnissen und Interessen. Im Übrigen seien das wissenschaftliche und das religiöse Weltbild wegen unauflöslicher Konflikte absolut unvereinbar. Umso verwunderlicher also, dass viele herausragende Wissenschaftler wie zum Beispiel Isaac Newton zutiefst religiös waren und kurioserweise durch ihre Forschung den Plan des Schöpfers enträtseln wollten. Das alles ist nun im Einzelnen nicht neu. Aber es ist übersichtlich und systematisch zusammengestellt, und die philosophischen Begriffe werden stets präzise und verständlich eingeführt. Die Autoren sezieren ihre Gegner gründlich und können dabei im Großen und Ganzen auch überzeugen. Der Text bleibt allerdings - trotz des Bemühens um einen lockeren Stil mit zahlreichen polemischen Spitzen - streckenweise etwas trocken. Zudem ist inhaltlich einiges zu kritisieren: Bei der ethischen Diskussion um »Personenrechte statt Menschenrechte« bleibt die klare Distanzierung von radikalen Bioethikern wie Peter Singer aus; irritierend ist auch die Einteilung ethischer Probleme in mini-ethische (zum Beispiel Abtreibung und Euthanasie) und mega-ethische (zum Beispiel Armut und Überbevölkerung), wobei angeblich nur letztere einer ergänzenden politischen Philosophie bedürfen. Ebenso verspürt man Unbehagen bei dem recht traditionellen Wissenschaftsverständnis von Bunge und Mahner, die mindestens unterschwellig den Mythos der Objektivität und Rationalität von Wissenschaft permanent verteidigen. Dabei würde auch der Wissenschaft ein weniger idealisiertes Bild letztlich eher nutzen als schaden."
  2. Meilensteine der Wissenschaft : Eine Zeitreise (2002) 0.01
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    Abstract
    Meilensteine der Wissenschaft ist die erste leicht zugängliche und üppig illustrierte Geschichte der (Natur-)Wissenschaft. Von den Ursprüngen des Zählens ... bis zur Sequenz des menschlichen Genoms- in 250 Porträts entscheidender Ideen, Entdeckungen oder Erfindungen und ihrer Protagonisten veranschaulicht dieses Buch die Entwicklung der Wissenschaft von der Steinzeit bis heute. Die prägnant geschriebenen und geschickt untereinander vernetzten Beiträge entfalten in ihrer Gesamtheit ein faszinierendes Panorama des universellen menschlichen Strebens nach Erkenntnis - der großen wissenschaftlichen Revolutionen und wegweisenden Durchbrüche ebenso wie der tastenden Schritte und unvermeidlichen Irrwege.
    Classification
    TB 2300 Allgemeine Naturwissenschaft / Nachschlagewerke und Bibliographien aus dem Gesamtgebiet der Naturwissenschaften und der Geschichte der Allgemeinen Naturwissenschaft / Geschichte der Allgemeinen Naturwissenschaft / Gesamtdarstellungen
    Footnote
    Rez. in: Spektrum der Wissenschaft. 2003, H.9, S.84 (E. Reinecke): "Wie viele bemerkenswerte (natur)wissenschaftliche Erkenntnisse und Ereignisse gibt es von den frühesten Entdeckungen bis heute? Nach mühevoller Auswahl kommt der Herausgeber Peter Tallack auf 250 Stück; und bei aller unvermeidlichen Willkür ist ihm die Selektion so gut gelungen, wie dies wohl möglich ist. Der Ausbruch des Mt. St. Helens steht dann eben gleichberechtigt neben der Relativitätstheorie. Trotzdem vermittelt das Werk tatsächlich einen Überblick über die Wissenschaftsgeschichte und ermöglicht es, viele Geschehnisse in einen größeren Zusammenhang einzuordnen. Dabei helfen auch die vielen Querverweise am Ende jedes Artikels. Das Buch ist nach einem streng durchgehaltenen Schema aufgebaut. In chronologischer Folge wird jeder Entdeckung bzw. jedem Ereignis genau eine Doppelseite gewidmet: links der Text, rechts eine ganzseitige Abbildung dazu. So ist der Erklärung von Euklids »Elementen« eine Seite aus der 1482 in Venedig erschienenen ersten gedruckten Ausgabe des Werks beigefügt. Die Artikel sind für Laien gedacht und sehr allgemeinverständlich gehalten. Trotzdem sind die wissenschaftlichen Darstellungen meist präzise und zutreffend. Schließlich ist der Herausgeber selbst Naturwissenschaftler und ehemaliger Redakteur des renommierten englischen Wissenschaftsmagazins »Nature«. Die Texte stammen ebenfalls aus der Feder gestandener Wissenschaftsjournalisten. Garniert ist das Ganze noch mit acht zweiseitigen Essays zu ausgesuchten »herausragenden intellektuellen Leistun gen«, geschrieben von Experten wie dem Paläoanthropologen Richard Leakey (»Die ersten Menschen«) und dem Mathematiker Ian Stewart (»Die Infinitesimalrechnung«). »Meilensteine der Wissenschaft« ist wuchtig, aber keinesfalls abschreckend. Durch die Gestaltung mit kurzen Texten und großformatigen Bildern wirkt es sehr gefällig, bietet etwas fürs Auge und verführt sofort zum Stöbern. Allerdings fehlt der Platz, um auch nur etwas tiefer gehende Informationen unterbringen: Die einzelnen Artikel sind kürzer als so mancher Lexikoneintrag. Da helfen auch die ebenfalls relativ kurzen Essays nicht. Und so schön und ansprechend die großformatigen Bilder auch sein mögen - in vielen Fällen sind sie reine Dekoration, die zum Verständnis nichts und zur Darstellung des Themas wenig beiträgt. Wenn der Erforschung der Wahrscheinlichkeiten durch Pascal und Fermat das Gemälde »Der Falschspieler« zugeordnet wird, hilft auch der Hinweis nicht, dass die damaligen Spieler über Wahrscheinlichkeiten kaum Bescheid wussten. Wen solches nicht stört, der hat in »Meilensteine der Wissenschaft« einen wirklichen Prachtband gefunden."
    Issue
    Mit einem Geleitwort von Susan Greenfield und einem Vorwort von Simon Singh. Aus dem Englischen übersetzt von Monika Niehaus-Osterloh u.a.
    RVK
    TB 2300 Allgemeine Naturwissenschaft / Nachschlagewerke und Bibliographien aus dem Gesamtgebiet der Naturwissenschaften und der Geschichte der Allgemeinen Naturwissenschaft / Geschichte der Allgemeinen Naturwissenschaft / Gesamtdarstellungen
  3. Gloy, K.: ¬Das Verständnis der Natur : Bd.1.: Die Geschichte des wissenschaftlichen Denkens (1995) 0.01
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    BK
    30.02 Philosophie und Theorie der Naturwissenschaften
    Classification
    30.02 Philosophie und Theorie der Naturwissenschaften
  4. Macht des Wissens : Die Entstehung der modernen Wissensgesellschaft (2004) 0.01
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    Abstract
    Ein von Richard van Dülmen und Sina Rauschenbach herausgegebener Sammelband beschreibt die Entstehung der Wissensgesellschaft. Unsere Gesellschaft schmückt sich gerne mit dem Beinamen "Wissenschaftsgesellschaft". Dass diese "Wissenschaftlichkeit" keine Errungenschaft der Gegenwart ist, zeigt dieses gewichtige Buch, In knapp 30 Beiträgen auf 740 Seiten erläutern verschiedene Autoren von 1450 bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts. Buchdruck, Universitäten, Alchemie, Bibliotheken oder Enzyklopädisktik - nicht alles ist in den letzten 50 Jahren entstanden. Umfangreiche Register und Literaturangaben ergänzen das Buch, das nicht nur ob seines Umfangs keine "leichte Lektüre" ist.
    BK
    02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur
    Classification
    02.01 Geschichte der Wissenschaft und Kultur
    Footnote
    Rez. in: taz mag vom 2./3.4.2005, S.VII (J. Vogel): "Nicht erst seit Horst Köhler das "Fitmachen" Deutschlands für die "Wissensgesellschaft" zur zentralen Agenda seiner Amtszeit als Bundespräsident erhoben hat" steht Wissen im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion. Da passt es gut, dass auch die Historikerzunft nicht hinten ansteht und die Debatte mit einem dickleibigen Buch über die "Entstehung der modernen Wissensgesellschaft" in der Zeit vom 15. bis ins frühe 19. Jahrhundert bereichert. Der opulent ausgestattete Band des jüngst verstorbenen Saarbrücker Historikers Richard van Dülmen und seiner Kollegin Sina Rauschenberg hat alle Qualitäten eines staatstragenden Werkes: eine eindrucksvolle Zahl anerkannter Autoren, eine aufwändige Bebilderung und eine klar umrissene These über die Geburt der Wissensgesellschaft aus dem Geist der frühneuzeitlichen Wissenschaften. In der Art einer Schatzkammer des Wissens ähnlich jenen, die bereits die Fürstenhöfe des Barocks zierten, wird dem Leser (und Betrachter) die ganze Pracht der wissenschaftlichen Betätigung zwischen Renaissance und Revolutionszeitalter präsentiert. Von der allmählichen Lösung der Wissenschaft aus dem kirchlichen Umfeld über die Eroberung des Himmels durch die Astronomie bis hin zur Popularisierung der aufgeklärten Wissenschaften in Lesegesellschaften und Zeitschriften der Aufklärung spannt sich der bunte Bogen, der kaum einen Bereich der gelehrten Beschäftigung der Frühneuzeit unerwähnt lässt. Selbst Architektur und Musik erweisen sich als Felder der akademischen Reflexion, die unter dem Einfluss des mathematischen Denkens auch die klassischen Künste erfasste. Vor all dem Reichtum des ausgebreiteten Wissens mag jede Kritik blass und missgelaunt erscheinen. Denn tatsächlich hält der Band eine ganze Reihe von Juwelen bereit, von denen hier nur die beiden exzellenten Beiträge zur Durchsetzung der ärztlichen Autorität in der frühneuzeitlichen Heilkunst von Michael Stolberg und Bettina Wahrig sowie der Artikel von Wolfgang Behringer über Wunder, Besessenheit und Hexerei im wissenschaftlichen Diskurs des 17. und 18. Jahrhunderts herausgehoben seien. Dass gerade die Aufsätze der beiden Herausgeber nicht zu den stärksten Texten des Buches gehören, die Geschichte der Alchemie längst mehr zu bieten hat als einen Forschungsstand der Achtzigerjahre, mag man angesichts der eindrucksvollen Fülle der von ihnen zusammengetragenen Kostbarkeiten auch gerne in Kauf nehmen. Mehr noch irritiert aber der lobpreisende Ton einer Erfolgsgeschichte der neuzeitlichen Wissenschaft, der Einleitung und Zwischentexte, die Verlagswerbung ebenso wie auch eine Reihe von Beiträgen durchzieht. Manche wichtige Nuancierungen und kritische Fragen, die an anderen Stellen des Bandes durchaus auftauchen, werden da mit an den Rand gedrängt: die esoterischen Tendenzen beispielsweise, die noch in der Zeit der Aufklärung in vielen Bereichen die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Natur prägten und etwa im Gedanken einer einheitlichen physikalischen "Weltformel" bis heute nicht aus den Naturwissenschaften verschwunden sind, oder das weit reichende praktische Wissen der frühneuzeitlichen Handwerker und "Wissensunternehmer", das außerhalb der akademischen Wissenschaft weitergegeben wurde und deren Erkenntnissen teilweise weit überlegen war. Ebenso verschwimmt unter dem von den Herausgebern bemühten Banner des "neuen Wissens" der problematische "wissenschaftliche" Status vieler Theorien und Gedanken der frühneuzeitlichen Gelehrten, die sich kaum von einem verbrämten Alltagswissen abhoben. In der neueren Wissenschaftsgeschichte hat dies längst dazu geführt", dass die Rede über die "Entstehung der modernen Wissenschaft" und von der "wissenschaftlichen Revolution" der Frühneuzeit stets mit einem großen Fragezeichen versehen wird."