Document (#34226)

Author
Rawlinson, G.
Title
Wer shcon leesn knan, mrekt's fsat gar nihct : Warum die Reihenfolge von Buchstaben ein bisschen egal ist / FR-Interview mit dem Psychologen Graham Rawlinson
Source
Frankfurter Rundschau. Nr.225 vom 26.9.2003, S.32
Year
2003
Series
Aus aller Welt
Abstract
Seit Wochen kursieren E-Mails, die so beginnen: "Nach eienr Stidue der Cmabridge Uinverstiaet ist es eagl, in wlehcer Reiehnfogle die Bchusteban in Woeretrn vokrmomen." Dabei ist die Erkenntnis alt: Graham Rawlinson schrieb 1976, seine Dissertation über "The significance of letter position In word recognition" (Die Bedeutung der Buchstaben-Position in der Worterkennung). Mit Rawlinson sprach FR-Mitarbeiter Volker Schmidt.
Content
"Frftrnkauer Rucdsnhau: Was genau haben Sie 1976 erforscht? Graham Rawlinson: Es war eine logische Weiterentwicklung der These, dass die Form von Wörtern ihre Aufnahme beeinflusst. Man kann die Form ändern, in dem man die Schriftart ändert. Oder man kann die Buchstaben durcheinander werfen. Damals hatten wir an der Universität Nottingham einen neuen Computer, mit dem man das leicht machen konnte. In drei Jahren Forschungsprozess haben wir das an Hunderten von Leuten Busprobiert, an Kindern, Erwachsenen, guten Lesern, schlechten Lesern... Wo lagen die Unterschiede? Je besser jemand liest, desto weniger bemerkt er die Verfremdung. Manchmal haben Leute eine ganze Seite gelesen, auf der kein Wort außer den sehr kurzen richtig geschrieben war, und wenn wir sie fragten, ob ihnen etwas aufgefallen sei, sagten sie, da waren vielleicht zwei, drei Tippfehler. Wir hatten Kinder, die schon gut lesen konnten, die hatten keine Schwierigkeiten - dabei hatte ich gedacht, es sei eine Fähigkeit, die man mit den Jahren erwirbt. Die Buhcbsaten könenn wiikrlch vöillg wilkrüllich sein? Wir haben jeweils die ersten und die letzten beiden Buchstaben korrekt stehen lassen. Es gibt charakteristische Formationen, im Englischen zum Beispiel das th, aber auch die haben wir im Wortinneren auseinander gerissen. Es schien keinen großen Unterschied zu machen. Warum, glauben Sie, sind Ihre uralten Erkenntnisse auf einmal als eine Art Internet-Folklore überall zu finden ? Es ist der richtige Moment dafür. Das Internet beschleunigt die Kommunikation. Die Menschen interessieren sich dafür, wie das Gehirn arbeitet, für künstliche IntelIigenz und Verschlüsselungstechniken, und es gibt Computerprogramme, mit denen sie das selbst ausprobieren können. Freuen Sie sich über das Interesse ? Es wird schnell wieder abebben, und ich mache heute ohnehin etwas ganz anderes. Ich habe mit einem Kollegen ein Buch geschrieben, "How to invent (almost) anything", Wie man (fast) alles erfindet. Es beschreibt, wie Erfinder kreative und analytische Fähigkeiten zugleich anwenden können. Das hat zwar entfernt mit meinem damaligen Thema zu tun, aber mehr auch nicht."
RIHCITG LSEEN Ein gängiges linguistisches Modell teilt den Prozess, in dem Leser Wörter erkennen, in drei Stufen, die auch drei Lernschritten entsprechen. Als letztes lernen wir das "orthographische Lesen": Wir vergleichen das gesamte Wort mit unserem internen Wörterbuch. Dabei spielen die enthaltenen Laute keine Rolle. Davor entziffern wir die Wörter mittels "alphabetischem Lesen", indem wir Buchstabe für Buchstabe die Laute zusammensetzen und das Resultat mit den Wörtern vergleichen, die wir akustisch gespeichert haben. Als erstes aber lernen Kinder, "logo-graphisch" zu lesen: Sie benutzen Hinweise, um ein Wort zu erkennen - auch nichtsprachliche. Klassisches Beispiel: Der weiß-auf-rote Coca-Cola-Schriftzug wird als Coca-Cola gelesen, auch wenn er zu Cola-Coca, Calo-Coco oder Caca-Caca verfremdet ist. Zu den Hinweisen gehören auch Wortlänge, Silhouette des Wortes (erste und letzte Buchstaben) sowie bestimmte Buchstabenkombinationen. Linguisten stellten fest, dass auch der Kontext eine Rolle spielt - so erkennen Leser das Wort "Katze" schneller, wenn sie direkt davor das Wort "Hund" gelesen haben. Jedenfalls müssen die Wörter dem Leser vertraut sein - "Acetosybutynylbithiophendeacetylase" können nur Chemike auf den ersten Blick entziffern. (olk)
Field
Kognitionswissenschaft
Sprachwissenschaft

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