Document (#25947)

Author
Jötten, F.
Rokicki, T.
Title
"Es wird nie ein genialeres Rätsel geben"
Issue
[Interview].
Source
Frankfurter Rundschau. Nr.191 vom 19.8.2010, S.12
Year
2010
Series
Wissen & Bildung
Content
"Mr. Rokicki, Sie haben die "Gotteszahl" gefunden, die kleinstmögliche Zahl von Zügen, die den Zauberwürfel aus jeder beliebigen Position in den Urzustand versetzt. "Gotteszahl" klingt nach etwas Bedeutenderem für die Menschheit. Für mich ist sie wichtig, für die meisten Menschen wohl höchstens interessant. Ich bin sehr erleichtert. Es gab noch ein anderes Team, das daran gearbeitet hat. Enttäuscht bin ich aber, dass das Ergebnis nicht interessanter ist als 20. 21 zum Beispiel. Was macht die 21 interessanter? Wir kennen schon lange Würfel-Stellungen, die sich mit 20 Zügen lösen lassen. Es wäre spannend gewesen, wenn es auch einige gegeben hätte, für die man 21 braucht. Wie fanden Sie die Gotteszahl? Der Durchbruch kam 2005 an Thanksgiving. Da fuhr ich mit meiner Familie durch Virginia, wir besichtigten Bürgerkriegs-Denkmäler. Wir waren lange unterwegs, ich hatte viel Zeit zum Nachdenkenund notierte mir die Ergebnisse. Welche Idee hatten Sie damals? Wenn man ein Puzzle löst, geht man die meiste Zeit falsche Wege. Man probiert etwas aus, merkt, dass das falsch war - und geht wieder zurück. In Virginia fiel mir auf, dass beim Zauberwürfel jeder falsche Weg für eine Lösung, der richtige für eine andere ist. Ich erfand eine Möglichkeit, wie sich ein Computerprogramm einen falschen Weg als richtigen für eine andere Lösung merken konnte. Dann haben wir die 43 Trillionen Würfelpositionen unterteilt in 2 Milliarden Untergruppen.
Hätte es nichts Sinnvolleres gegeben für 15 Jahre Arbeit? Ich mache auch Marathonläufe - soll ich damit aufhören, weil es nicht dazu beiträgt, den Welthunger zu bekämpfen? Das ist einfach meine Freizeitbeschäftigung. Ich beschäftige mich außerdem nur nachts mit dem Würfel, tagsüber programmiere ich für die Kunden meiner Softwarefirma. Wann hatten Sie zum ersten Mal den Zauberwürfel in der Hand? Ich war 16 und brauchte Monate, ihn das erste Mal wieder in die Ausgangsposition zu bringen. Und heute? Heute brauche ich zwei Minuten - was viele meiner Freunde zum Lachen bringt, denn sie schaffen es in zehn bis 20 Sekunden. Haben Sie dem Würfel-Erfinder, dem ungarischen Professor Ernö Rubik, schon mitgeteilt, dass Sie die Gotteszahl gefunden haben? Ich habe versucht mit ihm Kontakt aufzunehmen, es aber bislang nicht geschafft. Ich würde ihm gerne danken, dass er der Welt den Zauberwürfel geschenkt hat. Ich bin davon überzeugt, dass es niemals zuvor ein klügeres Rätsel gab, und dass es niemals ein genialeres geben wird."
Footnote
Vgl.: http://www.fr-online.de/wissenschaft/-es-wird-nie-ein-genialeres-raetsel-geben-/-/1472788/4569364/-/index.html.
Field
Mathematik
Object
Rubik Cube

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