Knutsen, U.: Working in a distributed electronic environment : Experiences with the Norwegian edition (2003)
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- Abstract
- Die Einführung der Dewey-Dezimalklassifikation (DDC) in Norwegen ist das Verdienst eines Mannes und Ergebnis seiner Suche nach beruflichem Erfolg. In den späten achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts kaufte der Student und Bohemien Haakon Nyhuus eine einfache Fahrkarte in die USA. Zufällig bot man ihm eine Arbeit in der Newberry Library in Chicago an, wo er William F. Poole kennen lernte, der von dem jungen Mann beeindruckt war und ihn als Leiter der Katalogabteilung der Chicago Public Library empfahl. Seine bibliothekarische Karriere dort war so kurz wie sein Aufenthalt in den USA. 1897 kehrte er nach Norwegen zurück und übernahm die Leitung der Stadtbibliothek von Oslo. Nyhuus wurde bald der bedeutendste Bibliotheksreformer, den es in Norwegen je gab. 1898 führte er die DDC in der Bibliothek ein. Nyhuus schätzte die DDC nicht besonders und bezeichnete sie als "alte Kutsche mit zehn Rädern, von denen einige ein wenig aus dem Gleichgewicht geraten und durch Kummer und Tränen abgenützt sind". Trotzdem ist es ihm zuzuschreiben, dass die DDC heute in allen öffentlichen Bibliotheken und einer großen Anzahl wissenschaftlicher Bibliotheken in Norwegen verwendet wird. Norwegen ist ein dünn bevölkertes Land mit etwa 4,5 Millionen Einwohnern. Die Bibliotheken sind meist klein und ihre Bestände eher begrenzt. Selbst wenn die großen Universitätsbibliotheken und Bibliotheken mit Spezialsammlungen dazu tendieren, die internationale Ausgabe in vier Bänden zu benutzen, betrachten die meisten Bibliotheken die Hilfstafeln als zu detailliert für ihre Zwecke. Es gibt einen großen Bedarf an Terminologie auf Norwegisch. Einige Subject Gateways und Nachweise sind entsprechend der DDC organisiert und die norwegische Ausgabe bildet eine wichtige Grundlage für die Bildung von Schlagwörtern. Deshalb ist es in Norwegen Tradition, jede zweite vollständige Ausgabe der DDC ins Norwegische zu übersetzen, zu kürzen und entsprechend dem nationalen Literaturaufkommen leicht anzupassen.