Dokter, G.: Benutzer-Attraktivität von Hochschulbibliotheken (2005)
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- Abstract
- Wenn auf die Frage "Auf welchen Rang unter denjenigen Universitätsbibliotheken, die Sie benutzen, würden Sie Ihre UB einordnen" in einer großangelegten Benutzerbefragung 67% der Antworten lauten: Rang 2 und schlechter, dann hat diese UB offenbar ein Attraktivitätsproblem, dem sie nachgehen sollte. Doch wovon hängt die "Attraktivität" einer Hochschulbibliothek ab, wodurch kann sie beeinflusst werden und wie stelle ich Veränderungen fest? Und: um Veränderungen einer Eigenschaft messen zu können, muss ich die Eigenschaft zuvor einer Messung zugänglich machen. Wie könnte ich "Attraktivität" messen? Von der Benutzerbefragung als einer Möglichkeit war bereits die Rede. Allerdings sind Befragungen immer mit einem nicht unerheblichen Aufwand verbunden. Und es fehlt ein ganz wichtiger Aspekt, der Vergleichsaspekt. Nur ganz selten dürften geeignete, analoge Daten anderer Bibliotheken zur Verfügung stehen, mit denen ich die Frage beantworten kann: wie unterscheidet sich die Attraktivität meiner UB von derjenigen anderer Bibliotheken, weicht sie nach oben oder unten ab oder liegt sie unauffällig im Mittelfeld? Die Attraktivität einer UB äußert sich, wie bei einem Warenhaus auch, z.B. in der Zahl angelockter "Kunden". Für eine deutsche Universitätsbibliothek liegt die Zahl aktiver Benutzer jährlich zwischen 3.000 und über 60.000, je nachdem, ob die UB zu einer großen oder kleinen Uni gehört. Diese bloßen Benutzerzahlen sagen demnach gar nichts aus, sie müssen in Relation gesetzt werden zu einem die Größe der Universität (und damit der potentiellen Benutzerschaft ihrer UB) charakterisierenden Parameter. Dafür bietet sich die jeweilige Zahl der Studierenden an. Diese wird regelmäßig in der Deutschen Bibliotheksstatistik (DBS) veröffentlicht, und auch die sonstige Ausstattung einer Hochschule ist mit ihr gekoppelt. Extern-Benutzer spielen eine nachgeordnete, von der Versorgung durch weitere konkurrierende Bibliotheken abhängige Rolle.