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  • × author_ss:"Borst, T."
  1. Behnert, C.; Borst, T.: Neue Formen der Relevanz-Sortierung in bibliothekarischen Informationssystemen : das DFG-Projekt LibRank (2015) 0.01
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    Abstract
    Das von der DFG geförderte Projekt LibRank erforscht neue Rankingverfahren für bibliothekarische Informationssysteme, die aufbauend auf Erkenntnissen aus dem Bereich Websuche qualitätsinduzierende Faktoren wie z. B. Aktualität, Popularität und Verfügbarkeit von einzelnen Medien berücksichtigen. Die konzipierten Verfahren werden im Kontext eines in den Wirtschaftswissenschaften häufig genutzten Rechercheportals (EconBiz) entwickelt und in einem Testsystem systematisch evaluiert. Es werden Rankingfaktoren, die für den Bibliotheksbereich von besonderem Interesse sind, vorgestellt und exemplarisch Probleme und Herausforderungen aufgezeigt.
    Source
    Bibliothek: Forschung und Praxis. 39(2015) H.3, S.384-393
  2. Borst, T.: Repositorien auf ihrem Weg in das Semantic Web : semantisch hergeleitete Interoperabilität als Zielstellung für künftige Repository-Entwicklungen (2014) 0.01
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    Abstract
    Repositorien zählen mittlerweile zu den Standardanwendungen und -infrastrukturkomponenten im Bereich digitaler Bibliotheken und zielen mit ihrer durchgängigen Unterstützung des OAI-Protokolls seit jeher auf Interoperabilität, Austausch und Wiederverwendung ihrer Daten. In dem vorliegenden Artikel wird erläutert, warum das Protokoll in seiner bisherigen Form hierfür allerdings keine ausreichende Grundlage bietet. Demgegenüber bietet der Einsatz von Prinzipien und Techniken des Semantic Web die Aussicht, die Daten von Repositorien auf der Einzelebene nicht nur selbst besser wiederverwendbar und interoperabel mit anderen Repositorien zu publizieren, sondern durch die konsequente Verwendung von - teilweise bereits als Linked Open Data (LOD) vorliegenden - externen Daten in eine LOD-basierte Dateninfrastruktur zu integrieren. Vor diesem Hintergrund wird beschrieben, wie im Rahmen einer experimentellen Entwicklung die Metadaten eines großen Repositoriums für wirtschaftswissenschaftliche Literatur in ein Linked Dataset konvertiert wurden, und welche Folgearbeiten sich hieraus ergeben.
    Source
    Bibliothek: Forschung und Praxis. 38(2014) H.2, S.257-265
  3. Borst, T.; Neubert, J.; Seiler, A.: Bibliotheken auf dem Weg in das Semantic Web : Bericht von der SWIB2010 in Köln - unterschiedliche Entwicklungsschwerpunkte (2011) 0.01
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    Abstract
    Zum zweiten Mal nach 2009 hat in Köln die Konferenz »Semantic Web in Bibliotheken (SWIB)« stattgefunden. Unter Beteiligung von 120 Teilnehmern aus neun Nationen wurde an zwei Tagen über die Semantic Web-Aktivitäten von in- und ausländischen Einrichtungen, ferner seitens des W3C und der Forschung berichtet. Die Konferenz wurde wie im Vorjahr vom Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) und der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft veranstaltet und war bereits im Vorfeld ausgebucht.
    Content
    "Gegenüber der vorjährigen Veranstaltung war ein deutlicher Fortschritt bei der Entwicklung hin zu einem »Web of Linked Open Data (LOD)« zu erkennen. VertreterInnen aus Einrichtungen wie der Deutschen, der Französischen und der Ungarischen Nationalbibliothek, der Prager Wirtschaftsuniversität, der UB Mannheim, des hbz sowie der ZBW berichteten über ihre Ansätze, Entwicklungen und bereits vorhandenen Angebote und Infrastrukturen. Stand der Entwicklung Im Vordergrund stand dabei zum einen die Transformation und Publikation von semantisch angereicherten Bibliotheksdaten aus den vorhandenen Datenquellen in ein maschinenlesbares RDF-Format zwecks Weiterverarbeitung und Verknüpfung mit anderen Datenbeständen. Auf diese Weise betreibt etwa die Deutsche Nationalbibliothek (DNB) die Veröffentlichung und dauerhafte Addressierbarkeit der Gemeinsamen Normdateien (GND) als in der Erprobungsphase befindlichen LOD-Service. Im Verbund mit anderen internationalen »Gedächtnisinstitutionen« soll dieser Service künftig eine verlässliche Infrastruktur zur Identifikation und Einbindung von Personen, Organisationen oder Konzepten in die eigenen Datenbestände bieten.
    Welchen Nutzen andere Einrichtungen daraus ziehen können, demonstrierte Joachim Neubert von der ZBW bei seiner Vorführung einer LOD-basierten Anwendung für ein digitales Pressearchiv: Verknüpfungen mit entsprechenden Normdatensätzen der DNB ermöglichen das Finden von Personen mit alternativen Namensformen und das Verlinken zu Veröffentlichungen. Durch wechselseitige Verlinkungen, so der die Konferenz einleitende Vortrag von Silke Schomburg (hbz), lassen sich wesentliche Informationen, die von den Bibliotheken innerhalb ihrer jeweiligen Verbünde bislang unabhängig voneinander erfasst werden, austauschen und integrieren - eine wichtige Verbund-Aufgabe. Die ungarische Nationalbibliothek etablierte einen ähnlichen Dienst wie die DNB mit Bezug auf ihre Katalogdaten; unter Übernahme bereits bestehender Komponenten wie Unified Resource Locators (URLs) oder der MARC21-Kodierung der bibliografischen Angaben konnten dabei etablierte Infrastrukturen für LOD genutzt beziehungsweise transformiert werden.
    Einen zweiten Entwicklungsschwerpunkt bildeten Ansätze, die vorhandenen Bibliotheksdaten auf der Basis von derzeit in der Standardisierung befindlichen Beschreibungssprachen wie »Resource Description and Access« (RDA) und Modellierungen wie »Functional Requirements for Bibliograhical Records« (FRBR) so aufzubereiten, dass die Daten durch externe Softwaresysteme allgemein interpretierbar und zum Beispiel in modernen Katalogsystemen navigierbar gemacht werden können. Aufbauend auf den zu Beginn des zweiten Tages vorgetragenen Überlegungen der US-amerikanischen Bibliotheksberaterin Karen Coyle schilderten Vertreter der DNB sowie Stefan Gradmann von der Europeana, wie grundlegende Unterscheidungen zwischen einem Werk (zum Beispiel einem Roman), seiner medialen Erscheinungsform (zum Beispiel als Hörbuch) sowie seiner Manifestation (zum Beispiel als CD-ROM) mithilfe von RDA-Elementen ausgedrückt werden können. Aus der Sicht des World Wide Web Konsortiums (W3C) berichtete Antoine Isaac über die Gründung und Arbeit einer »Library Linked Data Incubator Group«, die sich mit der Inventarisierung typischer Nutzungsfälle und »best practices« für LOD-basierte Anwendungen befasst. Sören Auer von der Universität Leipzig bot einen Überblick zu innovativen Forschungsansätzen, die den von ihm so genannten »Lebenszyklus« von LOD an verschiedenen Stellen unterstützen sollen. Angesprochen wurden dabei verschiedene Projekte unter anderem zur Datenhaltung sowie zur automatischen Verlinkung von LOD.
    Rechtliche Aspekte Dass das Semantische Web speziell in seiner Ausprägung als LOD nicht nur Entwickler und Projektleiter beschäftigt, zeigte sich in zwei weiteren Vorträgen. So erläuterte Stefanie Grunow von der ZBW die rechtlichen Rahmenbedingungen bei der Veröffentlichung und Nutzung von LOD, insbesondere wenn es sich um Datenbankinhalte aus verschiedenen Quellen handelt. Angesichts der durchaus gewünschten, teilweise aber nicht antizipierbaren, Nachnutzung von LOD durch Dritte sei im Einzelfall zu prüfen, ob und welche Lizenz für einen Herausgeber die geeignete ist. Aus der Sicht eines Hochschullehrers reflektierte Günther Neher von der FH Potsdam, wie das Semantische Web und LODTechnologien in der informationswissenschaftlichen Ausbildung an seiner Einrichtung zukünftig berücksichtigt werden könnten.
    Perspektiven Welche Potenziale das Semantic Web schließlich für Wissenschaft und Forschung bietet, zeigte sich in dem Vortrag von Klaus Tochtermann, Direktor der ZBW. Ausgehend von klassischen Wissensmanagement-Prozessen wie dem Recherchieren, der Bereitstellung, der Organisation und der Erschließung von Fachinformationen wurden hier punktuell die Ansätze für semantische Technologien angesprochen. Ein auch für Bibliotheken typischer Anwendungsfall sei etwa die Erweiterung der syntaktisch-basierten Suche um Konzepte aus Fachvokabularen, mit der die ursprüngliche Sucheingabe ergänzt wird. Auf diese Weise können Forschende, so Tochtermann, wesentlich mehr und gleichzeitig auch relevante Dokumente erschließen. Anette Seiler (hbz), die die Konferenz moderiert hatte, zog abschließend ein positives Fazit des - auch in den Konferenzpausen - sehr lebendigen Austauschs der hiesigen und internationalen Bibliotheksszene. Auch das von den Teilnehmern spontan erbetene Feedback fiel außerordentlich erfreulich aus. Per Handzeichen sprach man sich fast einhellig für eine Fortführung der SWIB aus - für Anette Seiler ein Anlass mehr anzukündigen, dass die SWIB 2011 erneut stattfinden wird, diesmal in Hamburg und voraussichtlich wieder Ende November."
    Footnote
    Das Programm der Tagung, Abstracts und Vorträge sind online unter www.swib10.de.
  4. Borst, T.; Löhden, A.; Neubert, J.; Pohl, A.: "Linked Open Data" im Fokus : Spannende Themen und Diskussionen bei der SWIB12 (2013) 0.01
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    Abstract
    Seit 2009 veranstalten die Deutsche Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) und das Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) jährlich zusammen die Konferenz »Semantic Web in Bibliotheken« (SWIB). In diesem Jahr fand die SWIB vom 26. bis 28. November in Köln statt und stand unter dem Motto »Towards an International Linked Open Data (LOD) Library Ecosystem«.
    Content
    "In den Keynotes betonte Emmanuelle Bermes (Centre Pompidou) die Wichtigkeit, nicht nur über Technologien, sondern auch mithilfe von Communities, Organisationen oder Standards Brücken im Sinne eines bibliothekarischen LOD-Ökosystems zu bauen; Jon Voss (LODLAM, Historypin) stellte die auf LOD im Kulturerbebereich fokussierte amerikanische Initiative »Linked Open Data in Libraries, Archives, and Museums« (LODLAM) vor. Kevin Ford (Library of Congress) berichtete den brandneuen Stand des BIBFRAME-Projekts, das Bibliotheken und Gedächtnisinstitutionen im »Web of Data« integrieren soll. Die Verfügbarkeit von Bibliografie- und Normdaten als LOD ist inzwischen Realität, nun kommen - so ein Ergebnis der diesjährigen SWIB - auch Institutions- und Nutzungsdaten sowie Forschungsdaten dazu. Die Anreicherung bibliothekarischer Daten hatten mehrere Vorträge zum Inhalt. Das Culturegraph-Projekt der Deutschen Nationalbibliothek unter Mitarbeit des hbz benennt dabei außer der physischen Übertragung und der Verlinkung von Daten als weitere Möglichkeit die Ergänzung des Suchindex. Ein Vorhaben der Florida State University, von GESIS und Biotea befasst sich damit, wissenschaftliche Artikel beziehungsweise ihre Meta-daten aus den Volltexten selbst heraus zu ergänzen (über die Generierung von RDF-Daten aus PDF-Dokumenten). Ein GESIS-Projekt nutzt zur Anreicherung Bibliografie-, Zeitschriften- und Konferenzplattformen.
    Inzwischen geht es nicht mehr nur um die Veröffentlichung von Linked Data, sondern es werden auch erweiterte Services für BibliotheksnutzerInnen vorgestellt. In der Osloer Deichmanske Bibliothek werden Buchrezensionen strukturiert auffindbar gemacht und den Büchern zugeordnet. An den Regalen bietet, vermittelt durch in den Medien enthaltene RFID-Tags, ein Monitor Medieninformationen aus Bibliotheks- und externen Quellen. Beim LOD-Dienst der Französischen Nationalbibliothek können Nutzerinnen nun auch explizit nach Werken, Editionen und einzelnen Exemplaren recherchieren oder nach Personen, die mit einer bestimmten Rolle an einer Ausgabe beteiligt sind. Bei der Recherche über Themen werden zu einem Stichwort feinere oder gröbere Themen vorgeschlagen. Die semantische Verknüpfung von Termen verbessert die bibliothekarische Erschließung und Recherche, die Anreicherung von Ressourcen sowie Gestaltung von Oberflächen über verschiedene Begriffssysteme und Sprachen hinweg. Mit automatischen Verfahren zur Pflege von Crosskonkordanzen zwischen Thesauri befasst sich unter anderem die »Ontology Alignment Evaluation Initiative« (OAEI), hier wurden Unterschiede von Ontologie-Werkzeugen und Formaten (SKOS, OWL) betrachtet. Ein noch bestehender Mangel an Mehrsprachigkeit von Ontologien und Formaten wurde zum Beispiel im Vortrag der Ontology Engineering Group der Polytechnischen Universität Madrid (OEG-UPM) angedeutet.
    Metadaten verschiedener Quellen Die Dokumentation der Provenienz ist nicht nur für Medien wichtig, sondern - insbesondere wenn Metadaten verschiedener Quellen zusammengeführt werden - auch für die Metadaten selbst. Werden bibliothekarische Metadaten mit Daten aus Web2.0-Quellen angereichert (oder umgekehrt), so sollte mindestens zwischen der Herkunft aus Kulturerbeinstitutionen und Web2.0-Plattformen unterschieden werden. Im Provenance-Workshop wurden verschiedene Vokabulare zur Darstellung der Provenienz von Ressourcen und Metadaten diskutiert. Einen allgemein akzeptierten Ansatz für Linked Data scheint es bisher nicht zu geben - die verfügbaren Ansätze seien teils komplex, sodass auf Metadaten operierende Applikationen speziell auf sie ausgerichtet sein müssten, oder aber unterstützten nicht gut mehrfache Metaaussagen wie zum Beispiel verschachtelte Quellen. Daher empfehle sich eine fallweise pragmatische Vorgehensweise. Dass der Workshop zum Thema Provenance innerhalb weniger Tage ausgebucht war, weist ebenfalls auf die Aktualität des Themas hin. Um für die verschiedensprachigen Wikipedia-Artikel die Datenpflege zu erleichtern, sammelt Wikidata deren Fakten und stellt sie als Datenbasis bereit. Die sogenannten Claims von Wikidata enthalten neben den - über die lokalen Wikipedias divergierenden - Aussagen auch ihre Quellen und Zeitkontexte. Auf die Darstellung der Rechte und Lizenzen der veröffentlichten Bestände an Linked Data wurde mehrfach eingegangen, zum Beispiel in den Vorträgen der Universitätsbibliothek von Amsterdam und der OEG-UPM. Neben den bibliotheksspezifischen Formaten und Schnittstellen trägt auch dies zur Abschottung beziehungsweise Öffnung von Bibliotheksdaten bei. Im Kontext der »Europeana« wird an der Darstellung von Ressourcen-Lizenzen gearbeitet, mithilfe von URLs werden Ressource- und Lizenzinformationen dynamisch zusammen angezeigt."
  5. Behnert, C.; Plassmeier, K.; Borst, T.; Lewandowski, D.: Evaluierung von Rankingverfahren für bibliothekarische Informationssysteme (2019) 0.01
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    Abstract
    Dieser Beitrag beschreibt eine Studie zur Entwicklung und Evaluierung von Rankingverfahren für bibliothekarische Informationssysteme. Dazu wurden mögliche Faktoren für das Relevanzranking ausgehend von den Verfahren in Websuchmaschinen identifiziert, auf den Bibliothekskontext übertragen und systematisch evaluiert. Mithilfe eines Testsystems, das auf dem ZBW-Informationsportal EconBiz und einer web-basierten Software zur Evaluierung von Suchsystemen aufsetzt, wurden verschiedene Relevanzfaktoren (z. B. Popularität in Verbindung mit Aktualität) getestet. Obwohl die getesteten Rankingverfahren auf einer theoretischen Ebene divers sind, konnten keine einheitlichen Verbesserungen gegenüber den Baseline-Rankings gemessen werden. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Adaptierung des Rankings auf individuelle Nutzer bzw. Nutzungskontexte notwendig sein könnte, um eine höhere Performance zu erzielen.
    Source
    Information - Wissenschaft und Praxis. 70(2019) H.1, S.14-23
  6. Borst, T.; Fingerle, B.; Neubert, J.; Seiler, A.: Auf dem Weg in das Semantic Web : Anwendungsbeispiele und Lösungsszenarien in Bibliotheken / Eine Veranstaltung von hbz und ZBW (2010) 0.01
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    Abstract
    Unter dem Motto »Fachtagung für innovative Bibliothekare« hat am 24. und 25. November 2009 in Köln erstmals die Veranstaltung »Semantic Web in Bibliotheken - SWIB09« stattgefunden. Die international besetzte Tagung wurde vom Hochschulbibliothekszentrum des Landes Nordrhein-Westfalen (hbz) und der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW) gemeinsam ausgerichtet, um Bibliotheken das »Semantic Web« näher zu bringen. Die aus Platzgründen auf rund 100 am ersten Tag und 60 am zweiten Tag begrenzten Teilnehmerplätze waren rasch ausgebucht. Während der erste Tag eine Einführung und erste Anwendungsbeispiele bot, die das Potenzial von Semantic Web-Anwendungen zeigten, vermittelte der zweite Tag anhand praxisnaher Beispiele Anforderungen und Lösungsszenarien für Bibliotheken.
    Content
    "In seinem Einführungsvortrag skizzierte Jakob Voß, Software-Entwickler bei der Verbundzentrale (VZG), anhand von herkömmlichen bibliothekarischen Katalogeinträgen den für das Semantic Web typischen Wandel weg von einem Web vernetzter Dokumente hin zu einem Web vernetzter Daten. Die Nutzung vorhandener Standards sollte diesen Wandel begleiten. Einen dieser Standards könnte die »Bibliographic Ontology« (bibo) darstellen, die auf existierenden Ontologien wie Dublin Core basiert und die Voß in einem weiteren Vortrag vorstellte. Dabei warf er die provozierende Frage auf, ob die bibo die Nachfolge bibliografischer Datenformate antreten werde. Lars G. Svensson, IT-Manager an der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), stellte hingegen nicht bibo, sondern «Resource Description and Access« (RDA) ins Zentrum der DNB-Planungen. »Fünf gute Gründe«, warum sich kulturelle Einrichtungen mit dem Semantic Web beschäftigen sollten, benannte Professor Stefan Gradmann, Inhaber des Lehrstuhls für Wissensmanagement an der Humboldt-Universität zu Berlin. Die Beschäftigung sei unter anderem erforderlich, damit diese Einrichtungen zukünftig überhaupt noch wahrgenommen werden. Andererseits könnten sie durch die Verknüpfung von bibliothekarischen Meta-daten und Kontextdaten (wie Personennormdaten) einen spezifischen Beitrag zum Semantic Web leisten.
    Auch Bernhard Haslhofer, Assistent am Lehrgebiet für Verteilte Multimediasysteme an der Universität Wien, sieht ein großes Potenzial darin, klassische Mechanismen der Informationsorganisation durch Bibliotheken als »Linked Open Data« in das Semantic Web einzubringen. Sie könnten möglicherweise sogar Baustein einer freien und community-getriebenen Alternative zu konzerngetriebenen Anwendungen wie Google Books sein. Voraussetzung sei allerdings, dass Bibliotheken nicht an ihren Datenbeständen in Form geschlossener Datensilos festhalten. Dazu passte das leidenschaftliche Plädoyer für Free Data von Patrick Danowski, Emerging Technologies Librarian am CERN: Die ganze Mächtigkeit seiner Netzwerkeffekte könne Linked Data nur entfalten, wenn die Daten unter einer freien Lizenz veröffentlicht werden, wobei Danowski für eine Bereitstellung als »public domain« plädiert. Mehrere Beiträge zeigten, dass mit Linked Data mittlerweile eine geeignete Technologie vorliegt, um das Semantic Web für Bibliotheken Wirklichkeit werden zu lassen. Ed Summers, Software-Entwickler bei der Library of Congress (LoC) und zuständig für einen der bislang größten Linked Data-Bestände aus Bibliotheken, die LoC Subject Headings, verwies in seinem Vortrag auf die vielfältigen Verknüpfungsmöglichkeiten und Anwendungen von Linked Data. So können Schlagworte aus verschiedenen Vokabularen in Beziehung gesetzt werden und Presseartikel mit »Flickr«Bildern und Geokoordinaten verknüpft werden, die das Ereignis bebildern beziehungsweise räumlich verorten.
    Moderne Web-Anwendungen Wie ein klassischer Bibliothekskatalog in eine moderne Web-Anwendung und in Linked Open Data überführt werden kann, berichtete Anders Söderbäck von der Schwedischen Nationalbibliothek. Unter dem Thema »Linked Applications« entwarf Felix Ostrowski, IT-Entwickler beim hbz, eine tiefe Integration von Ontologien direkt in die verwendete Programmiersprache am Beispiel von Repository Software. Andre Hagenbruch, Mitarbeiter der Universitätsbibliothek Bochum, stellte ein Projekt für ein Linked Data-basiertes Bibliotheksportal vor, das neben bibliografischen Daten auch administrative Informationen wie Personaldaten oder Öffnungszeiten integrieren soll. Interessante Einblicke bot Jürgen Kett von der DNB zur hauseigenen Linked Data-Strategie. Dazu gehört die Veröffentlichung der Personennamendatei (PND) zwecks kostenfreier Weiterverwendung durch andere Bibliotheken. In einem weiteren Vortrag gingen Kett und sein Kollege Svensson auf Details ihres aktuellen Linked Data-Projekts ein, das in einer ersten Stufe URI- und SPARQL-Zugriff auf die SWDund PND-Datensets sowie ihre Verknüpfungen zu internationalen Normdatenbeständen ermöglichen soll. Ein Beta-Dienst soll bis Mitte 2010 online gehen. Timo Borst, Leiter der IT-Entwicklung der ZBW, griff dies auf und demonstrierte die Integration von Thesaurus-und Personennormdaten in den ZBW-Dokumentenserver. Als technischer Zugangspunkt für Linked Data wurde dabei auch ein experimenteller SPARQLEndpoint der DNB genutzt, dessen Abfrage eine automatische Vorschlagsfunktion für PND-Einträge ermöglicht. Praktische Erfahrungen aus den Linked Data-Projekten der ZBW fasste Joachim Neubert, IT-Entwickler bei der ZBW, zusammen, verbunden mit Hinweisen zu Tools, Communities und Best Practice-Beispielen im Web.
    Einen Einblick in Ontologien, die eine wesentliche Säule des Semantic Web bilden, ihren Zusammenhang mit natürlicher Sprache und ihre Nutzungsmöglichkeiten gab Elena Semanova, Forscherin und selbstständige Ontologie-Expertin. Aus dem Museumsbereich stellte Karin Teichmann (Leiterin der Grafischen Sammlung im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der DNB) das als ISO-Standard vorliegende »CIDOC Conceptual Reference Model« vor, das unterschiedlich strukturierte Informationen durch ein übergreifendes Meta-Modell zusammenführen kann. Professor Stefan Gradmann und Marlies Olensky, Forscherin an der HU Berlin, präsentierten die semantische Datenschicht der Europeana, die den W3C-Standard SKOS und Linked Data nutzt, um Benutzeranfragen, Browsing und Ergebnispräsentation zu unterstützen. Über die umfassenden Linked Data-Aktivitäten innerhalb der DBPedia, einer Semantic Web-Version der Wikipedia, berichtete Anja Jentzsch, Forscherin an der Freien Universität Berlin. Neben der Infrastruktur für Linked Data veranschaulichte sie die Integration von DBPediaDaten in Browser-, Such- und Portaloberflächen. Eine von Jürgen Kett moderierte Abschlussrunde sammelte Stichpunkte zur Frage »Wie geht es weiter?« Um den Austausch fortzuführen, wurde unter anderem eine Kommunikationsplattform vorgeschlagen, die im Umfeld der Semantic Web-Aktivitäten des W3C angesiedelt ist. Allgemein war der Wunsch nach einer Neuauflage der Tagung in 2010 zu hören."
    Footnote
    Das Programm der Tagung, Abstracts und Vorträge sind online unter www.swib09.de.