Schmidgall, K.; Walter, J.: Literatur im Netz : Sammeln, Erschließen, Archivieren. Praxisbericht über eine neue Herausforderung für die klassische Bibliothek (2011)
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- Abstract
- Die Bibliothek des Deutschen Literaturarchivs sammelt, erschließt und archiviert die neuere deutschsprachige Literatur. Sie ist mit weit über 700.000 Bänden eine der größten Spezialbibliotheken für diesen Bereich und wird von Forschern aus aller Welt frequentiert. Zu ihren Besonderheiten zählen über 130 Autoren-, Gelehrten- und Sammlerbibliotheken, Verlagsarchivproduktionen und gattungsspezifische Sammlungen. Der Bestand an literarischen Zeitschriften der Moderne seit 1880 gehört zu den umfangreichsten in der Bundesrepublik. Seit 1959 werden literarische und literaturwissenschaftliche Zeitschriften, Jahrbücher und Sammelwerke retrospektiv und in einem fortlaufenden Programm ausgewertet. Monographien und Beiträge werden bibliographisch, dokumentarisch und sachlich erschlossen und sind im Onlinekatalog differenziert suchbar. In seinen Sammlungen bildet das Deutsche Literaturarchiv Marbach (DLA) das Netzwerk des literarischen Lebens in all seinen Facetten ab. Im Zentrum des quellenorientierten Sammelns und der Erschließung steht der Autor (bzw. die Autorin). Die Literatur wird dokumentiert vom Entstehungsprozess eines Werkes über die verschiedenen Ausgaben und dessen Rezeption in der Literaturkritik, seine dramaturgische Umsetzung in Hörfunk, Film, auf der Bühne und in der Musik. Seit 2008 bezieht das DLA auch Internetquellen wie literarische Zeitschriften, Netzliteratur und Weblogs in sein Spektrum mit ein und reagiert damit auf die zunehmende Bedeutung des Internets als Publikationsforum. Sammeln, Erschließen und Archivieren bilden eine notwendige Einheit; gerade die Flüchtigkeit der netzbasierten Ressourcen macht eine langfristige Sicherung der Verfügbarkeit erforderlich. Notwendig sind daher mehrere Säulen, auf denen diese neue Sammlung von "Literatur im Netz" basiert. Mit der Marbacher Datenbank Kallias steht ein EDV-Standardsystem zur Verfügung, das den spezifischen Anforderungen des Deutschen Literaturarchivs angepasst wurde und über eine Schnittstelle zum Katalog des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB) verfügt. Seine Aufgabe ist der integrierte Nachweis aller Bestände. Diese sind über den SWB, die Zeitschriftendatenbank (ZDB) und Kalliope, den Verbundkatalog für Nachlässe und Autographen, zugleich in das nationale Bibliotheks- und Archivnetzwerk eingebunden.
- Source
- ¬Die Kraft der digitalen Unordnung: 32. Arbeits- und Fortbildungstagung der ASpB e. V., Sektion 5 im Deutschen Bibliotheksverband, 22.-25. September 2009 in der Universität Karlsruhe. Hrsg: Jadwiga Warmbrunn u.a